Meldungen der Illertisser Zeitung / Augsburger Allgemeine
9. April 2018

Tausende stöbern auf dem Ökomarkt



Die frühlingshaften Temperaturen haben am Samstag etliche Besucher auf den Schrannenplatz zum Öko- und Regiomarkt gelockt. Zu sehen gab es dort Einiges von Bekleidung bis hin zu Düngemittel.
Bild: Kaya
Auf dem Schrannenplatz war am Samstag einiges los. Zwischen vielen Pflanzen und Accessoires war vor allem von einem bedrohten Tier die Rede.

Von Jonathan Mayer
Endlich ist der Frühling auch in unserer Region angekommen. Das schöne Wetter nutzten Tausende, um am Samstag den Öko- und Regiomarkt in Illertissen zu besuchen. Henning Tatje vom Stadtmarketing gab sich nach der Veranstaltung dementsprechend zufrieden: Mehr Gäste als bei der gleichen Veranstaltung im Vorjahr, schätzte er. Insgesamt seien Tatje zufolge rund 5000 Interessierte am Schrannenplatz gewesen, was auf das gute Wetter zurückzuführen sei. Aber auch ein bestimmtes Thema lockte wohl viele Besucher an: Die Biene stand im Mittelpunkt der Veranstaltung, schließlich sinkt die Anzahl der Bienenbestände.
Was können Gartenbesitzer tun, um Bienen zu helfen? Eine mögliche Antwort auf diese Frage bot sich am Stand des Kreisimkerverbands Neu-Ulm. Dort informierten die, die sich am besten mit den Tieren auskennen. Ernst Häderer vom Imkerverein sagte: „Auch in Privatgärten wird zu viel Spritzmittel verwendet.“ Das sei schlecht für die Tiere, die wegen der chemischen Stoffe oft die Orientierung verlieren würden. Außerdem müssten Gärten wesentlich vielfältiger gestaltet werden. Deswegen gab es für die Besucher am Stand des Imkervereins auch kleine Päckchen mit Saatgut. „Die Pflanzen, die da rauskommen, locken dutzende Insekten an“, erklärte Häderer.
Damit es den Bienen zumindest in der Region wieder besser geht, hat sich die Stadt Illertissen einer deutschlandweiten Initiative angeschlossen. Mit „Illertissen summt“ sollen die Bestände gerettet werden (wir berichteten). Susanne Schewetzky vom Kulturamt der Stadt informierte die Besucher über die unterschiedlichen Vorhaben der Kommune: „Wir haben bereits viele Bienenflächen ausgeschrieben“, sagte sie. Das sind oft Wiesen, die bewusst längere Zeit nicht gemäht und mit vielen unterschiedlichen Arten bepflanzt werden, damit sich dort Insekten niederlassen. „Jetzt suchen wir freiwillige Helfer, die die Bienenflächen zusammen mit der Stadt pflegen.“
Ökomarkt: Mindestens 5000 Besucher waren in Illertissen
Den ersten Schritt für eine bienenfreundlichere Stadt machte am Samstag die AG Schulgarten der Erhard-Vöhlin-Mittelschule in Illertissen. Die Schüler bauten ein Insektenhotel. Das hausähnliche Konstrukt soll später einmal am Illertisser Bienenweg stehen. Der Schüler Samuel Botzenhardt erklärte, worauf es beim Bau ankommt: „Wir füllen das Hotel mit unterschiedlichen Materialien, damit sich Waldbienen und Wespen darin wohlfühlen.“ Dazu gehören unter anderem gelöcherte Hölzer und Dachziegel, Stroh und verschiedene Sträucher.
Insekten sind aber nicht nur für die Pflanzen wichtig. Auch andere Tiere brauchen sie als Nahrungsquelle zum Überleben. So zum Beispiel Fledermäuse. Die Gemeinschaft für Fledermausschutz Neu-Ulm informierte an ihrem Stand über das Tier. Wie Benjamin Mayer sagte, seien die fliegenden Säugetiere gute Schädlingsbekämpfer: „Eine Fledermaus frisst in einer Nacht ihr eigenes Körpergewicht an Insekten“. Mit einem sogenannten Singstift konnten Kinder wie Erwachsene außerdem den unterschiedlichen Tönen, die die Fledermäuse bei der Echo-Ortung abgeben, lauschen. „Eigentlich ist die Tonfrequenz zu hoch für das menschliche Ohr, aber mit einem Detektor kann man das für den Menschen übersetzen“, erklärte Tierschützer Wolfgang Gaus. Für die Fledermausschützer war der Markt eine Premiere. Und auch die Gemeinschaft zum Schutz der Fledermäuse werde erst am heutigen Montag offiziell im Landratsamt gegründet, so Gaus.
Um aber Bienen wirklich retten zu können, werden Pflanzen gebraucht und diese wiederum können etwa durch Düngemittel unterstützt werden. Am Stand von „Plan B.eet“ zeigte der Biologe Steve Lindner eine ökologische Alternative zu den herkömmlichen Mitteln. Wie er sagte, besteht die schwarzfarbene Flüssigkeit aus Pflanzenkohle und gutartigen Bakterien. Das Düngemittel diene so als zusätzlicher Nährstoffspeicher für Pflanzen.
Tausende Besucher waren auf dem Schrannenplatz unterwegs. So auch das Ehepaar Döhrmann aus Senden. „Die vielen unterschiedlichen Themen gefallen mir sehr gut“, sagte Peter Döhrmann. Und seine Frau Lidwina fügte hinzu: „Der ökologische Aspekt ist uns sehr wichtig, vor allem der Bienenschutz.“ Denn auch sie würden das Summen der Insekten in ihrem Garten vermissen. Parallel zum Öko- und Regiomarkt fand heuer wieder „Kraut und Krempel“ an der Jungviehweide statt. Was dort geboten war, lesen Sie auf

Hier geht's zum Video: https://www.augsburger-allgemeine.de/video/Regio-und-Oekomarkt-in-Illertissen-id50814296.html
Die Bildergalerie finden Sie unter: https://www.augsburger-allgemeine.de/illertissen/Bestes-Markt-Wetter-Illertissen-blueht-id50818941.html
4. April 2018

Am Samstag wird es bunt in der Vöhlinstadt



Sabine Hader, Vorsitzende des Kunstzirkels Illertissen, will den Öko- und Regiomarkt mit einem „vergänglichen Kunstwerk“ aus Straßenmalkreide bereichern. Alle Helfer sind willkommen, denn die Zeit ist begrenzt, in welcher die Straße „Auf der Spöck“ gesperrt ist.
Bild: Patrick Hader
Auf der Jungviehweide findet der Kraut- und Krempelmarkt statt, am Schrannenplatz der Ökomarkt. Der Kunstzirkel plant eine besondere Aktion. Von Regina Langhans
Am kommenden Samstag erwartet die Freunde von Garten, Kunst und frischer Luft in Illertissen jede Menge Spaß: Viel Vergnügen haben bestimmt jene, die sich „Auf der Spöck“ an der Straßenmalaktion des Kunstzirkels beteiligen. Und wer schon einmal da ist, kann die neue Ausstellung in der Galerie „Schau mal rein“ besuchen. Auch zum Schrannenplatz ist es nicht weit. Dort veranstaltet die Stadt zum dritten Mal einen Öko- und Regiomarkt. Die Tour führt aber noch weiter, nämlich zur Jungviehweide, wo der Kraut- und Krempelmarkt stattfindet. Die folgende Übersicht zeigt, was geboten ist.
Straßenmalaktion: Auch heuer will der Kunstzirkel den städtischen Öko- und Regiomarkt bereichern. „Nach der Bienen- und Gießkännchenaktion malen wir ein vergängliches Kunstwerk“, sagt die Vorsitzende Sabine Hader und hofft auf trockenes Wetter. Für eine Straßenkreideaktion wird die Straße „Auf der Spöck“ von 12 bis 15 Uhr gesperrt. Unter dem Motto „Illertissen malt“ können sich Hobbykünstler jeglichen Alters dort mit bunter Kreide austoben. Die Vorsitzende des Kunstzirkels sagt: „Malen ist wieder modern, es kann Therapie sein, einfach Spaß machen oder Erinnerungen heraufbeschwören.“ Mit Kunstkollegen wird sie den Anfang vorgeben, vielleicht mit einem Baum, dessen Wurzeln in die Tiefe gehen. Krone, Himmel und was sonst der Fantasie entspringt, bleibt Hobbymalern überlassen.
Die bemalte Straße verbindet die Galerie „Schau mal rein“, wo rund ein Dutzend Künstler eine Ausstellung eröffnen, mit dem Öko- und Regiomarkt am Schrannenplatz. Somit können die Besucher über einen „Weg der Kunst“ von einem Ort zum andern spazieren.
Öko- und Regiomarkt: Der Markt unter dem Motto „Illertissen blüht und summt“ wird bereits am Freitag, 6. April, mit einem Vortrag von 19 bis 20 Uhr in der Schranne eröffnet. Kreisimker Walter Burger spricht zum Thema „Bienen und Honig“. Der Markt am Samstag hat von 9 bis 17 Uhr geöffnet. In der Schranne finden währenddessen folgende Vorträge statt: Rainer Barth und Peter Sametschek referieren zu „Hühner im Garten“ (9 Uhr), Frank Henle spricht über „Honigmedizin in der Naturheilkunde“ (10 Uhr), Katja Godehart informiert über die Heilmedizin der Hildegard von Bingen (11 Uhr). Rudolf Siehler berichtet von „Natur im Garten“ (13 Uhr) und Wolfgang Gaus von Fledermäusen (14 Uhr). Parallel dazu ist das Bienenmuseum im Vöhlinschloss geöffnet.
Wirtschaftsförderer Hennig Tatje informiert, dass sich der Markt auf dem Schrannenplatz umfassend „grünen“ Themen widme, angefangen beim Energiesparen bis zu Insektenhotels. Letzteres darf nicht fehlen, da die Honigsammler im Mittelpunkt stehen. Damit Insektenhotels gefährdeten Waldbienen helfen, „müssen sie richtig gebaut sein“, weiß Burger.
Kraut- und Krempelmarkt: Der Gartentrödelmarkt an der Staudengärtnerei Gaissmayer hat von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Im Museum der Gartenkultur lockt die neue Ausstellung „Ringel, Reigen, Rosen“. Abwechslung beim Bummeln verspricht ein Rahmenprogramm, teils im Museum. Die Titel der Vorträge lauten „Hemerocallis – die Staude des Jahres in ihrer ganzen Pracht und Vielfalt“ (10 Uhr), „Gemüse und Gartengeräte mit Geschichte – von Ulmer Spargel, Stuttgarter Riesen und der Schneiderkanne“ (11 Uhr), „Florales am literarischen Bienenhaus“ (12 Uhr), „Einführung in die Kräuterlehre der TCM“ (13 Uhr), „Gärtnern für Selbstversorger“ (14 Uhr) und „Die Hildegardmedizin“ (15 Uhr). Gärtnereiführungen finden um 11, 12, 14.30 und 15.30 Uhr statt. Ab 10 ist die Grünwerkstatt für Kinder geöffnet. Die Unterillertaler Tanzmusikanten sorgen für Unterhaltung.
Pendelbus: Energieberater Simon Ziegler hat einen Elektrobus organisiert, der kostenlos im 30-Minuten-Takt fährt. Haltestellen befinden sich an Schrannenplatz, Bahnhof, Festplatz und Jungviehweide.
„Sag‘s der IZ“: Auch die Illertisser Zeitung wird am Schrannenplatz vertreten sein. Von 11 bis 12.30 Uhr wird Redaktionsleiter Ronald Hinzpeter für Fragen und Anregungen zur Verfügung stehen. Mit dabei am Stand: Unsere Zeitungsente Paula Print. Sie wird die Kinder mit kleinen Geschenken überraschen. Zudem können Interessenten das E-Paper, unsere digitale Zeitung, testen.
21. März 2018

Blumen für die Jubilare im Auer Gartenbauverein



Urkunde, Anstecker und Blumengrüße gab es für die Jubilare des Obst- und Gartenbauvereins Au. Während der Jahresversammlung wurden diese kürzlich geehrt. Das Bild zeigt (von links) Anni Berchtold, Josef Fackler, Werner Baur, Egmond Ertle, Helene Zuliani, Eugen Oßwald und den Vorsitzenden Jürgen Beetz. Gärtnerin Barbara Prosiegel gab den Anwesenden außerdem einen interessanten Einblick in das Thema bienenfreundliche Naturgärten. Anhand von Bildern zeigte sie auf, welche Gestaltungsmöglichkeiten Bürger in ihren eigenen Gärten haben. Foto: Fenkl
12. März 2018

Ausgefallenes Saatgut steht hoch im Kurs


Beim dritten Saatgutmarkt auf der Jungviehweide ist es eng zugegangen: Die Pflanzenfreunde drängten ins Museum der Gartenkultur und die Aussteller standen dicht an dicht. Bild: Regina Langhans

Die Besucher hatten sichtlich Spaß daran




Beim dritten Saatgutmarkt auf der Jungviehweide ist es eng zugegangen: Die Pflanzenfreunde drängten ins Museum der Gartenkultur und die Aussteller standen dicht an dicht.


Beim dritten Saatgutmarkt auf der Jungviehweide ist es eng zugegangen: Die Pflanzenfreunde drängten ins Museum der Gartenkultur und die Aussteller standen dicht an dicht.

Hunderte Gartenfans decken sich auf der Jungviehweide mit Saatgut ein. Konzerne stehen dabei in der Kritik.

VON REGINA LANGHANS
Beim dritten Saatgutmarkt auf der Jungviehweide ist es eng zugegangen: Die Pflanzenfreunde drängten ins Museum der Gartenkultur und die Aussteller standen dicht an dicht. Unter dem Thema „Vielfalt sehen und säen“ hatten die Förderer der Gartenkultur einen Mix aus privaten und professionellen Anbietern, Vorträgen und Hinterinformationen aufgeboten. Dabei ging es sachlich zu: Es gab Fragen nach bestimmten Samen und Fachgespräche. Zum Beispiel zu den Folgen, wenn Patente einigen wenigen Konzernen gehören. Das Interesse war groß.
Als Ansage der kleinen Züchter an die großen Firmen bezeichnete Agraringenieur Ingo Hubl aus Leinfelden-Echterdingen den Illertisser Saatgutmarkt. Und Andrea Heber vom Arbeitskreis „Wilde Gärten“ in Biberach wollte die „Saatgutsouveränität zurückerobern“. Klaus Lang aus Wolfegg im Kreis Ravensburg, der sein Saatgut aus ökologischem Anbau feilbot, beschrieb das Dilemma: „Kleinen Saatgutzüchtern ist die vorgeschriebene Registrierung ihrer Produkte häufig zu teuer.“ Deshalb gebe es immer weniger regionale Saatguthändler.
An seinem Stand wurde Hanna Blessing aus Gannertshofen fündig, die echte Alblinsen oder „Albleisa“, wie die Schwaben sagen, ausprobieren wollte. „Sie sind kleiner und müssen zwischen Hafer wachsen, damit sie sich hochranken können.“ Das habe sie neugierig gemacht. Außerdem holte sie sich blaue und rote Kartoffeln. Machen will Blessing daraus „Konfettiknödel“.
Hobbygärtner Leon Menasch aus Bellenberg bewirtschaftet neben dem eigenen Garten auch den der Schwiegermutter. Er ist überzeugter Selbstversorger: Bei Waren aus dem Supermarkt sei unklar, ob Genmanipulation im Spiel sei. Der Saatgutmarkt komme gelegen: Menasch deckte sich mit Kräutern und Gemüse ein.
Viel Zulauf hatten Edith und Robert Bernhard aus Mals in Südtirol. „Wir liegen 1200 Meter hoch und das Klima eignet sich für Gemüseanbau“, berichtete der Züchter alter Sorten. Zu zweit bewirtschaften sie über 4000 Hektar Land und arbeiten nur mit der Hand. „Wir erzeugen Lebensmittel, nicht einfach Nahrung“, sagte Bernhard. Dabei machen sie sich altes Gärtnerwissen zunutze: „Wir mulchen und nach dem Abräumen im Frühjahr wird mit einer Gartengabel der Boden zehn Zentimeter tief gelockert.“ Gedüngt werde mit Beinwell- oder Brennnesseljauche und Regenwürmer nennt er seine besten Mitarbeiter. „Gartenarbeit ist Gebet, zur erwerbenden Tätigkeit gehört Dankbarkeit“, so Bernhard. Mit Schmunzeln fügt er an: „Ich habe guten Kontakt zu den Pflanzen, sie kommunizieren ja auch untereinander.“
Das Thema Saatgut rundeten ein Infostand über Bienen – wichtig für die Bestäubung der Pflanzen – und eine Präsentation des Forstreviers Illertissen ab. Kreisimker Walter Burger bot Samen für Lieblingsblumen der Honigsammler an. Und Förster Michael Mayr informierte dazu: Wald sei wegen seiner Langlebigkeit für Saatgutkonzerne wirtschaftlich uninteressant. Um die Waldverjüngung kümmern sich die Förster selbst.
04. November 2017

Kinder basteln Futterstationen für Vögel



Mit viel Engagement haben die Kinder der Grundschule Au kürzlich Vogelhäuschen aus Holz gebastelt. Unter Anleitung des Obst- und Gartenbauvereins und gemeinsam mit vielen Helfern entstanden die Futterstationen, die nicht nur toll aussehen, sondern auch heimischen Vögeln über den Winter helfen. Als geeigneten Platz für die Vogelhäuschen im Garten empfiehlt der Gartenbauverein eine etwas abgelegene und katzensichere Stelle. Sträucher in der Nähe helfen den scheuen Vögeln, sich heranzupirschen. Foto: Obst- und Gartenbauverein Au
10. Mai 2017 Mitteilungsblatt KW 19 (10.5.2017)

LEADER- Kooperationsprojekt


„Erfassung und Erhaltung alter Apfel- und Birnensorten“ Besitzen Sie einen alten Apfel- oder Birnenbaum, der 60 Jahre oder noch älter ist? Dann bitte melden!
Ein im Rahmen des EU-Programms „Leader“ gefördertes Projekt soll helfen, verschollene alte Apfel- und Birnensorten wieder zu finden. Dazu werden auch in unserem Gemeindegebiet die Sorten alter regionaltypischer Apfel- und Birnensorten erfasst und unbekannte Sorten durch den Sortenkenner Herrn Hans-Thomas Bosch bestimmt.
Wer im Landkreis Neu-Ulm alte Apfel- und Birnenbäume besitzt, bitte melden!
Die Sortenbestimmung ist kostenlos und für die Eigentümer mit keinerlei Auflagen verbunden.Was ist geplant?
• in den nächsten vier Jahren alte Apfel- und Birnenbäume in der Herbstzeit zu erfassen und deren Sortennamen zu bestimmen Projektziel:

• verschollene Regionalsorten wieder zu finden
• gefährdete Sorten wieder zu vermehren
• und diese in Baumschulen wieder zum Verkauf anzubieten Anmelden unter Angabe des Standorts und der Anzahl der Bäume bei:

1. Vorsitzender des Gartenbauvereins:
• Illertissen: Ingeborg Remiger, Tel.: 0 73 03/ 66 78
• Au: Jürgen Beetz, Tel.: 0 73 03/ 901 82 36
• Betlinshausen: Winfried Mayer, Tel.: 0 73 03/ 20 76
• Jedesheim: Christian Haller, Tel.: 0 73 06/954 43 76
• Tiefenbach: Heiner Loop, Tel.: 0 73 03/ 56 75
• Kreisfachberater: Rudolf Siehler Tel.: 0 73 1/ 70 40-4307 E-Mail: rudolf.siehler@lra.neu-ulm.de
• An beiden Stellen ist auch ein Faltblatt zum Projekt erhältlich.

Homepage zum Projekt:
www.lag-monheimeralb-altmuehljura.de
Die Begehung vor Ort wird zur Obstreife im Laufe der kommenden drei Jahre erfolgen. Jede Meldung ist hilfreich, besonders sehr alte Bäume oder Bäume mit unbekannten Apfel- und Birnensorten sind interessant, denn gerade die alten Sorten sind besonders gut an unsere Boden- und Klimaverhältnisse angepasst und als Genpool von Resistenzen gegen Krankheitserreger und Schädlinge unverzichtbar.
Leider sind viele unserer Obstbäume der Region bereits sehr alt und sterben zunehmend ab. Mit deren Verlust gehen leider viele Obstsorten verloren. In Bayern waren früher mehr als 1.500 Apfel- und Birnensorten verbreitet. Heute sind davon nur noch ungefähr 200 Sorten im Landkreis bekannt.
Bitte helfen Sie durch Ihre Teilnahme mit, die Vielfalt heimischer Obstsorten zu bewahren!

Ihre Stadtverwaltung
5. Mai 2017
26. April 2017
25. April 2017
24. April 2017

Trauer um Franz Ritschel


Illertissen Die Vöhlinstadt hat einen engagierten Lokalpolitiker verloren: Wie die Stadt Illertissen mitteilt, ist Franz Ritschel, ehemaliger Gemeinderat in der damals selbstständigen Kommune Au, kürzlich gestorben.
In seiner zwölfjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit (1966 bis 1978) habe sich Ritschel in vorbildlicher Weise für die Belange der Gemeinde eingesetzt, heißt es in der Mitteilung von Bürgermeister Jürgen Eisen. Er habe Mitverantwortung für das Gemeinwesen übernommen und sich mit Herz und Seele im Natur- und Landschaftsschutz engagiert. Für seine Einsatzbereitschaft wurde Ritschel 2011 mit der Ehrennadel der Stadt Illertissen ausgezeichnet. (az)
22. April 2017

Wie ein alter Baum zu jungen Trieben kommt


Bei einer Serie von Veranstaltungen wollen Gartenbauvereine Wissen vermitteln. Der erste Teil: das Veredeln. Von Regina Langhans


Herbert Schmid aus Au zeigt Möglichkeiten des Veredelns, auf unserem Bild schneidet er fachgerecht einen Ast zurück.

Otmar Moritz aus Oberelchingen hat sich auf Hotels für Wildbienen spezialisiert.

Sie wissen, wie man es sprießen lässt: Fachleute und Gartenbesitzer aus dem ganzen Landkreis Neu-Ulm haben sich im Museum für Gartenkultur auf der Illertisser Jungviehweide ausgetauscht – es ging um das Veredeln von Obstgehölzen. Es war der Auftakt zur Reihe „Gartenwissen aus erster Hand“, wobei Vereine mit Schwerpunktthemen die Jahresausstellung „Reiche Ernte – der Arbeit Lohn“ begleiten.
Franz Rendle vom Obst- und Gartenbauverein Unterroth und Herbert Schmid von den Kollegen in Au hatten sich auf je einem Präsentationstisch ausgebreitet, um mit scharfen Messern an Gehölzen das Veredeln vorzuführen und um Fragen zu beantworten. Herbert Schmid berichtete, wie so mancher unfreiwillig zum eigenen Garten und damit zwangsläufig zu einem Hobby komme: „Gerade eben suchte jemand bei mir Rat. Er hatte einen alten Obstgarten geerbt und noch nie mit Bäumen zu tun gehabt.“ Schmid empfahl einen Verjüngungsschnitt. Dazu lasse sich mit Veredeln die Lieblingssorte anbauen. Er ergänzte: „Besser irgendwas schneiden als jahrelang gar nichts.“ Ideal sei, den alten Zweig knapp vor dem jungen, dessen Wachstum gefördert werden soll, abzusägen.
Am Tisch von Gartenpfleger Rendle schaute Besucher Franz Eberl aus Buch zu. Obwohl er zehn Obstbäume besitze, reize ihn das Veredeln, erklärte der Zuschauer, um mehr Sorten von einem Baum ernten zu können. „Das ist doch praktisch“, fand Eberl, „platzsparend und ich habe den ganzen Herbst Äpfel, frühe bis späte Sorten.“ Rendle kennt einen Apfelzüchter am Bodensee, dessen Baum 58 Sorten trägt. „Jetzt, Ende April bis Mitte“, so Rendle, „ist die beste Zeit, um Edelreiser zu pfropfen.“ Er machte vor, wie es geht: Mit einem Längsschnitt öffnete er den Ast von der Seite und löste die Rinde beidseitig. Dann schob er ein schräg angeschnittenes Reis (ein kleiner Ast), das noch nicht getrieben hat, hinter die gelöste Rinde. Franz Iberle, ebenfalls vom Unterrother Team, ergänzte: Eigenschaften des Baums könnten in das Obst des aufgepfropften Reisers übergehen. Genaueres lasse sich aber nur durch Ausprobieren erfahren. Es gebe noch andere Methoden, in jedem Fall müsse die Veredelungsstelle mit Bast verbunden werden. Darauf müsse alles dick mit erwärmtem guten Veredelungswachs eingestrichen werden.
Einen dritten Präsentationstisch hatte Otmar Moritz aus Oberelchingen mit Nisthilfen und Insektenhotels für Wildbienen bestückt. „Ohne die Tiere, die als erste ausschwärmen und Frühblüher bestäuben, würden diese aussterben.“ Um das Überleben der kleinen Bienen in den Gärten zu sichern, hat sich der pensionierte Lehrer beim Häuschenbauen ganz auf die Bedürfnisse der Insekten eingestellt. Er weiß, dass bei Kirschplantagen besonders auf Wildbienen gesetzt werden müsse, weil sie mit ihrem rundum behaarten Körper am effektivsten Pollen verteilten. Die farbigen Kästen gefallen auch Wolfgang Dewein, der mit Freunden der Gartenbauvereine Heidenheims angereist ist: „Wir haben die Gärten angeschaut und werden nun alles im Museum ansehen.“
23. April 2017
20. April 2017
10. April 2017 Illertissen

„Illertissen blüht“ lockte viele Besucher an


Viel zu sehen gab es am Samstag in der Gartenstadt Illertissen. Auf dem Schrannenplatz und bei „Kraut und Krempel“ war einiges geboten, was das Herz der Hobbygärtner höher schlagen lässt.

Die Organisatoren sind zufrieden mit dem grünen Samstag. Eine Sache muss jedoch besser koordiniert werden. Von Franziska Wolfinger
Gutes Wetter, zahlreiche Besucher, volles Städtchen – die Veranstalter von „Illertissen blüht“ sind zufrieden mit dem vergangenem Samstag. Wie berichtet, fand die Aktion bereits zum zweiten Mal statt. In der Innenstadt gab es erneut einen Saatgut-, Regio- und Ökomarkt und auf der Jungviehweide konnten Kunden parallel dazu auf dem Gartenflohmarkt „Kraut und Krempel“ stöbern. Dieser wird vom Verein Förderer der Gartenkultur und der Staudengärtnerei Gaissmayer organisiert und nicht vom Verein für Gartenbau und Landschaftspflege, wie in der gestrigen Ausgabe zu lesen war.
Dieter Gaißmayer, Inhaber der Staudengärtnerei, ist mit der Veranstaltung sehr zufrieden. „Es war ein gewaltiger Ansturm interessierter und motivierter Besucher“, sagte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Gaißmayer schätzt, dass rund 8000 Menschen die Jungviehweide besuchten. Auch die Verbindung mit dem Saatgutmarkt in der Stadt sei gut gewesen, sagte er. Obwohl es aufgrund der angespannten Verkehrslage zu kleineren Verzögerungen beim Shuttlebus zwischen den beiden Märkten gekommen sei.

Verkehr muss besser koordiniert werden
Henning Tatje, der die Veranstaltung auf dem Schrannenplatz von Seiten der Stadt mit betreut hatte, sagte: „Der Verkehr ist ein Thema, über das wir bis zum nächsten Mal noch sprechen müssen.“ Unter Anderem die Zufahrtsstraße zur Jungviehweide sei bisweilen überlastet gewesen. Ansonsten sei er sehr zufrieden, so Tatje. „Ich habe auf dem Markt in viele glückliche Gesichter geschaut.“ Das Wetter habe natürlich seinen Teil zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen. „Da haben wir einen optimalen Tag erwischt.“ Auch die Stadt war mit einem Stand vertreten, an dem laut Tatje immer etwas los gewesen sei. Und die Händler, die ihre Produkte auf dem Saatgut-, Regio-, und Ökomarkt angeboten hatten, seien nach Angaben von Tatje genauso zufrieden gewesen.
10. April 2017 GARTEN

Illertissen blüht und brutzelt


Die Kombination von Saatgut-, Regio- und Ökomarkt mit „Kraut und Krempel“ kommt beim Publikum hervorragend an

Illertisser Schüler bereiteten Chili con Carne in ihrem selbst gebauten Solarofen zu. Hier servieren Adelina Smakaj und Marc Riedel das Gericht. Foto: Andreas Brücken
Die Premiere im vergangenen Jahr war schon gelungen – doch die zweite Auflage von „Illertissen blüht“ zog noch deutlich mehr Besucher an. Viele kamen zum kombinierten Saatgut-, Regio- und Ökomarkt auf dem Schrannenplatz, der parallel zum Kraut- und Krempelmarkt auf der Jungviehweide stattfand. Der Shuttlebus, der die beiden Standorte verband, wurde von den Gästen gut genutzt.
Schwerpunkthemen beim Saatgutmarkt waren in diesem Jahr Bienen und Chili. So kamen einige Verkäufer auf die Idee, Chili con Carne anzubieten. Die Klasse 8a der Erhard-Vöhlin-Mittelschule in Illertissen hatte sich für eine besonders originelle Zubereitungsart entschieden: Sie erhitzten den Eintopf in einem Sonnenofen. Der funktioniert wie ein Hohlspiegel, der die Sonnenstrahlen einfängt und in einem Punkt bündelt.
Wissenswertes rund um das Thema Bienen gab es am Stand des Kreisimkerverbands. Der Vorsitzende, Walter Burger, kennt sich nicht nur mit Honigbienen aus, sondern auch mit Wildbienen. Die Tiere seien sehr bedroht, aber wichtig für das Ökosystem, sagte er. „Dabei hat jeder Gartenbesitzer die Möglichkeit, mit einfachen Mitteln etwas zum Wildbienenschutz beizutragen.“ Zum Beispiel, indem er Pflanzen ansäe, die den Bienen gut als Nahrung dienen. Solche gab es gleich nebenan zu kaufen.
Auch Johannes Miller aus Langenau hat sich dort eingedeckt. Ihm gefalle, dass es beim Saatgutmarkt auch um den Erhalt alter Sorten gehe, lobte er. So wie am Stand von Christian Müller. Auf seinem Raritätenhof hat er es sich zum Ziel gemacht, alte Kartoffelsorten zu erhalten: Derzeit baut er mehr als 240 Sorten an. Davon konnte er natürlich nur eine kleine Auswahl präsentieren. „Ich habe die mitgebracht, die auch Hobbygärtner leicht selbst anbauen können“, sagte er.
Auch Gruppen aus dem Ort nutzten die Gelegenheit, sich zu präsentieren, wie Hannah Blessing vom Obst- und Gartenbauverein Illertissen. Sie betreute das Samenraten. Darin schlugen sich die Gäste gut. „Schwierigkeiten gibt es nur beim Kopfsalat. Da kaufen die meisten Leute gleich die Pflänzchen.“ Wer alle Samen richtig erkannte, konnte selbst gemachte Marmelade gewinnen. Blessing freute sich auch über das gute Wetter.
Von der Sonne profitierte auch der Kraut- und Krempelmarkt rund um die Staudengärtnerei Gaissmayer. Angesichts etlicher Busse und Tausender Besucher auch aus Österreich, der Schweiz oder Südtirol erinnerte er an die zweitägige „Illertisser Gartenlust“ – nur in der halben Zeit. Die gebotene Vielfalt lohne die lange Anfahrt, sagen Lisi Fuchs und Simone Schneider aus Vorarlberg. Sie würden den Weg ganz sicher wieder machen: „Das nächste Mal aber mit Schubkarren und Anhänger.“
Viele Besucher zogen beladen mit Raritäten und allerlei fahrbarem Untersatz von dannen. Andere nutzten die Fachvorträge im Museum. Kinder kamen in der „Grünwerkstatt“ auf ihre Kosten, ebenso die Historiker in der neuen Jahresausstellung „Reiche Ernte – der Arbeit Lohn“. Die Unterillertaler Tanzmusikanten spielten den ganzen Tag auf. Die Jungviehweide pulsierte vor Leben. (fwo/lor)
10. April 2017 SWP:

Jungviehweide und Saatgutmarkt in Illertissen


Alles hat gepasst: Die Gartenstadt Illertissen hat am Samstag Tausende Gäste zur Jungviehweide zu „Kraut und Krempel“ und in die Innenstadt zum Saatgutmarkt gelockt.Lisa Maria Sporrer


Ein Markt für Gartenfans: Tausende aus nah und fern strömten am Samstag wieder zu Kraut und Krempel nach Illertissen. Viele machten danach noch einen Abstecher in die City zum Saatgutmarkt.

Foto: Beim Saatgutmarkt gab es Foto: Lisa Maria Sporrer
Hunderte ganz unterschiedliche Samen, übersichtlich präsentiert in einem Setzkasten.
Bunt gestaltete Holzbienen, 1250 an der Zahl, sind am Samstag durch Illertissen geschwirrt. Sie sollten auf das Event aufmerksam machen, das ob seiner Beliebtheit eigentlich keines Hinweises mehr bedurfte. Bei schönstem Wetter lockten der Saat-, Regio und Ökomarkt auf dem Schrannenplatz und der Kraut- und Krempelmarkt auf der Jungviehweide tausende Besucher nach Illertissen.
„Ganz sicher werden alle gartenaffinen Besucher hier fündig“, versprach Bürgermeister Jürgen Eisen zur Eröffnung. Denn neben Ständen mit Bienenpflanzen, aus Schafswolle hergestellten Pellets und zahlreichen Vorträgen rund um das Thema Garten, stand besonders die Kultivierung von alten Samen im Vordergrund des zweiten Saatgutmarkts, der sich im Vergleich zum Vorjahr von der Zahl der Aussteller fast verdoppelt hatte.
Auch Rudolf Siehler warb dort als Kreisfachberater in Sachen ökologische Gartenberatung für die Neuentdeckung alter Apfelsorten. „Von rund 4000 Sorten sind schon etwa 3000 Sorten ausgestorben“, sagte er. Für die Erfassung- und Erhaltung der alten Sorten ist der Landkreis Neu-Ulm in ein Leader-Pojekt einbezogen, das sich im nördlichen Schwaben für die Vielfalt der Streuobstbestände einsetzt.
Was aus scheinbar langweiligen Arten herzustellen ist, führte in der Schranne die Revierleiterin aus Autenrieth, Johanna Gierth, aus. „Wir hatten im letzten Jahr eine Buchenmast im Forstbetrieb Weißenhorn“, sagte sie. Und so wurde unter Anleitung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Bucheckern in Weißenhorn systematisch gesammelt und ein Bucheckernöl hergestellt, das in Illertissen nun reißenden Absatz fand. „Wir sind fast ausverkauft“, sagte Gierth. Ebenso begehrt waren die Bohnenpatenschaften am Saatgut-Tauschtisch vom Gartenbauverein Illertissen. Dort stand unter anderem Ingeborg Remiger und erklärte unentwegt, wie man Bohnen kultiviert und ausreifen lässt. Das so selbst hergestellte Saatgut könne dann an Nachbarn verschenkt werden oder im nächsten Jahr zum Tauschen wieder zum Saatgutmarkt mitgebracht werden, erläuterte Remiger die Idee von Thea Zedelmeier, der Vorsitzenden des Vereins „Förderer der Gartenkultur“.
„Im Bereich Garten und Pflanzen hat man so unendlich viele Möglichkeiten, das wird einem erst hier so richtig bewusst“, meinte Mia Werde aus Günzburg, die, beladen mit Rankhilfen und Tomatenpflanzen, von der Staudengärtnerei Gaissmayer mit dem Shuttlebus zum Schrannenplatz gefahren war. Denn parallell lockte der Kraut- und Krempelmarkt auf der Jungviehweide wieder tausende Besucher aus dem nahen und fernen Umland. „Das Gelände hier ist phänomenal und die Idee, Neues mit Altem in dieser Form zu verknüpfen und daraus ein Besucher-Event zu machen, sucht ihresgleichen“, schwärmte Gertrud Schrampf, die mit zwei Freundinnen extra aus Kärnten angereist war, und nun eine alte verrostete Badewanne zu ihrem Auto trug. „Die wird dekorativ im Garten eingegraben und dann zu einem Mini-Teich umfunktioniert.“
Alte Kisten, rostige Formen
Alte Holzkisten, Wasserhähne, Kutschenräder und Vasen in allen Farben und Formen – der Fantasie des Gärtners sind bei dem Trödelmarkt keine Grenzen gesetzt. Ob dann tatsächlich etwas gekauft wird, man sich bloß Anregungen holt, einem der informativen Vorträge lauscht, oder durch die Gärten des weitläufigen Geländes schlendert: alles möglich.
Selber kreativ werden konnte man in der Grünwerkstatt beim Basteln von Rankgerüsten. „Wir versuchen immer aus Altem etwas Neues zu machen. Dafür muss man kein Profi sein“, meinte Conny Kutter, die den Kindern und Erwachsenen half, mit jungen Weidenzweigen Rankhilfen herzustellen. „Wir sind nicht nur Bienen- wir sind auch Gartenstadt“, sagte Bürgermeister Eisen. Nur ein Jahr – und schon habe sich der Saatgutmarkt etabliert, freute er sich über die teils weitgereisten Besucher auch in der Stadt. „Im nächsten Jahr rechnen wir mit noch mehr Ausstellern hier am Schrannenplatz“, kündigte er an.
9. April 2017

Zwischen Chili und Honigbienen


Auf dem Schrannenplatz war einiges los. Von verschiedenen Samen bis zu Dünger aus Wolle konnten die Besucher alles kaufen, was das Gärtnerherz begehrt. Von Franziska Wolfinger


Chili war einer der beiden Themenschwerpunkte beim Saatgut-, Regio- und Ökomarkt. Die Klasse 8a der Erhard-Vöhlin-Schule hat den Marktbesuchern daher Chili con Carne aus ihrem selbst gebauten Solarofen angeboten. Hier servieren gerade Adelina Smakaj und Marc Riedel das Gericht. Foto: Andreas Brücken
Nach einer gelungenen Premiere im vergangenen Jahr, fand am Samstag zum zweiten Mal die Aktion Illertissen blüht statt. Viele Besucher, auch von außerhalb, kamen zum kombinierten Saatgut-, Regio- und Ökomarkt auf dem Schrannenplatz, der parallel zum Kraut- und Krempelmarkt auf der Jungviehweide stattfand. Der Shuttlebus, der die beiden Standorte verband, wurde von den Gästen gut genutzt.
Schwerpunkthemen beim Saatgutmarkt waren in diesem Jahr Bienen und Chili. So kamen einige Verkäufer auf die Idee, Chili con Carne anzubieten. Die Klasse 8a der Erhard-Vöhlin-Mittelschule in Illertissen hat sich für eine besonders originelle Zubereitungsart entschieden: Sie erhitzten den Eintopf in einem Sonnenofen. Der funktioniert wie ein Hohlspiegel, der die Sonnenstrahlen einfängt und in einem Punkt bündelt. Dort wird es so heiß, dass das Chili ohne Probleme gekocht werden kann – sofern die Sonne scheint. Schüler Marc Riedel erklärt: „Wir müssen den Ofen nur immer zur Sonne ausrichten.“ Die wandert den Tag über schließlich immer weiter. Den Ofen haben die Schüler in ihrer Technikgruppe selbst zusammengebaut.
Saatgut-, Regio- und Ökomarkt in Illertissen
Auch Lidwina und Peter Döhrmann haben sich bei den Schülern schon eine Portion Chili geholt. Zuhause bauen die beiden Hobbygärtner aus Senden Tomaten an. An denen wollen sie den Wolldünger testen, den sie auf dem Markt gekauft haben. Der biologische Naturdünger wird aus der Wolle gemacht, die sich nicht zum verspinnen eignet, erklärt Produzent und Händler Klaus Mebus aus Obersontheim (Landkreis Schwäbisch-Hall).
Wissenswertes rund um das Thema Bienen gab es am Stand des Kreisimkerverbands Neu-Ulm. Der Vorsitzende des Verbands, Walter Burger, kennt sich nicht nur mit Honigbienen aus, sondern auch mit Wildbienen. Die Tiere seien sehr bedroht, aber wichtig für das Ökosystem, sagte er. „Dabei hat jeder Gartenbesitzer die Möglichkeit, mit einfachen Mitteln etwas zum Wildbienenschutz beizutragen“, erklärte Burger. Zum Beispiel indem er ein Bienenhotel aufstelle und Pflanzen ansäe, die den Bienen gut als Nahrung dienen. Am besten sei natürlich, beides zu tun. „Nur ein Hotel als Lebensraum – aber keine Nahrungsquelle dazu – bringt den Bienen nicht viel.“ Am Stand nebenan gab es solche speziellen Bienenpflanzen zu kaufen.
Johannes Miller aus Langenau hat sich dort mit einem kleinen Pflänzchen eingedeckt. Er ist mit seiner Freundin nach Illertissen gekommen, weil sie noch Sträucher für den gemeinsamen Garten suchen. Er sagt: „Das sollen nicht nur Ziersträucher sein. Sie sollen auch einen Nutzen haben“, sagt er. Ihm gefällt, dass es beim Saatgutmarkt auch um den Erhalt alter Sorten geht. Das müsse man unterstützen, erklärt der junge Mann mit zwei Pflänzchen auf dem Arm.
Und um genau solche alten Sorten ging es auch beim Stand von Christian Müller. Auf seinem Raritätenhof hat er es sich zum Ziel gemacht, alte Kartoffelsorten zu erhalten. Er baut mehr als 240 Arten an. Davon konnte er natürlich nur eine relativ kleine Auswahl in Illertissen präsentieren. „Ich habe die mitgebracht, die auch Hobbygärtner leicht selbst anbauen können“, sagt er.
Auch der Verein Sortengarten Südtirol war dieses Jahr wieder auf dem Markt vertreten. Ihre Chilisamen kommen aus dem kleinen Dorf Lana nahe Meran. Außerdem gibt es Samen für Tomaten, Bohnen, Erbsen, Rüben und Blumen. „Alle selbst gezogen und samenfest“, sagt Robert Bernhard von diesem Verein. Samenfest bedeutet, diese Pflanzen produzieren jedes Jahr selbst neue Samen, die sich zur Aussaat eigenen. Bei industriellen Züchtungen funktioniert das nicht immer.
Auch Gruppen aus dem Ort nutzen die Gelegenheit, sich zu präsentieren, wie Hannah Blessing vom Obst- und Gartenbauverein Illertissen. Sie betreute das Samenraten. Darin schlugen sich die Gäste gut. „Schwierigkeiten gibt es nur beim Kopfsalat. Da kaufen die meisten Leute gleich die Pflänzchen.“ Wer alle Samen richtig erkannt hatte, konnte selbst gemachte Marmelade gewinnen. Blessing freute sich auch über das gute Wetter, das noch mehr Besucher als im vergangenen Jahr anlockte. Am meisten profitierten wohl die eingangs erwähnten Schüler mit ihrem Solarofen vom Sonnenschein. Neben Chili bereiteten sie darin sogar Waffeln zu.
5. April 2017

Am Samstag blüht Illertissen auf


Aussteller bieten am Schrannenplatz Saatgut und regionale Erzeugnisse feil, auf der Jungviehweide locken Kraut- und Krempelmarkt. Von Regina Langhans


Auch der Gartenflohmarkt „Kraut und Krempel“ findet wieder statt.

Angehende Bohnenpaten können zwischen Bohnenarten wählen.
Mit dem Saatgut-, Regio- und Ökomarkt am Schrannenplatz, „Kraut und Krempel“ sowie der Museumsschau auf der Jungviehweide zeigt sich Illertissen am Samstag, 8. April, wieder von seiner grünen Seite. Und die wird immer bunter. Neu ist etwa die Idee, mit Bohnenpaten auf den Erhalt von Sortenvielfalt aufmerksam zu machen.
Thea Zedelmeier von den „Förderern der Gartenkultur“ erklärt, wie die Aktion geplant ist: „Interessierte erhalten beim Saatgutmarkt in der Schranne Bohnen nach ihrer Wahl, um sie einzusetzen.“ Dabei verpflichten sie sich, einen Teil der geernteten Samen kostenlos weiterzugeben. Ein Überblick zeigt, was es am Samstag in der Innenstadt und auf der Jungviehweide zu erleben gibt:
Saatgut-, Regio- und Ökomarkt
Der städtische Saatgutmarkt am Schrannenplatz wurde im Vorjahr als Ergänzung zum Markt auf der Jungvieweide ins Leben gerufen und heuer durch Erzeugnisse heimischer Händler und der Ökosparte erweitert. Das zum Motto passende Angebot ist überraschend vielseitig.
Neben den Bienen, deren kunstvoll bemalte Vorboten in Holz seit Tagen in der Stadt „umherschwärmen“, wird der Scharfmacher Chili einer der Schwerpunkte des Marktes sein. Ein weiterer, die im Sinne herkömmlicher Saatgutgewinnung veranstaltete Aktion mit den Bohnenpaten. Indem die Bohnenpaten einen Teil ihrer Ernte an den Veranstalter oder Freunde weitergeben, helfen sie mit, nachbaufähiges Saatgut abseits von Saatgutkonzernen, Patenten und Gentechnik zu verbreiten. „So wird ein wichtiger Beitrag für den Erhalt und die Weiterentwicklung problemlos gedeihender, regionaler Kulturpflanzen geleistet“, sagt Zedelmeier. Mit den Gartenbauvereinen Au, Illertissen, Jedesheim und Tiefenbach betreut sie das Bohnen-Projekt. Denn die Bohnenpaten werden mit Informationen ausgestattet. Der Saatgut- Regio- und Ökomarkt ist von 9 bis 17 Uhr offen.
Um 10 Uhr begrüßt Bürgermeister Jürgen Eisen, dann folgen Vorträge zu den Themen „Die Vielfalt alter Gemüsesorten“ (10.15 Uhr), „Der Südtiroler Sortengarten“ (11 Uhr), „Die wunderbare Welt der Chilis“ (11.30 Uhr). Nachmittags geht es weiter mit „Pflanzliche Strategien zur Samenverbreitung“ (13 Uhr), „Wege zu einer blühenden Landschaft“ (14 Uhr), „Netzwerk für Sortenretter“ (15 Uhr) oder der „Kartoffelvielfalt“ (15.45 Uhr).
An Aktionen gibt es noch den „Saatgut-Tauschtisch und Pflanztisch“, die die örtlichen Gartenbauvereine unterstützen.
Musik, Gesang und Tanz aus dem Land der Chilis bieten Rossana Gomez-Braun und ihre Gruppe.
Kraut- und Krempelmarkt
Der Name ist inzwischen ein Begriff für den jährlichen Floh- und Pflanzenmarkt im Frühjahr, den die Förderer der Gartenkultur mit der Staudengärtnerei Gaissmayer veranstalten. Veranstaltungen auf der Jungviehweide gibt es von 9 bis 17 Uhr, von Fachvorträgen bis zu allerlei für Liebhaber und Sammler. Vorträge, zumeist im Seminarraum des Museums, gibt es zu folgenden Themen: Zwiebelblüher (10 Uhr, mit Rundgang ab Gärtnereieingang), Bergenien (11 Uhr), Kräutermedizin der Hildegard von Bingen (13 Uhr), Einführung in die Kräuterlehre der TCM (14 Uhr), Tomaten (15 Uhr) sowie eine Mitmachaktion: „Blumiges - Duftiges“ (16 Uhr, am Bienenhaus).
Führungen mit Treffpunkt am Gärtnereingang finden jeweils um 11, 12, 14.30, 15.30 Uhr statt.
Junge Besucher kommen in der Grünwerkstatt beim Museum unter, wo sich ab 10 Uhr alles um Samen, Pflanzenkinder und Weiden dreht.
Außerdem musizieren die Unterillertaler Tanzmusikanten und der Metallbildhauer Peter Luther stellt seine Windskulpturen im Schaugarten vor. Sodann servieren Lehrlinge der Staudengärtnerei Schmackhaftes aus der Kräuterküche.
Museum der Gartenkultur
Parallel dazu öffnet ab 9 Uhr im Museum auf der Jungviehweide die neue Jahresausstellung „Reiche Ernte – der Arbeit Lohn“. Führungen gibt es um 14 und 16 Uhr.
8. Feb 2017

Hunderte kleine Werbeträger schwärmen aus


Die Stadt Illertissen macht ihrem Ruf als Bienenstadt optisch bald alle Ehre. Und das hat einen guten Grund. Von Jens Carsten


Die Vöhlinstadt soll zu einem einzigen großen Bienenstock werden – zumindest vom äußeren Eindruck her: Hunderte der fleißigen Insekten (aus Holz) sind an örtliche Kindergärten verteilt worden, wo die Figuren nun bemalt werden. Danach zieren die Bienen die Schaufenster vieler Geschäfte in Illertissen Foto: caj


Die Vöhlinstadt soll zu einem einzigen großen Bienenstock werden – zumindest vom äußeren Eindruck her: Hunderte der fleißigen Insekten (aus Holz) sind an örtliche Kindergärten verteilt worden, wo die Figuren nun bemalt werden. Danach zieren die Bienen die Schaufenster vieler Geschäfte in Illertissen. Die bunten Insekten sind Webeträger für zwei große Veranstaltungen, die am Samstag, 8. April, stattfinden: An zwei Standorten gibt es in der Vöhlinstadt viel zu erleben. „Illertissen blüht“ lautet das Motto beim Saatgut-, Regio- und Ökomarkt in der Schranne – und außen herum. Zahlreiche Vereine und Firmen werden sich präsentieren und Mitmachaktionen rund ums Pflanzen anbieten, dazu gibt es Musik, Theaterspiel und Verköstigungen. Auch auf der Jungviehweide ist an jenem Tag viel geboten: Dort findet der beliebte Markt „Kunst & Krempel“ statt.
Beide Aktionen sollen viele Besucher aus der Region nach Illertissen locken. Damit die Gäste alles erleben können, verkehrt ein Shuttlebus. Beteiligt an dem großen Naturtag sind Stadtverwaltung, Werbegemeinschaft, die Initiative „Kauf vor Ort“ und die Staudengärtnerei Gaißmayer.
Gemeinsam wollen alle kräftig die Werbetrommel rühren: 800 hölzerne Bienen haben die Ausrichter geordert, jeweils 400 kleinere und 400 größere. 660 davon gehen zur Bemalungen an die städtischen Kindergärten. Die Inhaber der örtlichen Geschäfte bekommen die Kunstwerke für ihre Schaufenster. Die Nachfrage ist offenbar groß: Die Einzelhändler seien begeistert von der Aktion, sagt Tobias Walter, der Zweite Vorsitzende der Werbegemeinschaft. Die meisten hätten mehrere Figuren bestellt. Walters Fazit: „Alle Läden werden sehr schön geschmückt sein.“ Es sei denkbar, die Figuren nach der Aktion für einen guten Zweck zu verkaufen, hieß es.
Die Bienen sind beliebt: Das hat auch Henning Tatje, der Wirtschaftsbeauftragte der Stadt Illertissen festgestellt. „Es sind schon ziemlich viele weg“, sagte er bei einem Treffen zur Planung der Marktaktion. Möglicherweise müssten Werbeträger nachbestellt werden. Bürgermeister Jürgen Eisen will abwarten: „Wir müssen die Bienen erst losbringen und sehen dann, ob wir noch welche brauchen.“
Zu den kleinen Bienenfiguren kommen zwölf dicke Brummer: Die Riesenbienen mit Maßen von 1,5 mal 1,2 Meter sollen anlässlich des Markts im Stadtgebiet aufgestellt werden und auf die Veranstaltungen hinweisen. Angesichts der Bienenvielfalt hofft Walter Burger, der Vorsitzende der Imker im Kreis Neu-Ulm, dass es gelingt, in Illertissen wieder einen Imkerverein ins Leben zu rufen. Dazu wolle der Verband beim Markt mit einem Infostand beitragen.
Und es gibt viele weitere Idee: So überlegt Thea Zedelmeier, die Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Gartenkultur, die Bohne in den Mittelpunkt zu rücken. Sie ließ einige Hülsenfrüchte herum gehen: Chinesische Schwarzbohnen, Mondbohnen, Tag-und-Nacht-Bohnen. „Es gibt eine unglaubliche Vielfalt und die sollten wir erhalten“, sagt Zedelmeier. So könnten beim Saatgutmarkt „Bohnenpaten“ gefunden werden, welche verschiedene Arten der Hülsenfrüchte in den heimischen Gärten großziehen.
10. April 2016

Saatgut lockt Besucher an


Trotz durchwachsenem Wetter kommen viele Menschen. Saatgutmarkt, längere Ladenöffnungszeiten und Aktionen an Schranne und Marktplatz überzeugen


Als erweiteretes Angebot zum Saatgutmarkt initiierte Heidi Ritsche-Thoma eine Samentauschbörse. Sie hofft, dass mit einem Jahr Vorlaufzeit nächstes Mal noch mehr Gärtner eigene Samen mitbringen und die Vielfalt am Stand wächst. Hier tauscht die Stadträtin mit Waltraud Kölbl und Gerti Keßlinger Saat aus (von links). Foto: Alexander Kaya


Wochenlang liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren, kaum ein Illertisser konnte sich der Werbung für „Illertissen blüht – Saatgutmarkt und Gartenschätze“ entziehen. Am vergangenen Samstag feierte die Veranstaltung Premiere. Und eine sehr erfolgreiche, wie Petra Schwandt, Wirtschaftbeauftragte der Stadt Illertissen, am späten Nachmittag feststellte: „Die Veranstaltung ist gelungen und hat gezeigt, dass das Thema viele Leute interessiert.“
Der Schwerpunkt drehte sich um mehr als nur um blühende Pflanzen, die Aussteller auf dem Saatgutmarkt auf dem Schrannenplatz engagieren sich alle für den Erhalt alter und seltener Pflanzensorten. Begleitet wurde der Markt von Vorträgen rund um das Säen und den Artenerhalt, denn wie Initiator Dieter Gaißmayer von der gleichnamigen Staudengärtnerei in der Begrüßungsrede sagte: „Das Vortragsprogramm ist wichtig, um das gesammelte Wissen der Aussteller auch weiterzugeben.“ Die Menschen dafür zu sensibilisieren, dass die Artenvielfalt immer weiter schrumpft, sei nur ein erster Schritt. Hobbygärtner davon zu überzeugen, lieber samenfestes Saatgut anzubauen, statt der im Handel üblichen F1-Hybride (siehe Infokasten), war das erklärte Ziel von Gaißmayer und den Ausstellern.
Klaus Lang, Hobbygärtner aus Leidenschaft, baut in seiner Freizeit 500 bis 600 verschiedene Kräuter- und Gemüsesorten an. Er bot an seinem Stand in der Schranne Saatgut und Ratschläge an. Auch Vereine wie zum Beispiel der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) oder das Genbänkle, ein Netzwerk für Sortenretter, war vertreten. Woldemar Mammel vom Genbänkle informierte an seinem Stand über die Alb-Leisa-Linse, eine Linsenart, die als ausgestorben galt, bis sie von Hobbygärtner Klaus Lang in der Genbank des Wawilow-Instituts in Sankt Petersburg entdeckt wurde. Heute wird die Sorte wieder von fast allen Biobauern auf der schwäbischen Alb angebaut – der Sortenerhalt ist geglückt.
Nicht nur für Gärtner, auch für Bummler war am Samstag im Stadtzentrum viel geboten. Die Fahrt mit dem Shuttlebus von „Kraut & Krempel“ in die Innenstadt lohnte sich auch für externe Besucher, der Service wurde gut angenommen. Auf dem Schrannenplatz und auf dem Marktplatz hatten Musiker ihre Instrumente ausgepackt und Kinder und Erwachsene konnten am Stand der Illertisser Zeitung gegen eine Spende für die Kartei der Not am Glücksrad drehen. Außerdem zogen Mitglieder der Schwabenbühne kostümiert durch das Stadtzentrum und sagten Frühlingsgedichte auf. Das Wetter stand auch ganz im Zeichen des Aprils – es war wechselhaft nasskalt. „Für das Wetter kann keiner was“, sagte Petra Schwandt mit einem Achselzucken und im Daunenmantel. „Trotzdem kamen viele Leute und auch die Geschäfte sind rundum zufrieden.“
In den Cafés war zwischenzeitlich kaum noch ein Platz zu ergattern, doch Stärkung gab es auch auf dem Saatgutmarkt. Neben dem Duft gebrannter Mandeln lag Bratwurst-Aroma in der Luft und der Auer Gartenbauverein verkaufte jedes Stückchen seiner 38 Kuchen.
„Gemeinsam sind wir stark“ - das Motto der Werbegemeinschaft Illlertissen beschreibt laut Schwandt die ganze Veranstaltung. Ohne die Zusammenarbeit von Stadt, Bauhof, Einzelhandel und Vereinen wäre der Tag so nicht möglich gewesen.
15. März. 2016

Mit Jürgen Beetz kommt die Rettung


Wahl Gartenfreunde Au haben wieder einen Vorsitzenden

Au Nach den Neuwahlen im Rahmen der Jahresversammlung des Gartenbauvereins Au, die in der Josef-Weikmann·Ha1le stattfand, weiß der Verein wieder einen Vorsitzenden in seiner Mitte. Die Wahl fiel auf Jürgen Beetz, der seit 2010 in Au lebt. Über die Neuwahlen ist die Zweite Vorsitzende Anni Berchtold, die in ihrem Amt bestätigt wurde, erleichtert. Zwei Jahre lang hatte sie die Arbeit einer Vorsitzenden mit übernehmen müssen. „Ich bin ein praktischer Mensch“, erklärte sie. „Ich kann organisieren und Zweige binden, aber am Computer schreiben und Reden halten — das ist nicht meins. "
Mitten in der vorangegangenen Amtsperiode hatte der damalige Vorsitzende Georg Mahler krankheitsbedingt zurücktreten müssen, wiewohl er Anni Berchtold in der Funktion eines Beraters immer zur Seite gestanden hatte.
Des Weiteren wurde bei der Versammlung Barbara Ritter als Kassiererin wiedergewählt. Klaus Allgaier sowie Marianne Oßwald bleiben Kassenprüfer. Ingrid Binder, die Schriftführerin, musste hingegen ihr Amt aus beruflichen Gründen - sie ist Nachtschwester niederlegen. An ihre Stelle ist Sabine Klein getreten.
In seiner Rede an die Versammelten schilderte Jürgen Beetz mithilfe einer Anekdote, wie er im Gartenbauverein Mitglied wurde. Sein Quittenbaum hatte sich eine gefürchtete Krankheit zugezogen, weswegen er bis auf den Stamm gestutzt werden musste. Den Baum schnitt hatte Franz Ritschel, der Ehrenvorsitzende des Vereins, vorgenommen. Ritschel hatte dabei nicht nur die notwendigen Gartengeräte zur Hand, sondern auch gleich einen Antrag für die Mitgliedschaft.
Im vergangenen Jahr hatten die Mitglieder des Gartenbauvereins viele Festlichkeiten im Dorf mitgetragen oder waren anderweitig aktiv geworden, so Anni Berchtold in ihrem Bericht. Sie banden Girlanden für den Maibaum, schmückten den Osterbrunnen im Pfarrhof und animierten Kinder zu einem Kartoffelwettbewerb.
Wie im vergangenen wird der Verein auch im kommenden Jahr seine Tatkraft unter Beweis stellen. Wenn im April „Illertissen blüht", werden sie dazu beitragen, die Schranne gestalterisch in Szene zu setzen. (güm)

Der Vorstand das Gartenbauvereins Au nach den Neuwahlen: (von links) Marianne Oßwald Kassenprüferin), Barbara Ritter (Kassiererin), Jürgen Beetz (Vorsitzender), Anni Berchtold (Zweite Vorsitzende) und Sabine Klein (Schriftführerin). Foto: Gabriele Gürntke
10. Oktober 2015 WAIN

Apfelsaft aus eigener Herstellung











Wain / BEATE REUTER-MANZ 10.10.2015
Herbstzeit, Erntezeit: Zentnerweise Äpfel werden derzeit in Wain zu Saft gepresst. Dort steht eine der letzten Obstpressen in der Region. Die Moste des Obst- und Gartenbauvereins ist bereits 55 Jahre alt.
"Hier wird ausgesprochen schonend gepresst, weil vieles noch in Handarbeit passiert!" Ulrich Müller, seines Zeichens BUND-Vorsitzender in der Region, liebt ihn, diesen schonend gepressten Apfelsaft aus der Mosterei in Wain. "Es gibt nichts Besseres", ist der Dietenheimer überzeugt. An diesem Freitag ist er mit etwa sechs Zentnern Äpfeln, geerntet von einer Streuobstwiese in Dietenheim, über die Kreisgrenze in den Nachbarort gefahren, wo der Obst- und Gartenbauverein die letzte vereinseigene Mosterei im Kreis Biberach betreibt. 55 Jahre hat sie auf dem Buckel und arbeitet trotz ihres Alters wie geschmiert. Der angehende Mechatronikingenieur Matthias Schließer und der Maschinenbauingenieur Bernd Wipfler haben die Maschine im Frühjahr in vielen Arbeitsstunden bis zur letzten Schraube zerlegt, die Einzelteile generalüberholt, Neuteile gedreht und gefräst und wieder zusammengebaut.
Schließer: Die Wainer Familie ist mit der Mosterei eng verbandelt. 30 Jahre lang war Bernhard Schließer jeden Herbst im Einsatz. "Ich habe das Amt von meinem Vater geerbt, der lange Vorsitzender beim Obst- und Gartenbauverein war", erzählt Schließer, ein paar Lebensjahre älter als die antiquierte Presse. Mittlerweile hat der Bauer den Job an ein jüngeres Trio abgegeben: seine beiden Söhne Matthias und Johannes und Markus Neuhauser. Doch zieht es Vater Schließer in der Saison immer wieder zum Haus hinter der Feuerwehr. "Bloß mal gucken, ob alles läuft", oder auch, um ein Schwätzchen zu halten mit der Kundschaft. Es sind viele auswärtige Stammkunden, seit andere Mostereien im Umkreis den Betrieb eingestellt haben. Das Einzugsgebiet reicht von Illerrieden bis Kirchberg auf der baden-württembergischen Iller-Seite und von Vöhringen bis Altenstadt auf der bayerischen. Franz Ritschel aus Illertissen-Au lässt schon seit zwei Jahrzehnten in Wain pressen. Fünf Zentner Äpfel gibt sein großer Garten meist her. Dafür zahlt er 20 Euro.Und natürlich sind es die Wainer selbst, die mitten in einer Streuobst-Gegend leben und schon seit jeher Wert auf guten Bio-Saft aus eigener Herstellung legen. "Die Ernte hier ist dieses Jahr ganz gut, deutlich besser als 2014", sagt Schließer senior. Im nur wenige Kilometer entfernten Kirchberg jedoch habe Hagel den Bäumen und damit der Ernte zugesetzt.
Es ist ein kräftezehrender Job, den die jungen Männer an der Obstpresse verrichten. Johannes Schließer hat an diesem Freitag Dienst. "Zuerst werden die Äpfel gewaschen", erklärt der 16-Jährige. Eine Schnecke transportiert die Früchte danach drei Meter hoch zum Häcksler, wo sie zerkleinert werden und dann nach unten ausgeschüttet werden. Die Maische schlägt der junge Mann in Presstücher aus Jute ein und schichtet sie auf hölzerne Platten. Bis zu 15 Tablets sind möglich. Der dann etwa 1,5 Meter hohe Turm kommt in die Presse. "Power-Workout brauche ich nach einem Wochenenddienst hier nicht mehr", lacht der Schüler. Vor allem Oberarm- und Schultermuskeln werden durch das Aufschichten der saftig-schweren Apfelschnitze gefordert. Gepresst wird mit einem Wasserdruck von bis zu 300 Bar oder anders herum gesagt, mit 30 Tonnen pro Quadratmeter. Ein ausgesprochen guter Wert, wie Matthias Schließer betont. Je mehr Druck, desto besser der Ertrag.
Der Saft wird in ein Schlauchsystem gepumpt und von dort in die mitgebrachten Fässer und Behältnisse abgefüllt. Bis zu neun Zentner auf einmal schafft die Maschine in nur 20 Minuten. "Wir pressen aber auch sehr kleine Mengen", sagt der 21-jährige Student. Wichtig sei es der Kundschaft, am Ende nur den eigenen Saft nach Hause zu nehmen. Früher lieferten die Leute noch häufig Birnen an. "Heute sind es zu 90 Prozent Äpfel aus den Gärten und Wiesen". Was nach dem Pressen übrig bleibt, sieht aus wie braune Kokosmatten. Der trockene Rest ist freilich kein Bioabfall. Diesen Trester geben die Mostereien weiter an die Jäger, die damit im Winter die Waldtiere füttern, wenn die keine andere Nahrung mehr finden.
Günther Baur aus Wain begutachtet und kostet, was aus seiner Anhänger-Ladung mit den Sorten Boskop, Brettacher, Pinova und Gravensteiner geworden ist. Die Öchsle-Waage zeigt einen Zuckergehalt von 55 an. "Nicht schlecht", kommentiert Schließer senior den Wert gleich zu Beginn der Erntezeit. 260 Liter Saft hat Baur aus seinen rund 350 Kilo bekommen. Jetzt wartet auf seine Frau daheim die Arbeit. Die Flüssigkeit wird erhitzt und luftdicht in Flaschen abfüllt. Während früher viele Kunden ihren Saft zu Most vergären ließen, kochen ihn heute die meisten zu Apfelsaft ein, erzählt Schließer. Bio aus dem eigenen Garten ist eben in.
Info Die Wainer Mosterei hat freitags und samstags geöffnet. Termine gibt es bei Bernhard Schließer Tel (07353) 28 27.
Obst- und Gartenbauverein Wain betreibt die letzte vereinseigene Presse im Kreis Biberach
Für 3000 Mark erstand der Obst- und Gartenbauverein Ende der 1950-er Jahre seine erste eigene Mostereianlage in Kümmerazhofen. Jakob Schließer, der frühere Vorsitzende des bis heute rührigen Vereins, betrieb die Moste zunächst auf seinem Straßbauer-Hof, bis sich der Verein dazu entschloss, für die Anlage ein eigenes Haus zu bauen: Zumal der Viehversicherungsverein und die Gefriergemeinschaft auf der Suche Räumlichkeiten und deshalb mit von der Partie waren. "Der Obstbau war hier schon immer wichtig", erzählt Volkhard Held, heute Vorsitzender des mit 103 Jahren ältesten Wainer Vereins von den ausgedehnten Streuobstwiesen auf der Gemarkung. Während die Menschen früher im Writshaus das Bier teuer bezahlen mussten, kostete es so gut wie nichts, wenn sie ihren Most selber machten. Im Brühl, hinter dem Wainer Feuerwehrgerätehaus, gab es 1960 einen passenden Bauplatz. 19.800 Mark kostete der Rohbau. Davon bezahlte der Obst- und Gartenbauverein 51 Prozent, die Gefriergemeinschaft 39 Prozent und der Viehversicherungsverein zehn Prozent. Die Annalen berichten davon, dass die Mosterei im ersten Jahr 3000 Zentner Obst vermostete, drei Jahre später waren es 3700 Zentner. Aktuell fallen pro Saison etwa 1000 Zentner an. Wie Held betont, bedarf es großen Engagements und breiten Fachwissens, um die in die Jahre gekommene Obstpresse am Laufen zu halten. Auch finanziell müsse man ständig zuschießen. "Aber das tun wir gern", sagt Held, schließlich geht es um die letzte vereinseigene Moste im Landkreis Biberach.
9. Okt. 2015

990 Jahre Vereinstreue


Gartenbauverein Au ehrt 25 Jubilare

Vor Kurzem hielt der Obst- und Gartenbauverein Au seine Herbstversammlung in der Josef-Weikmann-Halle ab.

Nach der Begrüßung der Gäste durch Anni Berchtold appellierte sie an die Mitglieder: „Wir suchen einen Vorstand.“ Der Verein braucht dringend einen neuen Vorsitzenden zur Generalversammlung im Frühjahr, sonst droht die Auflösung. Im Anschluss daran zeigte Rudolf Siehler, worauf es ankommt, damit wenig Beikraut im Garten wächst. Er gab Tipps zu Pflanzkombinationen, zu Besonderheiten von Schattenbeeten und berichtete über Nützliches für den Gemüsegarten.
Nach einer kleinen Pause wurden fast 1000 Jahre Mitgliedschaft gefeiert. Genauer gesagt wurden 25 Mitglieder für 990 Jahre Vereinstreue geehrt.
Anni Berchtold überreichte Abzeichen, Urkunden des Landes- und des Kreisverbands und Blumen an die Jubilare.
Für 25 Jahre wurden vier, für 40 Jahre 16 und für 50 Jahre fünf Mitglieder geehrt. (mm)

Das Bild zeigt die Vereinsjubilare des Obst- und Gartenbauvereins Au, flankiert von Anni Berchtold (rechts) und Kreisfachberater Rudolf Siehler. Foto: P. Fenkl
7. Aug. 2015

Tolle Knollen




Beim Kinderwettbewerb des Gartenbauvereins Au gab es wieder tolle Knollen zu sehen. Die Grundschüler aus Au zogen seit April Kartoffeln in Eimern heran. In drei Kategorien wurden Sieger ermittelt. Die größte Einzelkartoffel hatte Emma Kölbl mit 130 Gramm, die meisten Erdäpfel wurden von Moritz Althoff gepflegt (32 Stück) und das größte Gesamtgewicht (770 Gramm) brachten die Knollen von Amelie Klein-Mitpaß auf die Waage. Alle Teilnehmer bekamen von Christine Braun-Weinzierl und Anni Berchtold einen Preis überreicht, die drei Sieger durften sich über ein Gewächshäuschen freuen. Foto: Gartenbauverein
28. März 2015

Suche nach Vorstand geht weiter


Anni Berchtold leitet Gartenbauverein kommissarisch


In der Jahresversammlung des Obst- und Gartenbauverein Au war nach den Berichten der Vereinsleitung und Kassenprüfer die Suche nach einem neuen Ersten Vorsitzenden das zentrale Thema. Fündig wurden die zahlreich zur Versammlung erschienenen Mitglieder noch nicht. Die Neuwahlen stehen im nächsten Jahr an. Einstweilen führt Anni Berchtold als Stellvertreterin das vakante Vorsitzendenamt im zweiten Jahr kommissarisch weiter. Sie hatte es übernommen, als Georg Mahler aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. Anni Berchtold führte zusammen mit dem Kulturringsvorsitzenden Martin Binder auch durch die Jahresversammlung.
Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag von Imker Walter Burger. „Bienen, Nützlinge nicht nur für den Garten“. Wie Höhlenzeichnungen beweisen wurden Bienen bereits vor vielen Jahrtausenden wegen ihres Honigs geschätzt. Leider gebe es heute für die Insekten wenig Pollen und Nektar zu finden, da Hausgärten oft zu „pflegeleichten“ Steingärten umgebaut würden und in der Landwirtschaft Monokulturen dominierten. Burger zeigte Projekte von Kommunen, wie sich Grünstreifen und Verkehrsinseln in Bienenparadiese umwandeln lassen. Der Vorteil liegt nicht nur bei den Bienen, sondern in der Kostensenkung für die Gemeinden, weil weniger Rasen gemäht werden müsse. Die Blumenwiese sei pflegeleichter und bedürfe selten einer Bewässerung und nebenbei sehe eine Blumenwiese schöner aus als nur Rasen.
Im Anschluss an den Vortrag zeigte Burger einen Film über das Leben eines Bienenvolkes. Die Jahresversammlung endete mit der traditionellen Blumenverlosung, daneben wurden auch Bienenprodukte angeboten. (az)

In der Jahresversammlung des Auer Gartenbauvereins überreichte Georg Mahler seiner früheren Stellvertreterin Anni Berchtold Blumen. Sie führt den Verein nun kommissarisch. Foto: P. Fenkl
30. Oktober 2014

Experte informiert über Grabbepflanzung


Herbstversammlung Auer Verein ehrt bei Themenabend auch treue Mitglieder

Manuel Hamp

Au Zum Auftakt der Herbstversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Au in der Josef-Weikmann-Halle gab Vorsitzende Anni Berchtold zu nächst einen Ausblick auf das kommende Jahr.
Danach übergab sie das Wort an Manuel Hamp von der gleichnamigen Gärtnerei aus Dettingen. Gemäß dem Thema des Abends "Grabbepflanzung“ gab Hamp Einblicke in landestypische Gräber, die er auf seinen zahlreichen Reisen durch Schottland und England fotografierte. Er brachte eine Auswahl an Pflanzen mit und erläuterte dazu die Verwendung und Standort der jeweiligen Gattung. Er zeigte auch kostengünstige Möglichkeiten für aktuelle Folgebepflanzungen sowie Neuheiten auf dem Gebiet. Im Anschluss wurden Mitglieder für langjährige Mitgliedschaft geehrt, darunter auch "Gold" für zweihundert Jahre Obst- und Gartenbau Au — verteilt auf vier Mitglieder. (az)

Mitgliederehrung beim Gartenbauverein Au (von links): Gabriele Weikmann-Kristen, Johann Fischer, Alois Holl, Franz Stumpf und Vorsitzende Anni Berchtold. Fotos: Gartenbauverein
29. September 2014

Blüten im Blick


Was ein Expertenpaar von Baumarkt-Orchideen hält Von Stefanie Graf

Die Experten und ihr Objekt: Monika und Wolfgang König aus Vöhringen sind Kenner und Liebhaber von Orchideen und geben ihr Wissen gerne weiter an Interessierte. Die wiederum nehmen die Blüten manchmal ganz genau in den Blick.

Illertissen-Au
Im Bau- und Supermarkt gibt es Orchideen in Hülle und Fülle zu sehr günstigen Preisen. Deshalb erwarb die Berichterstatterin ein besonders billiges Exemplar einer Discount-Orchidee und machte sich auf nach Au, um von den Experten Monika und Wolfgang König über die Qualität dieses Gewächses Auskunft zu erhalten.
Die beiden, die der Gartenbauverein Au zu einem Vortrag mit anschließendem fachmännischen Umtopfen von Orchideen eingeladen hatte, kommen aus Vöhringen und besitzen dort ein Gewächshaus mit über 900 dieser exotischen Blumen. Sie sind seit 25 Jahren Mitglied im Deutschen Orchideenverband und weitaus länger Liebhaber der Pflanzenart.
Über ihr gemeinsames Hobby, das ihnen so zur Passion geworden ist, dass sie dafür viel Aufwand und Geld in professionelle Ausrüstung investiert haben. Der Lohn für die Mühe „sind die vielen ganz seltenen Pflanzen, die wir bei uns im Gewächshaus ziehen konnten“, sagt Monika König. Aus Stecklingen und Samen kultivieren sie auch vom Aussterben bedrohte Arten und dabei ist es ihnen besonders ein Anliegen „absolut naturgetreue Bedingungen zu schaffen. Deswegen bereisen wir auch die Länder, aus welchen die Orchideen original kommen“, berichtet Wolfgang König.
Anni Berchthold, Zweite Vorsitzende des Gartenbauvereins, hatte die Veranstaltung organisiert und freute sich über jeden der spärlichen Besucher. Der doch sehr dünn besuchte Vortrag der Orchideenexperten konnte so umso mehr zum persönlichen Gespräch genutzt werden, und so kamen vonseiten des Publikums diverse Fragen, die während und nach dem informativen Teil, bei dem es um Standort, Pflege, Arten und Krankheiten ging, gestellt werden konnten.
So auch die Frage zur Supermarkt-Orchidee. „Das Exemplar, das Sie da gekauft haben, ist von durchschnittlich guter Qualität“, stellte Wolfgang König fest und deutet auf den einzigen Makel der Pflanze: „Es ist immer ganz wichtig, dass die Wurzeln alle grüne Spitzen haben und so sichtbar ist, dass die Pflanze lebt und sich weiterentwickeln will.“ Außerdem sei es von Vorteil, wenn gleich auf das Blattwerk und die Blüten gesehen werde, da sich hier oft schon Schädlinge festgesetzt haben. Im Allgemeinen sei die Supermarkt-Ware nicht unbedingt schlecht: „Man muss eben wissen, woher die Ware dann kommt, die man kauft. Wenn Sie überlegen, dass man etwa sieben Euro bezahlt, allein aber der Steckling einer Orchidee schon 60-70 Cent kostet, darf man davon ausgehen, dass die Herstellung wenig Geld kosten darf.“
Orchideen in solch einem Niedrig-Preis-Segment werden fabrikmäßig erzeugt. In Hallen, die ohne menschlichen Gärtner funktionieren, bekommen die Pflanzen computergesteuert ihr Wasser und ihr Licht, werden von lästigen Tierchen per Roboter befreit und vor allem mit Dünger vollgepumpt. „Da gibt es Betriebe, die über fünf Millionen Orchideen heranziehen“, erklärt Wolfgang König. Genauso weiß er auch, dass „eine Orchidee normalerweise sieben Jahre braucht, bis sie den Zustand erreicht hat, in welchem sie nach industrieller Anzucht nach einem halben Jahr ist“.
Seine Frau Monika schätzt die Pflanzen genauso wie er und hält es lieber mit der Handarbeit. In ihrem Gewächshaus zieht sie jede selbst heran und „der Lohn ist die üppige Blütenpracht“. Ihr Mann setzt noch einen Tipp für den Verbraucher hinzu. Er meint, dass es ohnehin besser sei, „eine Phalaenopsis-Orchidee günstig zu kaufen, als einen Blumenstrauß – das ist in jedem Fall haltbarer“.
7. März 2014

Gartenbauverein Au ohne Vorsitzenden


Bei Frühjahrsversammlung keinen Nachfolger für Georg Mahler gefunden

Georg Mahler bedankt sich für die Geschenke und die guten Wünsche, die Suche nach einem Nachfolger geht weiter.Foto: Frieder Horlacher

Illertissen-Au
Der Obst- und Gartenbauverein Au traf sich zu seiner Frühjahrsversammlung, an der neben Rechenschaftsberichten und Kassenprüfung auch die Wahl eines neuen Vorsitzenden abgehalten werden sollte. Der bisherige Vereinschef Georg Mahler stellte sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl. Ein Nachfolger war im Vorfeld der Versammlung trotz intensiver Suche nicht gefunden worden.
Versammlungsleiter Martin Binder drückte vor der Wahl seine Hoffnung aus, in der Versammlung einen Nachfolger zu finden. Binder verglich zum Auftakt der Suche nach einem Nachfolger das Amt des Vorsitzenden mit dem Anführer einer Fahrradgruppe. Einer müsse vorausfahren, und der dürfe dann auch seine Visionen und Ziele für die Gruppe versuchen umzusetzen, aber dafür würde er auch den Wind am stärksten ins Gesicht bekommen. Freiwillige fanden sich in der Versammlung allerdings keine, die Aufgaben des Ersten übernimmt vorläufig die Zweite Vorsitzende Anni Berchthold. Der Vorstand hofft, bald einen Nachfolger für Mahler zu finden.
Nachdem die Wahl abgehalten war, hatte Franz Ritschel, Ehrenvorsitzender des Vereins das Wort. Er berichtete von Mahlers Leistungen als Vorsitzender, von denen eine beispielsweise die Einführung des alljährlichen Pflanzenmarktes ist. Mahler wurde nach 27 Jahren im Verein, von denen er zwölf im Vorstand war, zum Ehrenmitglied ernannt. Er wurde außerdem mit einer von Anni Berchthold gestalteten Kerze mit dem Motiv einer Silberdistel beschenkt, für seine Frau wurde ihm eine Orchidee überreicht. Ritschel drückte Mahler seine besten Wünsche für seine Zukunft und seine Gesundheit aus. Mahler bedankte sich beim Vorstand und scherzte, die Geschenke seien buchstäblich unerträglich. „Ich kann das ja alles kaum tragen.“ (frho)
11. Okt. 2013

Spätherbst ohne Schwermut


Auer Gartenbauverein ehrt Mitglieder und wirft Blick auf Vorgartengestaltung

Ehrungen beim Gartenbauverein Au (jeweils von links) – erste Reihe: Anton Bihlmayer, Ruth Ertle und Wilhel Schlecker (alle 50 Jahre Mitglied); zweite Reihe: Vorsitzender Georg Mahler (1. Vors.), Karl-Heinz Klein, Karl-Heinz Nagel, Werner Häußler, Ernst Oßwald, Maria Freff, Heike Treusch, Irmgard Holl (alle 25 Jahre Mitglied) sowie Ingrid Binder (Schriftführerin).Foto: M. Mahler

Illertissen-Au
Was haben der Dichter Theodor Fontane und die Mitglieder des Auer Obst- und Gartenbauvereins gemeinsam? Wie im vom Vereinsvorsitzenden Georg Mahler zu Beginn der Herbstversammlung vorgetragenen Fontane-Gedicht „Spätherbst“ verfielen die Gartenfreunde auch bei fallendem Laub nicht in Schwermut. Vielmehr warfen sie in der zu Ende gehenden Gartensaison schon einen Blick auf neue Möglichkeiten der Vorgartengestaltung.

Mit Kreisfachberater Bernd Schweighofer hatten sie auch einen Fachmann zu Gast, der ihnen anhand zahlreicher Bildbeispiele präsentierte, wie die Flächen vor dem Haus ansprechend arrangiert werden können. Der Gartenexperte eröffnete dabei Perspektiven über den populären „Steingarten“ hinaus. Dieser sei, entgegen der allgemeinen Annahme, nicht zwangsläufig weniger arbeitsintensiv als herkömmliche Anlagen: „Steingärten ziehen Unkraut an und sehen dann schnell ungepflegt aus.“ Der Vorgarten sage sehr viel über den Besitzer aus. Schweighofer riet, nicht immer nur auf den Effekt der Blüte zu achten. So sorgten Buchs oder Liguster auch in der kalten Jahreszeit für Farbe. Von einem schön angelegten Vorgarten profitiert demnach nicht nur der Hauseigentümer, sondern die gesamte Dorfgemeinschaft. Nicht zuletzt deshalb dankte Vereinsvorsitzender Mahler den Mitgliedern, die mit ihrem grünen Daumen das Dorfbild viele Jahre mitgestaltet haben. „In einer Zeit mit vielen Wechseln ist das für einen Verein etwas Besonderes.“

Mit Ruth Ertle, Anton Bihlmayer und Wilhelm Schlecker konnten drei anwesende Mitglieder für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt werden. Karl-Heinz Klein, Karl-Heinz Nagel, Werner Häußler, Ernst Oßwald, Maria Freff, Heike Treusch und Irmgard Holl wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Doch weder eine langjährige Mitgliedschaft noch die kalte Jahreszeit soll nach dem Willen der Vereinsführung offenbar davon abhalten, früh für die kommende Gartensaison vorzusorgen. So kündigte Mahler an, dass Fachleute Anfang November für Bodenproben zur Verfügung stünden. Durch die Auswertung der Proben, die der Ermittlung des Düngebedarfs dient, soll auch der Boden für eine erfolgreiche Ernte bereitet werden. (mima)
8. Mai 2013 Notizen und Termine

Pflanzenmarkt des Obst- und Gartenbauvereins


Der Pflanzenmarkt des Obst- und Gartenbauvereins Au findet am Samstag, 11. Mai, im Kulturstadel statt. Die Veranstalter freuen sich auch in diesem Jahr wieder über alle Arten von Pflanzenspenden, egal ob Abstecher von Stauden, Kräuter oder Überschuss von der Fenster bank. Die Pflanzen können ab 10 Uhr abgegeben werden, während der Verkauf der Pflanzen ab 14 Uhr stattfindet. Es werden auch Jung pflanzen für das Gemüsebeet angeboten. (az)
07. März 2013

Vorfreude auf sattes Grün


Mitglieder des Gartenbauvereins Au holen sich Tipps zur Rasenpflege Von Margitta Häußler
Werner Meule
Werner Meule



Illertissen-Au
Die hundert aufgebauten bunten Topfpflanzen für die traditionelle Blumenverlosung am Ende der Generalversammlung des Obst- und Gartenbauvereins waren passende Dekoration und zugleich optische Einstimmung auf den kommenden Frühling und das nun beginnende Gartenjahr. Und auf dieses machte der Referent des Abends, der Gartenfachmann Werner Meule, große Lust. Nicht nur, dass er in seinen Vortrag zuweilen kabarettistische Schmankerln eingebaut hatte, um das zahlreiche Publikum bei guter Laune zu halten. Er verstand es auch, Wissenswertes über Rasenpflege, Düngung, Schnitt und Wässerung in seinen Ausführungen konkret und plausibel nahe zu bringen. Sein Thema „Ein schöner Rasen –dauerhaft strapazierfähig, dicht, grün und schön“, hatte viele der 282 Mitglieder des Auer Obst- und Gartenbauvereins in die Josef-Weikmann-Halle gelockt und sie erhielten in diesem knapp einstündigen Rasen-Seminar wertvolle Tipps. Nicht umsonst lacht das Herz eines jeden Rasenbesitzers, wenn ein gepflegtes Schmuckstück als private Erholungsoase oder strapazierfähige Spielwiese der ganzen Familie vorgezeigt werden kann. Solch ein Erfolgserlebnis erfordere jedoch eine regelmäßige Bodenverbesserung, Düngung und die richtige Rasenpflege, führte Meule aus. Der Boden sei das Lebenselixier des Rasens und bedürfe eines ausgewogenen biologischen Gleichgewichts. „Ein gesunder Rasen wächst nur auf gesundem Boden.“

Dann sei entscheidend, ihm regelmäßige Nahrung und besondere Pflege zukommen zu lassen. Auf richtiges Mähen und Wässern müsse geachtet werden, häufig mähen und einmal pro Woche ausgiebig frühmorgens oder nachmittags wässern, niemals aber in der heißen Mittagssonne.

Im Verlauf der weiteren Generalversammlung berichtete Franz Ritschel in Vertretung des erkrankten Vorsitzenden Georg Mahler von den Aktivitäten des vergangenen Jahres, wobei die Ausrichtung des 90-jährigen Jubiläums im Oktober als Höhepunkt angesehen werden kann. Der im Frühjahr 2012 neu gewählte Vorstand arbeite hervorragend zusammen und konnte so seinen großen Einsatz für die Verschönerung des Ortes übergangslos fortführen. Anni Berchtold, die stellvertretende Vorsitzende, bedankte sich bei allen Helfern, die alljährlich den Osterbrunnen vor der Kirche schmücken, die Blumenrabatten im Dorf pflegen oder die Aufsicht im Kreismustergarten übernehmen.

Zwanzig Helfer sind notwendig, um alljährlich vierzig Meter Tannengirlande und zwei Kränze für den Auer Maibaum zu binden. Der Kinderwettbewerb zur Runkelrübenzucht sowie der Pflanzenmarkt im Mai fanden bei der Bevölkerung wieder großen Anklang. Nicht alle Interessenten konnten berücksichtigt werden, als eine Winterbegehung im Botanischen Garten in Ulm angeboten wurde. Nach den Rechenschaftsberichten gab Ritschel einen Ausblick auf das neue Gartenjahr. Die Mitglieder beteiligen sich am 23. März an der Aktion „Saubere Stadt“ in Au. Am Montag, 11. März, beginnen die Arbeiten am Osterei des Brunnens vor der Kirche und der Pflanzenmarkt am Auer Kulturringstadl wird am 11. Mai abgehalten. Ein geplanter Ausflug führt am 23. Juni zur Fuchsienschau nach Stiefenhofen.
27. Februar 2013

Die Schreiner von Au - Kreativer Kindernachmittag



Illertissen-Au Das Surren der Akku-Schrauber und Schmirgelgeräusche von Schleifpapier, dazwischen viele muntere Kinderstimmen waren schon von Weitem zu hören, denn es herrschte großer Andrang beim Kinder-Handwerkernachmittag des Auer Obst- und Gartenbauvereins.

62 Grundschulkinder hatten sich zum gemeinsamen Nisthilfenbau angemeldet. An sechs „Werkbänken“ arbeiteten in zwei Gruppen jeweils fünf Kinder, kräftig unterstützt von zehn erwachsenen Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins. Siegfried Bailer hatte in Vorarbeit die Bretter und Leisten für die Vogelhäuser passend zugesägt, sodass die Kinder sich dem Zusammenbau und anschließendem Feinschmirgeln widmen konnten.

Da war schon handwerkliches Geschick angesagt, die Schrauben mit dem Akku-Schrauber sauber und gerade zu versenken, wenn die Seitenteile noch nicht fest saßen. Aber mit der tatkräftigen Hilfe der Erwachsenen konnte jedes Kind schließlich den Eltern seine fertige Nisthilfe präsentieren.

Wissenswert, lehrreich und spannend war auch die Stunde mit Michael Obst aus Obenhausen, der mit dem „Naturmobil“ beim Kindernachmittag des Obst- und Gartenbauvereins Station machte. Der Jagdverband der Kreisgruppe Neu-Ulm bietet mit diesem Projekt die Möglichkeit, die heimische Tierwelt kennenzulernen. Ausgestopfte Tiere und verschiedene Felle zum Anfassen, sowie Bildtafeln ermöglichen den Kindern an einem „außerschulischen Lernort“, Tiere wie Fuchs, Feldhase, Marder oder Wiesel genau zu betrachten, zu streicheln und die passenden Erklärungen kindgemäß vermittelt zu bekommen.

Michael Obst ging geduldig auf alle Fragen ein. Der tierische Liebling des Nachmittags war zweifelsohne Mara, die treue Jagdhündin von Michael Obst, weil sie eben doch „lebendig“ war. (häum)
12. Dezember 2012

Weihnachts-Klänge für die Senioren


Traditionelle Feier im Stadtteil Au Von Margitta Häußler

Die Holzbläsergruppe der Auer Musikkapelle trug bei der Seniorenweihnachtsfeier stimmungsvolle Weisen vor.
Foto: Margitta Häußler
Illertissen-Au Zu einer lieb gewonnenen Tradition ist er geworden, der vom Auer Kulturring ins Leben gerufene weihnachtliche Seniorennachmittag, zu dem alljährlich am zweiten Adventswochenende in die Josef-Weikmann-Halle eingeladen wird. Der Auer Obst- und Gartenbauverein hatte aufopferungsvoll ein heimeliges Ambiente gezaubert, das den stimmungsvollen Rahmen für das gemütliche Beisammensein der Senioren bildete. Die Holzbläsergruppe des Musikvereins, unter der Leitung von Werner Ohmayer, unterhielt mit weihnachtlichen Weisen. Und nach einer kurzen Ansprache des Kulturringvorsitzenden Martin Binder überbrachte Dritte Bürgermeisterin Gabriele Weikmann-Kristen den traditionellen Scheck für die Ausrichtung der Feier. Sie führte aus, dass mit diesem Geschenk vor allem der Dank der Stadt Illertissen für die vielfältige Arbeit und den großen Einsatz des Kulturrings verbunden sei.
Nachdem sich die Gäste bei weihnachtlicher „Tafelmusik“ an Kaffee und Kuchen erfreut hatten, präsentierten Siegfried Bailer und Anni Berchtold Fotos aus 90 Jahren Obst- und Gartenbauverein, eine Auswahl, wo sich so mancher Anwesende in noch jungen Jahren wieder fand. Das Jubiläum wurde im Oktober mit einem großen Festabend begangen. Über die Geschichte „schöne Bescherung“ amüsierten sich die Zuhörer in besonderem Maße, wie immer von Gabriele Weikmann-Kristen in schwäbischer Mundart variantenreich und ausdrucksstark vorgetragen. Nach ebenso lustigen Lesungen von Anni Berchtold wurde noch eine Brotzeit gereicht, sodass die Senioren von Au und Dornweiler gestärkt an Körper und Seele ihren Heimweg durch die inzwischen tief verschneite Landschaft antreten konnten. (häum)
15. November 2012 BILANZ

Kulturring macht Au winterfest


Vereine blicken auf letztes halbes Jahr zurück und besprechen neue Termine Von Margitta Häußler

Illertissen-Au Am kommenden Samstag, 17. November, ab 9 Uhr sind in Au viele fleißige Helfer gefragt, wenn es gilt, das Stadlgelände und den Festplatz beim Waldspielplatz zu reinigen und winterfest zu machen. Vorsitzender Martin Binder hat in der Herbstsitzung des Kulturringes um rege Beteiligung der Vereine, damit die umfangreichen Arbeiten schnell bewältigt werden können.
In seinem Rückblick auf das vergangene Halbjahr ging er besonders auf das sehr gut organisierte Maibaumaufstellen und die gelungene Maibaumfeier ein, in der die neu renovierten Vereinsfiguren vorgestellt wurden. Die Finanzspritze des beliebten Auer Stadlfestes hätte der Kulturring dringend gebraucht, leider musste es wegen schlechter Wettervorhersage abgesagt werden. Der Arbeitskreis zur Vorbereitung hat sich sofort wieder zusammengefunden und so beginnen bereits jetzt die Planungen für den 9. Mai 2013, wenn es wieder heißt: „Auf zum Stadlfest nach Au!“.
Für die Auer Bürgerversammlung am heutigen Donnerstag, 15. November, von 19.30 Uhr an in der Weikmann-Halle hat der Kulturring Wünsche und Anträge besprochen. Im Vereinskalender stehen als Nächstes die Feiern für den Volkstrauertag am kommenden Sonntag an. Ab 10.15 Uhr stellen sich die Fahnenabordnungen und des Musikvereins auf, um 10.30 Uhr beginnt der Gottesdienst und anschließend findet das Gedenken am Ehrenmal statt. Der Obst- und Gartenbauverein übernimmt am 2. Adventssonntag die Organisation der Seniorenweihnachtsfeier. Vorsitzender Martin Binder gab bekannt, dass das gesamte Fotoarchiv von Hans Kuhn, dem ehemaligen Berichterstatter der IZ, nun im Stadlbüro aufbewahrt werde und bei Bedarf und Interesse von den einzelnen Vereinen ausgeliehen werden könne. Bezüglich einer Digitalisierung sämtlicher Bilder werde beim Fotoclub nachgefragt.
Bimmelbahn renovierungsbedürftig
Das Traditionsgefährt des Dorfes, die Auer Bimmelbahn muss dringend renoviert werden, um weiterhin bei Kindergarten-, Schul- oder Stadlfest ihre Runden durch den Ort drehen zu können. Ohne Sponsoring wird der Kulturring auch diese Maßnahme nicht schultern können. So hoffen die Verantwortlichen auf einen Wohltäter, dem eine kulturelle Besonderheit wie die hölzerne Bimmelbahn ebenso am Herzen liegt, wie die damit verbundenen Kinderträume.
Auer Veranstaltungskalender für Dezember: Samstag, 1. Dezember: Jahreskonzert des Musikvereins, Josef-Weikmann-Halle; Sonntag, 9.: Seniorenadventsfeier, Kulturring, Josef-Weikmann-Halle; Samstag, 22.: Adventskonzert der Chorgemeinschaft, Kirche Maria Himmelfahrt; Mittwoch, 26.: Weihnachtstheater, Musikverein, Josef-Weikmann-Halle; Samstag, 29. Dezember: Weihnachtstheater, Musikverein, Josef-Weikmann-Halle.
27. Oktober 2012 VERSAMMLUNG

Mitgliederzahl steigt


Kreisverband für Gartenbau und Landespflege verzeichnet Wachstum Von Claudia Bader

Kreisvorsitzender Erich Josef Geßner (links) übergab Urkunden für ihren Blumenschmuck am Haus und im Garten an (von links) Sabine Schuhmacher aus Schießen sowie an Renate Mayer, Anton Mößmer (in Vertretung seine Frau Marianne), Ruth Roth, Magdalena Springer, Marianne Mößmer, Karin Nießer und Sabine Ott (alle aus Oberroth).Oberroth „Der Kreisverband Gartenbau und Landespflege ist im zurückliegenden Vereinsjahr um 64 Gartenfreunde angewachsen und zählt nun 6289 Mitglieder.“ Diese erfreuliche Nachricht des Vorsitzenden, Landrat Erich Josef Geßner, wurde von Vertretern der insgesamt 36 Gartenbauvereine im Landkreis mit anerkennendem Ap-plaus bedacht. Höhepunkt der Mitgliederversammlung in Oberroth bildeten waren die Ehrungen besonders erfolgreicher Gartler sowie die Übergabe der Blumenschmuckdiplome.
Geschmackvoll dekoriert mit einem für die Jahreszeit noch erstaun-lich vielfältigen Angebot an Blumen sowie allem, was heimische Gärten an Gemüse und Obst hergeben, bot das Vereinsheim ein Erlebnis an Farben und Aromen. „Ein Verein kann nur mit Leuten funktionieren, die mitarbeiten“, stellte Bürgermeister Erwin Reiter als Gastgeber und Vorsitzender des Oberrother Vereins für Landesbau und Gartenpflege heraus. Dieser wurde im Jahr 1995 gegründet von sei von 42 auf mittlerweile 208 Mitglieder angewachsen. Sowohl das vielfältige Programm für kleine und große Bürger als auch die Pflege der Beete im Ort belegen reges Engagement. Großes Lob sprach Reiter auch Angela Zanker für den prächtigen Hallen-schmuck aus.
„Versierte Gartenpfleger vor Ort sind das Aushängeschild eines je-den Gartenbauvereins“, stellte Vorsitzender Geßner heraus. Deshalb sei es das Ziel des Kreisverbandes, das Fachwissen der Gartenpfleger möglichst umfassend und praxisgerecht zu ergänzen. Mit seinem vielfältigen Angebot biete der Kreisverband den Mitgliedern der einzelnen Ortsvereine, aber auch anderen Interessierten die Möglichkeit, sich bei Fachvorträgen über die neuesten Entwicklungen informieren zu lassen.
2012 haben die Kreisfachberater Rudolf Siehler und Bernd Schweighofer bei Vereinen sowie an Schulen und anderen Veranstaltungen 36 Vorträge gehalten. Gemeinsam mit dem Kindergarten St. Martin wurde in Pfaffenhausen eine Hainbuche als 208. Baum zum „Tag des Baumes“ im Landkreis gepflanzt. „Die Lehrfahrt führte heuer in die Weltkulturerbe-Stadt Bamberg“, berichtete Geßner.
Die Gartenbauvereine Biberachzell, Illerberg, Oberelchingen, Oberroth, Pfaffenhofen, Schießen und Unterelchingen nutzten die Gelegenheit, bei den Wettbewerben „Blumenschmuck“ und „Mein Hausbaum“, die Idee der naturnahen Verschönerung des Lebens- und Wohnumfeldes zu verwirklichen. „Genau 76 Gartler stellten ihr grünes Reich einer fachkundigen Jury vor. 47 erläuterten Geschichte und Wichtigkeit ihrer Hausbäume“, berichtete Geßner. Neben dem Kreismustergarten in Weißenhorn sowie der Staudengärtnerei Gaißmayer beteiligten sich zwei private Gartenbesitzer am „Tag der offenen Gartentür.“ Die Gartenpflegefortbildungen drehten sich heuer um „fachgerechte Pflege und Kompostierung“ sowie die Rose als Königin der Blumen.
„Die hält’s Geld zamm“, bescheinigte Winfried Mayer aus Betlinshausen Kassenwartin Karin Nießer aus Oberroth eine vorbildliche Arbeit. Im Anschluss an Ehrungen sowie die Verleihung von Diplomen für Blumenschmuck und Hausbäume leiteten die Rothtalmusikanten über zum geselligen Beisammensein.
20. Oktober 2012

Für Engagement im Vorstand geehrt


Im Rahmen der 90-Jahr-Feier des Obst- und Gartenbauvereins Au sind Mitglieder für ihre langjährige Vorstandsarbeit ausgezeichnet worden. Für ihre 20-jährige Vorstandstätigkeit wurden die stellvertretende Vorsitzende Anni Berchtold (ganz links) und Lidwina Hötscher (Mitte) vom Vorsitzenden Georg Mahler und Bürgermeisterin Marita Kaiser (zweite von rechts) geehrt. Ganz rechts im Bild: Schriftführerin Ingrid Binder. Text/Foto: Zita Schmid Foto: Zita Schmid
18. Oktober 2012 SWP: VEREINE

vom 18. Oktober aus Ulm und Umgebung




Oben: Ehrung beim Obst- und Gartenverein Au,
unten: Auszeichnung treuer Mitglieder beim Turnverein Senden-Ay (von links): Marlies Brandt, Hilde Zanker, stellvertretender Vorsitzender Roland Köble, Herta Ilg, Klara Baur, Karlheinz Sauter, Berta Stolz, Reiner Ewald, Elfriede Schuster, Helmut Rogg, Josefine Hitzler, Vorsitzender Jürgen Schneider, Ursula Strobel. Fotos: Privat/Claudia Schäfer


IS CLS 18.10.2012 Gartenverein Au
Vor 90 Jahren wurde der Obst- und Gartenverein Au gegründet, das wurde jetzt in der Josef-Weikmann-Halle gefeiert - mit Musik, einer Ausstellung über verschiedene Apfelsorten, einem Bildergang durch die Dorfgeschichte, Kabarett und Musik. Außerdem wurden langjährige Vereinsmitglieder geehrt. 50 Jahre lang sind beispielsweise Heinrich Oßwald, Max Ertle, Theodor Sailer, Arthur Brönner, Thomas Brönner, Schriftführerin Ingrid Binder, Alfons Hartl, Johann Dannemann, Johann Rupp und Franz Ritschel dabei. 60 Jahre sind es bei Martin Wanner und dem langjährigen stellvertretenden Vorsitzenden Franz Merkle aus Dornweiler. Das Foto zeigt von links stehend in der zweiten Reihe den Vorsitzenden Georg Mahler, die Vize-Vorsitzende Anni Berchtold und der Illertisser Bürgermeisterin Marita Kaiser, dann die Geehrten Heinrich Oßwald, Max Ertle, Theodor Sailer, Arthur Brönner, Thomas Brönner, Schriftführerin Ingrid Binder, sowie von links nach rechts sitzend Alfons Hartl, Johann Dannemann, Josephine Rupp (stellvertretend für Johann Rupp) und Franz Ritschel. Turnverein Senden
Den gemütlichen Rahmen des Herbstfestes hat der Turnverein Senden-Ay am Samstag zur Ehrung langjähriger Mitglieder genutzt. Dabei wurde Berta Stolz vom Vereinsvorsitzenden Jürgen Schneider zum Ehrenmitglied ernannt, zudem erhielt sie eine Ehrennadel des Bayerischen Landessportverbands (BLSV). Die 89-Jährige ist seit 74 Jahren im Turnverein dabei und immer noch aktiv. Für 66 beziehungsweise 55 Jahre im Verein wurden Elfriede Schuster und Herta Ilg ausgezeichnet. Eine Ehrung für 51 Jahre Mitgliedschaft erhielt Helmut Rogg. Ursula Strobel wurde für 43 Jahre im Verein ausgezeichnet, Reiner Ewald für 39 Jahre. Seit weit mehr als 30 Jahren dem Verein treu sind Josefine Hitzler, Karlheinz Sauter, Klara Baur, Marlies Brandt und Hilde Zanker. Für alle gab es Urkunden und Ehrennadeln des Vereins oder des BLSV.
08. Oktober 2012

Am Anfang waren der Apfel und Au ....


Obst- und Gartenbauverein feiert in der Weikmannhalle sein 90-jähriges Bestehen Von Zita Schmid

„Am Anfang war der Apfel …“ - doch auch beim Festabend spielte er eine Rolle. Die gleichzeitig stattfindende Ausstellung von Apfel- und auch Birnensorten stieß auf großes Interesse. Es durfte auch gekostet werden.       Foto: Zita Schmid

„Am Anfang war der Apfel und am Anfang war Au ...“, begann Christof Mahler seine Ausführungen, bei der er die Geschichte des Obst- und Gartenbauvereins Au beim Festabend in unzähligen Bildern und originellen Kommentaren quasi von der „Schöpfungsgeschichte“ des Vereins bis zum heutigen Tag Revue passieren ließ.
Der Anfang, das war vor 90 Jahren. Für den Verein ein Grund zu feiern. Obwohl es eigentlich nur „ein kleines, halb rundes Jubiläum ist“, wie der Vorsitzende Georg Mahler in seiner Begrüßungsrede betonte, hatte der Obst- und Gartenbauverein für den Abend ein abwechslungsreiches Programm mit vielen Höhepunkten auf die Beine gestellt.

Die Besucher in der fast voll besetzten Josef-Weikmann-Halle wurden gleich zu Beginn von den acht Auer „Weisenbläsern“ mit dem „Jubiläumsmarsch“ eingestimmt. „Das fängt ja gut an, wenn einem gleich zu Beginn der Marsch gespielt wird“, meinte ein gelaunter Vorsitzender, der auch viele Mitglieder befreundeter und benachbarter Obst- und Gartenbauvereine begrüßen konnte.


Langjährige Mitglieder wurden beim Festabend geehrt:
Untere Reihe: Alfons Hartel, Johann Dannemann, Josefine Rupp und Franz Ritschel.
Obere Reihe: Vorsitzender Georg Mahler und seine Stellvertreterin Anni Berchtold, Bürgermeisterin Marita Kaiser, Heinrich Oßwald, Maximilian Ertle, Theodor Sailer, Arthur Brönner, Thomas Brönner und Schriftführerin Ingrid Binder.      Foto: Zita Schmid
05. Oktober 2012

Festabend


Im Einsatz für Ort und heimische Flur

Der Obst- und Gartenbauverein Au feiert sein 90-jähriges Bestehen Von Margitta Häußler

Der aktuelle Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins Au: (von links) Hans Rupp, Gabriele Handfest, Markus Handfest, Ingrid Binder (Schriftführerin), Marianne Beck, Christine Braun-Weinzierl, Michael Müller, Ursula Baur, Cornelius Staudacher, Barbara Ritter (Kassiererin), Lidwina Hötscher, Herta Walter, Leonhard Sauter, Anni Berchtold (stellvertretende Vorsitzende) und Georg Mahler, der amtierende Vereinsvorsitzende.

Illertissen-Au
Eine 90-jährige Geschichte ist immer ein Grund zu feiern – der Auer Obst- und Gartenbauverein begeht diesen runden Geburtstag am Sonntag, 7. Oktober, von 19 Uhr an mit einem Festabend in der Josef-Weikmann-Halle.

Mit seinen knapp 300 Mitgliedern ist der Obst- und Gartenbauverein ein wichtiger Bestandteil der Dorfgemeinschaft. Ein Spaziergang durch Au zeigt vielerorts bleibende „Spuren“ großen Einsatzes für die Verschönerung des Ortsteiles. So sind Gestaltung und Pflege der Anlage mehrerer Blumenrabatten, wie die des Mack-Brunnens an der belebten Dorfstraße, des Vorgartens am Stadl und an etlichen anderen Stellen, deutliche Zeichen immerwährenden Einsatzes der Mitglieder. Was wäre der Auer Maibaum ohne die mühevoll gebundenen Grüngirlanden? Seit 1986 dürfen sich die Auer auch in jedem Jahr über das Aufstellen des Osterbrunnens am Vorplatz der Kirche freuen.

Von Anfang an waren Ziel und Aufgabe des Vereins, die Mitglieder darüber zu informieren, wie ein Garten anzulegen, zu pflegen und naturnah zu bewirtschaften ist und sie dabei mit Rat und Tat und heutzutage mit den nötigen Maschinen, zu unterstützen. Bis heute tragen die Mitglieder auch Verantwortung über den eigenen Gartenzaun hinaus für den gemeinsamen Lebensraum des Ortes und die heimische Flur. Hinzu kam in den letzten Jahren eine intensive Kinder- und Jugendarbeit. Als „Obst- und Bienenzuchtvereins“ gegründet, trafen sich insgesamt 36 Männer auf Initiative des „Bezirksgärtners“ Landerer aus Buch, der etwa den heutigen Gartenfachberatern am Landratsamt vergleichbar wäre. Am Josefstag, 19. März 1922 wurde der Verein nach zwei Vorbesprechungen offiziell gegründet, drei Reichsmark kostete die Aufnahme, acht Reichsmark der Jahresbeitrag, der aber inflationsbedingt in einem Jahr auf 5000 RM kletterte und letztlich kuriose 19 235 000 Reichsmark betrug.

Zum Vorsitzenden bestimmte die Versammlung den Werkführer bei Wieland, Gustav Keinath, zum Schriftführer und Stellvertreter den Hauptlehrer Sebastian Hausmann und Anton Weikmann zum Kassier. Franz Brunnhuber agierte als Baumwart und Joseph Niedermayer wurde als bezahlter Geschäftsführer bestellt, damals Vereinsdiener genannt. Der Gartenbauverein war, wie häufig, reine Männersache.

Noch im Gründungsjahr ging es an die Arbeit. Für die Herbstpflanzung wurden in einer Sammelbestellung 131 Obstbäume bestellt, um an die Mitglieder verteilt zu werden. Ab 1928 hatte Joseph Reichenberger den jungen Verein mit frischer Kraft geführt.

Während des Nazi-Regimes ordneten „die Oberen“ die Trennung von den Bienenzüchtern an, seit 1936 also „Obst- und Gartenbauverein“. 1941 wurden die Frauen für den Verein interessant, als in der Kriegswirtschaft die Nützlichkeit des Gartenbaus in den Vordergrund rückte. Unter dem Vorsitz von Hans Rupp, 1934 bis 1958, wurden eine eigene Mosterei angeschafft. Unter dem Vorsitzenden Ludwig Rapp, der die Geschicke des Vereins bis 1992 leitete, stellte sich die Gemeinde Au ab 1964 bis in die 1980er Jahre regelmäßig der Jury des Wettbewerbs „Unser Dorf soll schöner werden“. 1965 wurde sie als „die Schönste“ befunden. Franz Ritschel, staatlich geprüfter Agrarfachwirt und Obstbaumspezialist, leitete die Geschicke des Vereins nach Ludwig Rapp bis 2002. Seit zehn Jahren ist Georg Mahler Vorsitzender. Nach wie vor ist der Verleih von Geräten, Bodenprobenstecher, Walze, Einsaatgerät, Vertikutierer und Häcksler ein Service des Vereins, der sich als Hüter der Umwelt, Förderer des Auer Ortsbildes und Helfer der hiesigen Gartenbesitzer verdient gemacht hat.
Hans Rupp
Hans Rupp
30. April 2012 Maibaum

Alte Holzfiguren wie neu


Kulturring Au ließ Schnitzarbeiten restaurieren. Heute findet große Feier statt Von Margitta Häußler

Wie neu: Die Figuren am Auer Maibaum wurden restauriert. Heute findet die Maibaumfeier statt. Foto: Häußler
10. April 2012

Gartler sorgen seit 20 Jahren für den Osterbrunnen in Au


In Au sorgte auch heuer der Obst- und Gartenbauverein dafür, dass ein Osterbrunnen prächtig geschmückt alle erfreut — und das seit 20 Jahren. Der Brunnen steht im Vorhof des Pfarrzentrums. Die Zweite Vorsitzende des Gartenbauvereins Au, Anni Berchtold, leistete wieder gute organisatorische Arbeit. Schließlich musste ein halber Tag Buchs geschnitten und in 15 Bananen-Schachteln untergebracht werden. Das große Osterei mit Buchs einzubinden forderte einen halben Arbeitstag, wobei sich zwölf Helfer beteiligten. Schließlich galt es noch, das Osterei aufzustellen und den Rand mit Buchs zu verzieren. In einer Stunde wurden noch die 400 Ostereier angebracht. Anni Berchtold dankte im Namen des Vereins allen dafür, dass sie zur Osterfreude einen kleinen Teil in Au beitrugen. Foto/Text: Hans Kuhn
21. März 2012

Kein schlechtes Jahr



Bilanz Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Au wollen 90. Geburtstag nicht feiernVON HANS KUHN

Illertissen-Au
Großes Lob zollte der Auer Kulturringvorsitzende Martin Binder bei der Generalversammlung in der Josef-Weikmann-Halle dem Obst- und Gartenbauverein Au mit seinem Vorsitzenden Georg Mahler für die rege Mitarbeit im Leben des Dorfes. Er bat die Gartler, mit Rat und Tat dabei zu sein, da die Buswartehäuschen erneuert sowie umgestaltet werden sollen.
„Ein durchwachsenes Jahr im Garten. Kein schlechtes Jahr im Garten", stellte der alte und neue Vorsitzende Georg Mahler in seinem Rechenschaftsbericht fest. Besonders widmete er sich den Witterungseinflüssen auf Obst und Beeren. Die Maifröste waren schlecht für den Wein, aber der sonnige Herbst gut für die Qualität. Mahler erwähnte den Schnittkurs, den recht erfolgreichen Pflanzenmarkt, die Aufsicht im Mustergarten in Weißenhorn und verschiedene Pflegemaßnahmen.
Da die vierjährige Wahlperiode zu Ende ging, blickte er auf Höhepunkte zurück. Er erwähnte besonders die Beteiligung am Kreisverbandskontingent der Landesgartenschau Neu-Ulm, den Kinderwettbewerb, die Fahrt nach Rain am Lech zur „Kleinen Gartenschau", den sehr gut besuchten Apfelabend, den Rosenschnittkurs, den Beerenabend und die Pflanzenmärkte. Immer waren der Verein und die Helfer aktiv. „Die Welt braucht unseren Gartenbauverein", sagte Mahler. Er dankte der Schule und dem Kindergarten in Au für deren Offenheit und das Bemühen, die Kinder an Natur und Garten heranzuführen.
Ständige Erneuerung ist sehr wichtig
Wichtig sind nach Mahlers Worten die ständige Erneuerung, neue Impulse und neue Energie, um den Aufgaben der Zukunft gewachsen zu sein. „Wichtig ist ein eigener Garten", unterstrich er. Besonderen Dank sagte er dem scheidenden Gerätewart Franz Ritschel, der altershalber dieses Amt an Paul Arndt abgibt, und allen, die den Verein unterstützten. Für die notwendigen Bodenproben ist weiterhin Ehrenvorsitzender Ritschel zuständig.
In seinem Ausblick erwähnte er, dass der Verein heuer das 90-jährige Bestehen begehen kann, jedoch von einer Jubiläumsfeier abgesehen wird. An der Aktion „Die saubere Stadt" am 31. März von 9 bis 11 Uhr sollten sich auch Auer Bürger beteiligen, appellierte der Vorsitzende. Der Pflanzenmarkt findet am 5. Mai ab 14 Uhr beim Kulturstadl statt.
Schriftführerin Christine Oberdorfer wies in ihrem Kurzbericht auf die Ereignisse des Vorjahres hin. Der Verein zählt 290 Mitglieder. Schatzmeisterin Barbara Ritter legte einen Bericht vor, der von einer sehr guten Kassenlage Sprach. Die beiden Prüfer Marianne Oßwald und Claus Allgaier bestätigten die einwandfreie Finanzverwaltung.
Im letzten Teil der Versammlung zeigte der Verein das einstündige Tonbild „Umweltgerechter Pflanzenschutz im Hausgarten", das der Landesverband für Garten- und Landschaftspflege dem Verein zur Verfügung stellte. Hierbei wurde die Wichtigkeit der Bodenproben und der Kompostierung herausgestellt.
Vorsitzender Georg Mahler, der in seinem Amt bestätigt wurde, sprach von einem durchwachsenen Jahr.Foto: Kuhn
09. März 2012

Georg Mahler weiter an der Spitze der Auer Gartler



Neuwahlen Vorsitzender bleibt auch die nächsten vier Jahre. Viele Veränderungen bei Beisitzern

Neu gewählt ist der Vorstand des Obst- und Gartenbauvereins Au mit Schriftführerin Ingrid Binder, Schatzmeisterin Barbara Ritter, dem Vorsitzenden Georg Mahler und der stellvertretenden Vorsitzenden Anni Berchtold (im Bild von links). Foto: hank

Illertissen-Au Bei der Generalversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Au, der 290 Mitglieder in den Reihen hat und zu den mitgliederstärksten Obst- und Gartenbauvereinen im Landkreis Neu-Ulm zählt, wurde bei der stark besuchten Generalversammlung in der Josef-Weikmann-Halle für vier Jahre ein neuer Vorstand gewählt.

Einstimmig wurde der seit Jahren amtierende Vorsitzende Georg Mahler wieder an die Spitze berufen. Auch die stellvertretende Vorsitzende Anni Berchtold und Schatzmeisterin Barbara Ritter wurden in ihren Ämtern erneut bestätigt. Neu ist Schriftführerin Ingrid Binder, da sich Christine Oberdorfer nicht mehr zur Wahl stellte.

Große Veränderungen gab es in den Reihen der weiteren Mitarbeiter, so bei den mitgliederstarken Beisitzern.

Unter der Wahlleitung des Kulturringvorsitzenden Martin Binder wurden einstimmig gewählt: Siegfried Bailer, Uschi Baur, Marianne Beck, Gabriele Handfest, Markus Handfest, Ludwina Hötscher, Michael Müller, Johannes Rupp, Leonhard Sauter, Cornelius Staudacher, Herta Walter und Christine Braun-Weinzierl. Die Kassenprüfer Marianne Oßwald und Klaus Allgaier bleiben weiterhin im Amt. Mit einem Blumenpräsent wurden aus den Reihen der auf eigenen Wunsch ausscheidenden Mitarbeiter Christine Oberdorfer (seit 2004 im Ausschuss und seit 2008 Schriftführerin), Christoph Marczyk (Ausschuss seit 2008), Franz Ritschel (seit 2000 Gerätewart), Josef Schuhmacher (Ausschuss seit 2004), Werner Späth (seit 2000 Ausschuss und ein Jahr Gerätewart), Ursula Schmelzle (seit 2008 im Ausschuss), Elisabeth Wanner (Ausschuss seit 1976) und Jürgen Zeh (Ausschuss seit 2000) geehrt. (hank)
23. Juni 2011 TAG DER OFFENEN GARTENTÜR

Paradiese mit Publikumsverkehr


Sechs grüne Oasen im Landkreis öffnen am Sonntag für Besucher

Ein wahres Juwel für Blumenfreunde ist der von Edeltraud Amann in Weißenhorn (links). Auch Christa Welte öffnet die Pforten ihres Gartens im Neu-Ulmer Stadtteil Holzschwang (rechts Bild).

Landkreis Heimische Gärten entdecken können Gartenliebhaber auf Einladung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege beim „Tag der offenen Gartentür“ am kommenden Sonntag, 26. Juni. Sechs Gärten im Landkreis Neu-Ulm, darunter fünf private, sind von 10 bis 17 Uhr geöffnet und bieten allen interessierten Besuchern die Gelegenheit, sich von den unterschiedlichen Ansätzen der Gartengestaltung inspirieren zu lassen.
Im Neu-Ulmer Stadtteil Holzschwang öffnet Christa Welte ihre Gartenpforte und präsentiert in Ortsrandlage ihren etwa 20 Jahre alten, abwechslungsreich gestalteten Garten. Zu bewundern ist neben einem attraktiven Eingangsbereich ein herrlicher Schwimmteich, der – in Stauden, Gehölzen und Blumenwiese eingebettet – mitten im Gartenparadies liegt. Im gerade einmal zwei Kilometer von Holzschwang entfernten Weiler Hirbishofen, einem Ortsteil des Marktes Pfaffenhofen, gewähren Erna und Helmut Schuhmacher Einblicke in ihren farbenfrohen, ländlichen Bauerngarten. Er erfreut durch Blumenschmuck am Haus, Wandbegrünung, Rosen, Blütenstauden und Gemüsegarten in Mischkultur sowie eine Kleintierzucht.
Juwel für Blumenfreunde in Weißenhorn
Ein wahres Juwel für Blumenfreunde ist der von Edeltraud Amann in Weißenhorn auf einer aufgefüllten ehemaligen Kiesgrube geschaffene Garten, der das schöne Wohngebäude umgibt. Auf einer Fläche von 1500 Quadratmetern können sich die Gäste an einem Blütenmeer an Rosen, die attraktiv mit Clematis kombiniert sind, Stauden, Sommerblumen und fruchtbaren Obstbäumen erfreuen. „Ein vorbildlich geführter Gemüsegarten zur gesunden Eigenversorgung mit frischem vitaminreichen Gemüse lädt ebenfalls zur Nachahmung ein“, hebt der Gartenfachberater des Landkreises Neu-Ulm, Rudolf Siehler, hervor.
Selbstverständlich ist am „Tag der offenen Gartentür“ auch der 9000 Quadratmeter große Kreismustergarten an der Ulmer Straße in Weißenhorn geöffnet. Dort können sich Hobbygärtner eine Vielzahl an Tipps und Anregungen zur Wegegestaltung, Pflanzenverwendung, Kombination von Stauden und Sommerblumen sowie zur Sortenwahl robuster und ertragreicher Obstsorten holen.
Zudem bereichern eine originelle Kräuterspirale und ein Hochbeet, das die Gemüsekultur erleichtert, den sehenswerten Schaugarten. Bei Führungen erhalten die Besucher von fachkundiger Seite viele hilfreiche Hinweise zur naturgemäßen Gartengestaltung und Gartenpflege in den Bereichen Rosen, Bauerngarten, Stauden, Teich, Obst und Gemüse. Und der Imkereiverein Weißenhorn entführt die Besucher des Kreismustergartens in die Wunderwelt der Bienen. Er informiert über die Honigproduzenten und ihre ökologische Bedeutung.
Partner beim „Tag der offenen Gartentür“ ist die Staudengärtnerei Dieter Gaissmayer in Illertissen. Sie bietet Gartenliebhabern zwischen 11 und 16 Uhr zu jeder vollen Stunde Führungen an. Begleitend präsentiert dort der Verein „Interessengemeinschaft zur Förderung der Gartenkultur“ ein buntes Programm rund um den Garten mit Musik und Unterhaltung, auch für die kleinen Besucher.
Das Faltblatt „Tag der offenen Gartentür“ mit den Adressen aller 38 Teilnehmer im Regierungsbezirk Schwaben liegt in den Rathäusern des Landkreises Neu-Ulm, bei den örtlichen Vereinen für Gartenbau und Landespflege sowie im Landratsamt Neu-Ulm (Kantstraße 8) aus.
Informationen: Das Faltblatt ist auch im Internet beim Amt für Landwirtschaft und Forsten in Augsburg unter der Webadresse www.alf-au.bayern.de in der Rubrik „Gartenbau“ abrufbar.
16. Juni 2011

Ein Leben für die Natur


Franz Ritschel hat sich um den Gartenbauverein verdient gemacht

Von Hans Kuhn

Der Ehrenvorsitzende des Gartenbauvereins Au, Franz Ritschel, ist von der Stadt Illertissen für sein ehrenamtliches Engagement geehrt worden.Foto: hnak

Illertissen-Au Franz Ritschel hat sein Leben der Natur gewidmet. Als Ehrenvorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Au gehörte er zu den 25 Mitbürgern, die von der Stadt Illertissen geehrt wurden. Bürgermeisterin Marita Kaiser erklärte in der Feierstunde in der historischen Schranne: „Sie tun etwas, was für unsere Stadt und für unsere Gesellschaft unverzichtbar ist. Sie wirken vor Ort und wenden sich direkt ihren Mitmenschen zu.“

„Natur- und Landschaftsschutz, das sind die Dinge, die Franz Ritschel am Herzen liegen. Für sein großes Engagement im Natur- und Landschaftsschutz, vor allem im Stadtteil Au, wird Ritschel mit der Ehrennadel der Stadt Illertissen ausgezeichnet“, sagte die Bürgermeisterin bei der Ehrung. „Es gibt Augenblicke, in denen eine Rose wichtiger ist als ein Stück Brot“, zitiert der Achtzigjährige Rainer Maria Rilke. Seit seiner Jugend ist Franz Ritschel mit der Natur verbunden.

Er wurde in Hottowies, einem Vorort der sudetendeutschen Stadt Aussig an der Elbe, geboren. Mit seinen Eltern und der Schwester wurde er im August 1945 vom Hof mit 27 Hektar gejagt und zu einer Zwangsarbeit auf einer Kolchose südlich von Prag verpflichtet. Er lernte trotz der großen Landwirtschaft bitterste Not kennen, bis die Stunde der Ausweisung im Oktober 1946 schlug und er schließlich in Au landete. Im landwirtschaftlichen Lehrbetrieb Bruckhof absolvierte er eine Lehre, besuchte die Ackerbauschule in Landsberg am Lech, wurde staatlich geprüfter Landwirt. Bald wurde ihm Au zur zweiten Heimat, nachdem er die Südtirolerin Anna Silgoner im August 1960 in der Kollegkirche geheiratet und ein Haus in Au gebaut hatte.

Als Vorsitzender den Verein in eine Blütezeit geführt
Der Geehrte stellte seine Kraft dem Obst-und Gartenbauverein Au bald zur Verfügung. Ritschel arbeitete auf den verschiedensten Vereinsposten, so als Schriftführer und Zweiter Vorsitzender. 1992 wurde er an die Spitze gerufen. Für den Verein begann eine Blütezeit. Ritschel regte die Gestaltung des Osterbrunnens im Pfarrvorhof an, der Verein bot den Mitgliedern die Beratung bei der Gestaltung von Neuanlagen sowie Blumenkurse an.

Lorbeeren ernteten die Auer beim Schönheitswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ und freuten sich über einen Landesieg. Als Gartenpfleger und Gerätewart sorgte Ritschel für die Schnittkurse und führte Jugendwettbewerbe ein, damit die Jugend näher zur Natur geführt werden konnte.

In der Josef-Oststraße wurde ein Feldkreuz errichtet und beim Parkplatz des Pfarrzentrums auch ein Kreuz zu Ehren des Neupriesters Rainer Wank gewidmet.

Zwölf Jahre Mitglied des Gemeinderates
Zwölf Jahre, von 1966 bis 1978, hatte seine Stimme im Gemeinderat Au Gewicht, so auch bei der Anlegung des Wertstoffhofes. Die Gemeinde ehrte ihn mit dem Ehrenring, der Verein ernannte ihn nach der Übergabe des Vorsitzes an den Nachfolger Georg Mahler zum Ehrenvorsitzenden und verlieh ihm die Vereinsehrennadel in Gold.

Der Geehrte dankte seinem Arbeitsteam im Verein für die große Unterstützung. Ohne diese wäre seine Leistung nicht möglich gewesen. Trotz seines Alters bedeutet ihm der Obst- und Gemüsegarten alles. So brachte Ritschel 300 von ihm selbst gezogene Jungpflanzen zum diesjährigen Pflanzenmarkt.
24. Mai 2011

„Der Garten ist sein Ein und Alles“


Gartenbauverein ehrt Franz Ritschel von HANK

Kassiererin Barbara Ritter (links), Zweite Vorsitzende Anni Berchtold (Dritte von links) und Schriftführerin Herta Walter (Zweite von rechts) gratulierten mit Vorsitzendem Georg Mahler (rechts) Jubilar Franz Ritschel (Zweiter von links). Foto: hank

Illertissen Der Obst- und Gartenbauverein Au feierte mit dem Ehrenvorsitzenden Franz Ritschel (Zweiter von links) den 80. Geburtstag. Vorsitzender Georg Mahler (rechts) würdigte die großen Verdienste bei der Übergabe von zwei Geschenkpaketen.

Ritschel, der auch zwölf Jahre als Gemeinderat der einst selbstständigen Gemeinde Au amtierte und hier besonders die Bevölkerung des Ortsteiles Dornweiler vertrat, stand dem Gartenbauverein zehn Jahre vor, war zuvor 20 Jahre Schriftführer und Kassenprüfer.

„Der Garten ist sein Ein und Alles“, unterstrich Mahler, der dem Jubilar auch dafür dankte, dass er auch im Alter noch das Amt eines Gartenpflegers innehabe und sogar als Gerätewart wirke.

Maßgebend tätig ist er auch jedes Jahr beim Herrichten des Osterbrunnens, des Maibaumschmucks und des Pflanzenmarktes. Ritschel habe Vieles für die Schönheit des Stadtteils getan. (hank)
31. März 2011 RÜCKBLICK

Keine übermäßigen Ernten


Obst- und Gartenbauverein: Ohne ihn wäre Au ärmer

Illertissen-Au Viele Aktivitäten hat der Obst-und Gartenbauverein Au hinter sich. Das zeigte der Rückblick von Vorsitzendem Georg Mahler bei der Generalversammlung in die Josef-Weikmann-Halle kamen. Mit 280 Mitgliedern zählt der Auer Verein zu den mitgliederstärksten im Kreisverband.
Zu Beginn seines Rückblicks betonte Mahler, dass die Ernten im Garten wegen der ungünstigen Witterung nicht übermäßig waren. Die Gartenpfleger waren unterwegs und die kleinen Gärtner im Kindergarten und der Schule wurden unterstützt. Der Rosenschnittkurs fand viel Interesse. Das Thema der gut besuchten Frühjahrsversammlung lautete „Kübelpflanzen“. Auch ein Pflanzenmarkt fand beim und im Kulturstadl statt. Die Jahresfahrt ging zur Landesgartenschau nach Rosenheim. Unterstützt wurde das Apfelfest im Oktober in Illertissen.
Bei der Herbstversammlung galt das Interesse besonders dem Beeren-Vortrag. Beim Blumenschmuckwettbewerb hätte sich Mahler eine größere Beteiligung erwünscht, doch gingen zwei Kreisdiplome und ein Bezirksdiplom nach Au. Guten Zuspruch fand der Aufruf an die Mitglieder, die schönsten Fotoaufnahmen bei der Aktion „Mach dir ein Bild von deinem Garten“ dem Verein zu geben. Freude bereitete wieder der Osterbrunnen im Vorhof des Pfarrzentrums und die Mithilfe beim Schmücken des Maibaums. Der Dank des Vorsitzenden gehörte nicht nur Martin Binder, der durch das Programm führte, sondern auch dem Gerätewirt Franz Ritschel, den Gartenpflegern Herbert Schmid, Leonhard Sauter und Hans Rupp sowie dem Vorstand und den Beisitzern, die den Verein Kräften unterstützten.
Kassiererin Barbara Ritter meldete einen durchaus zufriedenstellenden Kassenstand. Prüfer Claus Allgaier bestätigte eine einwandfreie Kassenführung. Herta Walter ließ schließlich in einem kurzen Rückblick das Vereinsjahr Revue passieren. „Wenn wir nicht den Gartenbauverein hätten, wäre Au viel ärmer“, betonte Kulturringvorsitzender Martin Binder und sagte den Gartlern Dank dafür, dass sie den Stadtteil mit sauberhalten. In seinem Ausblick kündigte Mahler die Beteiligung an der Aktion „Saubere Stadt“ am 16. April an. Am Samstag, 7. Mai, findet wieder der Pflanzenmarkt statt.
Im zweiten Teil des Abends berichtete Irmgard Herian aus Unterliezheim bei Dillingen in Wort und Bild über „Clematis-Blütenfülle durch das Gartenjahr“. Sie gab damit einen Streifzug durch die Vielfalt der Clematisarten. Eine blumige Tombola schloss die harmonische Versammlung. (hank)
21. Oktober 2010

Eine beerige Sache


Illertissen-Au
Die Bildaktion des Obst-und Gartenbauvereins Au ist bei den Mitgliedern gut angekommen. 18 Gartenfreunde hatten unter dem Motto "Mach dir ein Bild von deinem Garten" mitgemacht. Die Fotos wurden bei der gut besuchten Herbstversammlung in der Josef-Weikmann-Halle präsentiert.

Ehrennadeln in Gold gab es beim Gartenbauverein Au. Vorsitzender Georg Mahler (links) zeichnete Hans Kienle und Anton Ertle aus. Rechts daneben die Zweite Vorsitzende Anni Berchtold. Foto: Fenkl

Die Aufnahmen zeigten die Vielfalt der Gartenanlagen, die es in Au gibt. Von den streng architektonisch mit geformtem Buchs gestalteten Anlagen bis zum verspielt mit lustigen Objekten aufgelockerten Garten konnte man verschiedene Konzepte und Ensembles studieren.

Vorsitzender Georg Mahler nahm an diesem Abend die Ehrung von langjährigen Mitgliedern vor. Die Ehrennadel in Gold für 40-jährige Vereinszugehörigkeit mit Urkunde erhielten Anton Ertle, Maria Holl, Hans Kienle, Helga Nagel, Anton Ohmayer und Annemarie Seibold. Für 25-jährige Mitgliedschaft zeichnete der Verein mit der Ehrennadel in Silber Annelies Brönner, Dr. Wolfgang Trips, Armin Haid, Manfred Klement, Bruno Madlener, Hans Schlüter und Edith Seiboth aus. Mahler stellte auch die Teilnehmer des Blumenschmuckwettbewerbs auf Kreisebene vor, so Lidwina Hötscher, Lilo Singer, Maria Weikmann, Luise Schlesinger und Barbara Ritter. Für Barbara Ritter gab es ein Bezirksdiplom sowie für Maria Weikmann und Luise Schlesinger ein Kreisdiplom.

Die Herbstversammlung war als Beerenabend propagiert worden, entsprechend war der Saal herbstlich geschmückt. Das Vortragsthema füllte die Fachberaterin Christine Egle aus Jedesheim in einem packenden Vortrag über verschiedene Beeren. Im Schwerpunkt "Erdbeeren im Garten" wies sie auf den besonderen Wert der Frische selbst angebauter Früchte hin. Wer Erdbeeren kaufe, sollte sie der Qualität halber nur während der Saison im Einkaufswagen haben. Eingehend erklärte sie die Vorzüge neuer Erdbeersorten, die "Sengasengana" wegen deren Pilzanfälligkeit und dem schwachen Geschmack auch im Erwerbsanbau abgelöst haben. Darüber hinaus sei eine Erdbeerwiese als Lösung einer pflegearmen Gartenkultur zu erwägen. (hank)
28. August 2010

Im Zeichen der goldenen 50


Jubiläum Ehepaar Ritschel feiert Goldhochzeit
Illertissen Vor dem kleinen Haus in Au prangt eine von Buchsherzen umrahmte goldene 50. Kein fünfzigster Geburtstag ist dazu der Anlass, sondern die goldene Hochzeit von Franz und Anna Ritschel. 50 Jahre Ehe, vom 26. August 1960 bis 2010, sind eine lang Zeit „voller Höhen und Tiefen", meint Anna Ritschel. Das Jubelpaar hat es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht, wo kunstvoll belegte Schnittchen und selbst gemachter Zwetschgendatschi, mit Früchten aus dem eigenen Garten, auf dem Tisch stehen. Als Josef Kränzle, Zweiter Bürgermeister von Illertissen zum Gratulieren kommt und vonseiten der Stadt unter anderem einen großen Blumenstrauß überreicht, wird mit Sekt auf das goldene Jubiläum angestoßen.
Als Franz und Anna Ritschel im August 1960 heirateten, er damals 29 Jahre alt, sie ein Jahr jünger, hatten beide schon viel hinter sich. Franz Ritschel stammt ursprünglich aus dem Sudetenland. Nach der Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkriegs gelangte er schließlich nach Illertissen, wo er auf dem Bruckhof eine landwirtschaftliche Lehre machte. So lernte er auch seine Frau kennen. Anna Ritschel, in Südtirol als Tochter eines Bahnbeamten geboren, den es durch eine Versetzung nach Kellmünz verschlug, arbeitete im Kolleg der Schulbrüder als Beiköchin. Das damalige Internat wurde vom Bruckhof beliefert. Einige Jahre später folgte die Heirat, Vier Kinder bekam das Ehepaar im Lauf der Jahre. „Die harte Arbeit und das Wohl der Kinder als oberstes Gebot" antwortet Franz Ritschel auf die Frage, was ihn und seine Frau zusammengeschweißt hat. Mittlerweile hat das Paar auch sechs Enkel, die dessen ganzer Stolz sind. (rufra)

Zur Goldhochzeit von Franz und Anna Ritschell gratulierte namens der Stadt Illertissen Zweiter Bürgermeister Josef Kränzle. Foto: Franziska Rück

Presseartikel              2010-heute   2000-2009   1990-1999   1980-1989   1960-1979