Meldungen der Illertisser Zeitung / Augsburger Allgemeine
29. Januar 2019 "Rettet die Bienen"

So schlimm ist das Insektensterben in unserer Region



Noch fliegt der Schwalbenschwanz über schwäbische Wiesen. Der Schmetterling mit einer Flügelspannweite von bis zu siebeneinhalb Zentimetern ist allerdings besonders geschützt. Bild: Eberhard Pfeuffer/Bund Naturschutz
In Schwaben verschwinden Bienen, Falter, Grashüpfer oder Vögel. Der Bund Naturschutz ruft auf, das Volksbegehren "Artenvielfalt" zu unterstützen. Von Birgit Schindele
Die Zeit drängt, sagt Insektenforscher Alfred Karle-Fendt vom Bund Naturschutz (BN). Auf vielen Wiesen in Schwaben überleben nur noch Blattläuse, Schwebefliegen und kleine Spinnen. Andere Tiere haben auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen keine Chance mehr zu gedeihen. Die Felder werden etwa sechs Mal im Jahr gemäht. Die Folge: Pflanzen wie der Wiesenbärenklau wachsen kaum noch, Falter und Grashüpfer verschwinden und mit ihnen sterben Vögel wie die Feldlerche aus. "Das Zeitfenster zu handeln ist jetzt", sagt Karle-Fendt.
Unterschreiben eine Million Bürger das Volksbegehren "Artenvielfalt – Rettet die Bienen", wäre die bayerische Staatsregierung tatsächlich verpflichtet zu handeln. Die Öko-Partei ÖDP hat das Volksbegehren in die Wege geleitet, ab Donnerstag, 31. Januar bis Mittwoch, 13. Februar können sich Wahlberechtigte in den Rathäusern eintragen.
Die Kernforderungen des Volksbegehrens sind: Hecken, Bäume und kleine Gewässer sollen in der Landwirtschaft erhalten bleiben, blühende Randstreifen sollen an allen Bächen und Gräben geschaffen werden, einzelne, lokale Lebensräume sollen zu Biotopverbünden ausgebaut werden, der Pestizideinsatz soll deutlich sinken. Derzeit gibt es laut ÖDP etwa zehn Prozent ökologisch bewirtschaftete Fläche, 2030 sollen es 30 Prozent sein. Die Rote Liste hat sich in den vergangenen Jahren um etliche bedrohte Arten verlängert. Ist der Trend unaufhaltsam? Es scheint so. Aber Experten sehen auch Grund zur Hoffnung.
Ein Wandel scheint greifbar. Doch nicht alle befürworten gesetzliche Regeln in diesem Bereich. Der Bayerische Bauernverband (BBV) etwa ist der Ansicht, dass mehr ökologische Landwirtschaft nicht per Gesetz verordnet werden kann, sondern durch Nachfrage wachsen sollte. Damit bringe der BBV das Volksbegehren in "Misskredit", sagt der Landesvorsitzende des Bund Naturschutz, Richard Mergner. "Wir greifen nicht die Bauern an", sagt er. Ziel sei, Insekten jetzt zu schützen und Landwirte langfristig entsprechend zu fördern. "Denn wenn es so weiter geht, kracht das Ökosystem zusammen."

Diese Tiere gibt es bei uns nicht mehr
Dieses Horrorszenario könnte in 20 Jahren Realität sein, glaubt Insektenforscher Alfred Karle-Fendt von der BN-Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu. "Für die jetzige Generation ist es normal, dass in den Wiesen nichts lebt", sagt er und wirft einen Blick zurück in die 80er Jahre. Früher, so sagt er, flogen im Sonnenuntergang unzählige Geistermotten über die Felder im südlichen Schwaben. Dass der Nachtfalter, der auch Großer Hopfen-Wurzelbohrer heißt, nicht mehr fliegt, liege daran, dass sich die Landschaft "schleichend" verändert hat. Häuser und Gewerbegebiete kamen hinzu, Wiesen und Felder werden inzwischen anders bewirtschaftet.


Die Finnwale sind einer der Gewinner der neuen Roten Liste. Sie gelten nun nicht mehr als "stark gefährdet", sondern sind nun als "gefährdet" aufgeführt. Bild: Marcus Dewanger, dpa

Gute Nachrichten gibt es zur Situation der Berggorillas. Durch Maßnahmen gegen Wilderer ist die Zahl der Tiere in den vergangenen Jahren von etwa 680 auf mehr als 1000 gestiegen. Bild: Jürgen Bätz, dpa

Auch die Situation der Grauwale, die bisher als "vom Aussterben bedroht" galten, hat sich verbessert - dank der Verbote von kommerziellem Walfang und internationalen Vereinbarungen. Bild: Alejandro Zepeda, dpa

Die Zahl der Zackenbarsche dagegen schwindet weltweit. Experten warnen vor Problemen durch Überfischung. 13 Prozent der Zackenbarsch-Arten weltweit sind vom Aussterben bedroht. Bild: Great Barrier Reef Marine Park Authority/dpa

Eine bedenkliche Entwicklung sehen Experten auch beim Adlerholzbaum. Seine Bestandteile werden in der Parfüm- und Duftindustrie genutzt, was das Holz teuer macht. Bild: Jerome Favre, dpa

Bedroht ist nun auch die Titanwurz. Auf Sumatra, wo die größte Pflanze der Welt ursprünglich herkommt, ist der Bestand in den vergangenen 150 Jahren um 50 Prozent zurückgegangen. Bild: Sebastian Gollnow, dpa

Bedrohte Arten: Das sind die Gewinner und Verlierer 2018 Bild: Marcus Dewanger, dpa
Vor vierzig Jahren habe es mehr Streuwiesen gegeben. Also Wiesen, auf denen die Blumen wuchsen. Aus dem Gras wurde Stroh für die Ställe. Inzwischen wird auf den Wiesen und Weiden hauptsächlich Gras für Futter angebaut. Durch bessere Technik gelangen die Mähfahrzeuge sogar auch an unwegsame Stellen, etwa an Böschungen und Gräben. Dort lebte einst der weiße Kleinschmetterling Graszünsler.
Im Sommer hat Karle-Fendt untersucht, wie viele Insekten noch auf den Feldern leben. Dazu stellte er an verschiedenen Orten nachts eine Lampe auf, über die ein Netz gespannt war. Auf Wiesen, die alle drei Wochen gemäht werden, blieb das Netz annähernd weiß. "Dort lebt eigentlich gar nichts mehr", sagt er.
Maisanbau wegen der Pestizide problematisch für Bienen
Auch im nördlichen Schwaben verschwinden Tierarten. "Wir verlieren selbst in Naturschutzgebieten Arten", sagt Eberhard Pfeuffer, Insektenforscher der BN-Kreisgruppe Augsburg. Im Augsburger Stadtwald etwa seien von 89 verschiedenen Tagfalterarten 23 ausgestorben. Von 41 Heuschreckenarten gebe es zehn gar nicht mehr, etwa den Kiesbank-Grashüpfer. Als Grund nennt Pfeuffer zum einen Autoabgase aus der Luft wie Stickstoffe und zum anderen das Begradigen und Aufstauen der Wildflüsse. Dadurch verdrängte Ackerfläche einstige Moorgebiete und damit die Birkhühner, die nichts mehr zu fressen fanden.
Maisanbau auf Äckern sei wegen der Pestizide problematisch für Bienen und andere Insekten, sagt Pfeuffer. Die Monokulturen bedrohten aber auch Hirten, deren Schafe beispielsweise im Landkreis Donau-Ries weiden. Nehmen die Ackerflächen zu, könnten sie kaum noch von einer Weide zur nächsten ziehen. "Und ohne Schäfer sind die Heiden verloren", betont Pfeuffer.
28. Januar 2019 Krumbach

Dem Artensterben entgegenwirken



Um den Schutz der Artenvielfalt in Bayern geht es den Initiatoren des Volksbegehrens. Die Biene dient als Leittier – und steht stellvertretend für viele andere Arten im Pflanzen- und Tierreich. Bild: Sven Hoppe/dpa (Symbolfoto)

Zum Volksbegehren wurde in Krumbach ein Aktionsbündnis gegründet. Dem Gremium gehören an (von links): Gabriela Schimmer-Göresz (ÖDP), Bernhard Lohr (Faszination Regenwald), Heike Benz (Die Linke), Ulrich Hoffmann (Katholische Arbeitnehmerbewegung Iller-Donau), Rita Jubt und Bernd Kurus-Nägele (beide Bund Naturschutz). Bild: Werner Glogger
In Krumbach hat sich ein Aktionsbündnis gegründet. Vogelexpertin nennt Gründe für die Initiative. Warum sie auch den Papst als „ideellen Bündnispartner“ betrachtet. Von Werner Glogger
Wie der Klimawandel ist gegenwärtig auch das drohende Insektensterben in aller Munde. So will die Ökologisch Demokratische Partei (ÖDP) in Bayern mit einem von mehr als 150 Partnern getragenen Bündnis das Volksbegehren „Artenvielfalt – Rettet die Bienen“ den Insektenschutz verbessern und die Artenvielfalt erhalten.
Um auch in der Region möglichst viele Wahlberechtigte zu mobilisieren, lud der Kreisverband Neu-Ulm–Günzburg der ÖDP mit ihrer Vorsitzenden Gabriela Schimmer-Göresz zur Gründung eines Aktionsbündnisses im Landkreis Günzburg in den Gasthof Munding in Krumbach ein. Die Kreisvorsitzende führte eingangs die Gründe für das bevorstehende Volksbegehren aus und sagte, es sei eine einmalige historische Chance für die Bürger, mit ihrer Stimme zur Rettung der Artenvielfalt in Bayern beizutragen. Ferner gab sie Hinweise zum organisatorischen Prozedere zur Gründung des Aktionsbündnisses. Neben der Vorsitzenden erklärten sich fünf weitere Personen aus dem Kreis der Anwesenden bereit, als namentliche Ansprechpartner aktiv mitzuwirken.
Durch einstimmiges Votum wurde folgende Personen mit ihren Aufgaben: Gabriela Schimmer-Göresz (ÖDP), Bernhard Lohr (Faszination Regenwald), Heike Benz (Die Linke), Ulrich Hoffmann (KAB Iller-Donau), Rita Jubt und Bernd Kurus-Nägele (beide Bund Naturschutz). Schimmer-Göresz bedauerte, dass die örtlichen Imkervereine auf ihre Einladung zu dieser Versammlung nicht reagiert hätten.
Auf wesentliche Inhalte des Volksbegehrens ging anschließend die Ornithologin Maiken Winter aus München ein. „Bayerns Natur ist wunderschön, aber sie ist stark gefährdet“, überschrieb sie ihre Bildpräsentation und zeigte, wie die einheimische Flora und Fauna stark in ihrem Bestand zurückgeht. Diese Annahme sei seit Jahrzehnten dokumentiert und habe inzwischen dramatische Ausmaße angenommen. Deshalb möchte das Volksbegehren den Stopp dieses Rückgangs, den Erhalt der Naturschönheit und der bäuerlichen Landwirtschaft erwirken.
Es sei ein idealer Zeitpunkt für das Volksbegehren, denn das mediale Interesse an den globalen Themen sei riesig und rüttle die Menschen auf. Mit einer „Warnung an die Menschheit“ traten bereits im Jahr 1992 der US-Physiker und Nobelpreisträger Henry Way Kendall und 1575 weitere Wissenschaftler an die Öffentlichkeit, doch bis heute habe sich nicht viel verändert, obwohl der Erhalt der Biodiversität und Stopp des Artenschwundes vielleicht die wichtigsten Aufgaben unserer Zeit seien. Die Vielfalt des Lebens sei Grundlage für Stabilität und Anpassungsfähigkeit der Ökosysteme und damit nicht zuletzt Grundlage unserer eigenen Existenz. „Wenn allein die Masse aller Fluginsekten, die 80 Prozent aller Nutzpflanzen in Deutschland bestäuben, um drei Viertel zurückgegangen ist und über die Hälfte aller Bienen auf der Roten Liste stehen, ist das alarmierend“, warnte Winter.
Seit 1965 seien in Deutschland auch 65 Prozent aller Vögel verschwunden und nicht besser sehe es bei Kleinsäugern wie Igel, Feldhase und weiteren Arten aus. Es gelte, die Ursachen zu bekämpfen und ein Umdenken in der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen herbeizuführen. Darauf bezogene Eckpunkte sollen durch das Volksbegehren im Bayerischen Naturschutzgesetz verankert werden.

Bei mehreren Volksbegehren Erfolge erzielt
Obwohl dadurch nur ein Gesetz betroffen ist, kein Eingriff in den Finanzhaushalt erfolgt und es nur Belange sind, die der Landtag entscheiden kann, sind die Hürden hoch, resümierte Winter. Doch man habe bereits bei mehreren Volksbegehren, wie Nichtraucherschutz oder Abschaffung des Senats große Erfolge erzielt und rechne auch dieses Mal, dass die erforderliche Stimmenzahl erreicht wird. Abschließend zitierte die Vogelkundlerin aus der „Laudato si“, der Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus und bezeichnet ihn als „ideellen Bündnispartner“.
In der folgenden Diskussionsrunde gab es Fragen und Meinungen zu den Forderungen des Volksbegehrens, wobei sich Landwirte teilweise kritisch zu den Themen äußerten. Die Versammlungsleiterin bat die zahlreichen Zuhörer, in ihrem Verwandten und Freundeskreis für das Volksbegehren zu werben.
Eintragungsfrist für das Volksbegehren Artenvielfalt „Rettet die Bienen“ ist vom 31. Januar bis 13. Februar. In aller Regel sind die Rathäuser der Gemeinden im Landkreis der Eintragungsort.
14. November 2018 Illeranzeiger | 45. Jahrgang | Ausgabe 46

Richtig düngen im Herbst – so wird der Garten winterfest!



Foto: Schwab
Nach einem so schönen und sonnigen Sommer wie in diesem Jahr will noch kein Gartenbesitzer an den Herbst denken. Doch der ist schon längst auf dem Vormarsch und damit wird es höchste Zeit, den eigenen Garten gut auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Das gilt in diesem Jahr ganz besonders, da die langen, starken Hitzeperioden den Rasen mehr als gewöhnlich strapaziert haben. Schwab Rollrasen erklärt, warum es gerade jetzt besonders wichtig ist, den Rasen nochmals zu düngen und gibt Tipps für die perfekte Gartenpflege.
Jetzt zum Herbstbeginn ist die letzte Rasendüngung fällig. Auch wenn in manch altgedienter Fachliteratur vor der Düngung im Herbst gewarnt wird, da sie angeblich die Blattzellen weich werden lässt, gilt dies für die heutigen, hochwertigen Rasenmischungen längst nicht mehr.
Im Gegenteil: „Sie brauchen genügend Nahrung, wenn sie die kalte Jahreszeit gesund überstehen sollen. Darum ist es besonders wichtig, den Rasen vor dem Winter noch einmal gut zu füttern“, weiß Günther Schwab, Geschäftsführer der Schwab Rollrasen GmbH. Als Faustregel gilt: Je satter der Rasen in die Ruhephase geht, umso grüner und gesünder „wacht“ er im Frühjahr wieder auf. Die Herbstdüngung beugt Mangelerscheinungen wie etwa Pilzerkrankungen vor und sollte bis spätestens Ende Oktober erfolgen. Düngerservice - viermal pro Jahr direkt nach Hause geliefert:
Doch nicht nur jetzt vor dem Winterschlaf, sondern auch während des gesamten Gartenjahrs ist regelmäßiges Düngen das A&O für einen dichten, gesunden Rasen. Wer sich nicht immer um den richtigen Zeitpunkt für die Düngung kümmern will, für den gibt es den praktischen Düngerservice:
Schwab liefert vier Mal im Jahr die passende Düngermenge direkt nach Hause. Jeweils jetzt im September sowie zuvor im Juli, Mai und einmal im März wird das Düngerpaket zugestellt. Der Service hat keine Mindestlaufzeit und ist jederzeit kündbar. Es entstehen keinerlei Zusatzkosten gegenüber dem Einzelkauf – ganz im Gegenteil: Bei Abschluss eines Service-Pakets zahlt der Empfänger immer nur das gerade erhaltene Paket und sichert sich zusätzlich zehn Prozent Rabatt auf das ausgewählte Düngeprodukt. Letzter Schnitt vor dem Winterschlaf & Laub absammeln:
Was gibt es sonst noch bei der herbstlichen Rasenpflege zu beachten?
Zum Beispiel den letzten Mähgang: Er ist dann fällig, wenn der Rasen aufhört zu wachsen – meist gegen Ende Oktober. Dabei ist es wichtig, dass die gewohnte Schnitthöhe beibehalten wird – sprich er sollte weder höher noch tiefer geschnitten werden als sonst. Und damit der Rasen auch in der dunklen Jahreszeit genug Licht bekommt, ist es darüber hinaus wichtig, regelmäßig herunter gefallenes Laub abzusammeln.
Bleibt das Laub auf dem Rasen liegen, bekommt der Rasen kein Licht und wird gelb und anfällig für Pilzinfektionen – insbesondere wenn er im Winter zusätzlich unter einer Schneedecke liegt.
Mondkalender-App mit automatischer Dünge-Erinnerungs- & Bestellfunktion:
Wann genau dieses Jahr die besten Tage für die Herbstdüngung sind, verrät den Gartenbesitzern die kostenlose Mondkalender-App von Schwab. Sie zeigt Tag für Tag die laut Mondkalender optimalen Termine für besonders erfolgreiches Düngen, Säen oder Wässern an. Besonders praktisch: Gartenbesitzer können den Dünger direkt aus der App heraus im Schwab Online-Shop bestellen. Dazu geben sie einfach nur die Fläche ihres Gartens ein – die benötigte Düngermenge errechnet die App von selbst und leitet danach den Bestellvorgang ein. Kombiniert mit der automatischen Erinnerungsfunktion, die den Anwender aktiv auf den nächsten optimalen Düngetermin hinweist, liefert der mobile Mondkalender ein Rundum-Sorglos-Paket für gesunden, grünen Rasen.
Darüber hinaus hält die App viele allgemeine Raseninfos und saisonale Gartentipps parat. Die praktische Garten-App für Smartphones und Tablets gibt es im Apple- und Google- Store. Einfach nach „Rollrasen“ suchen.
24. Oktober 2018 Illeranzeiger | 45. Jahrgang | Ausgabe 43

Gartentipp: Laub entsorgen mit Flächenkompostierung



Foto: Neudorff/txn
txn.Flächenkompostierung statt Biotonne: Zersetztes Laub versorgt die Beete mit wertvollen Nährstoffen.
txn. Jedes Jahr, wenn im Herbst die Blätter zu Boden fallen, ist dies zwar ein farbenfrohes Schauspiel, bedeutet aber besonders für Gartenbesitzer viel Arbeit. Denn das Laub muss nicht nur zusammengeharkt, sondern anschließend auch entsorgt werden.
Immer häufiger wird dieses jährlich wiederkehrende Problem durch die sogenannte Flächenkompostierung gelöst. Dabei wird das Herbstlaub 10 bis 15 cm dick auf den Beeten ausgebreitet. Ein darüber gestreuter Bodenhilfsstoff wie Radivit Kompost-Beschleuniger von Neudorff führt zur schnellen Umwandlung des Laubs in bodenverbessernden Humus. Denn der Kompost-Beschleuniger enthält lebende Mikroorganismen, viele wichtige Kompostbakterien und Pilzkulturen, die eine schnelle und optimale Rotte ermöglichen. Damit das Laub nicht wegweht, am besten etwas Mulchkompost oder Erde obenauf streuen. Sobald der Boden im Frühjahr frostfrei ist, wird er noch einmal durchgearbeitet und kann anschließend neu bepflanzt werden, da der Boden durch die Flächenkompostierung optimal vorbereitet wurde.
22. August 2018 Wochenzeitung EXTRA; Aktuelles

Apfel, Birne & Co. entdecken



Roggenburg Streuobstwiesen gehören zu den Artenreichsten Lebensräumen unserer Breiten. Das Bildungszentrum für Familie, Umwelt und Kultur und der Bund Naturschutz laden am Sonntag, 26. August, um 14 Uhr besonders Familien dazu ein, sich ausgiebig mit den Pflanzen und Tieren dieses Lebensraumes zu befassen und spielerisch die Besonderheiten dieser Naturbereiche kennen zu lernen. Durch den Nachmittag führt Bernd Kurus-Nägele vom Bund Naturschutz. Treffpunkt ist vor dem Waldpavillon Parkplatz 3 am Kloster Roggenburg, Klosterstraße 3. Infos unter Telefon (0 73 00) 96 11 -0 oder www.kloster-roggenburg.de. pm

Foto: D. Fischer
4. August 2018 SWP: Reutlingen

Landkreis: Die Fruchtqualität ist gut


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Noch ist dieser „Reutlinger Streifling“ nicht reif. Dennoch setzt die Erntearbeit der Obstbauern in diesem Jahr früher ein.© Foto: Grünflächenberatungsstelle Landratsamt Reutlingen
Der Klarapfel fällt schon vom Baum, das Stuttgarter Geißhirtle ist süß und saftig, und der Apfel Jakob Fischer ist erntefähig: Die Obstsorten in den Streuobstwiesen und Gärten sind in diesem Jahr gut drei Wochen früher reif als üblich.
Nach dem Ernteausfall des vergangenen Jahres, in dem ein scharfer Frost auf die verfrühten Blüten traf und für einen weitreichenden Ernteausfall gesorgt hat, sieht es in diesem Jahr ganz anders aus. Die Bäume mussten 2017 keine Früchte versorgen und konnten über das Laub Reservestoffe einlagern, was in diesem Jahr für einen guten Blütenansatz und eine üppige Blüte gesorgt hat.
Die frühe Wärme im Frühjahr war Grund für ein ungewohntes Bild, denn die Obstbäume und andere Frühblüher standen verfrüht und fast alle gleichzeitig in voller Blüte. Kaum hinterher kamen dabei die überwinternden Bienen mit der Bestäubungsarbeit, da viele Bienenvölker zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht ausreichend viele Nachkommen erzeugt hatten.
Dennoch zeigte sich schließlich ein sehr ausgeprägter Fruchtansatz. In Gebieten, wo bald darauf die Apfelbaumgespinstmotte massenhaft aufgetreten ist, sind viele Blütenansätze allerdings beschädigt worden. Das erklärt manche leeren Bäume.
Bei der aktuell herrschenden Dürre bleibt zu beobachten, wie die Bäume auf den Trockenheits¬stress reagieren werden. Formen von Notreife oder vorzeitiger Blattabwurf können auftreten. Bislang sind die Fruchtqualitäten aber noch ausgesprochen gut. Es wird sich also lohnen, den Erntesegen gewissenhaft einzuholen. Für die Mostereien, Keltereien und Annahmestellen ist also ebenfalls ein frühzeitiger Beginn angezeigt.
Im Zuge der Fruchtreife bittet der Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine, vertreten durch die Kreisfachberater für Obst- und Gartenbau am Landratsamt Reutlingen, wie in den Vorjahren um eine rege Beteiligung am Sortenprojekt im Landkreis: das Projekt zur Erhaltung alter Landsorten (www.sortenerhalt.de).
Hier sind Meldungen von allen Obstsorten mit Angabe ihrer Standorte erbeten. Dazu ist die Bevölkerung aufgerufen, denn vielen Mitbürgern sind noch einige Bäume mit Sortenname geläufig. Alle namentlich bekannten Sorten sind von Bedeutung für diese Erfassung. Das Ziel ist es einerseits, einen Überblick über die (noch) vorhandenen Sorten und ihre Anzahl zu gewinnen, andererseits auch die jeweils genutzten Namen zu den Sorten zu erfahren.
Dann werden die besonders seltenen Sorten aus den Meldungen herausgefiltert und können über die Standortangabe mit der Einwilligung der Besitzer gezielt über Edelreiser vermehrt werden. Das sind einjährige Triebe der jeweiligen Sorte, die von einer Baumschule dann zu einem neuen Baum umgewandelt werden können.
Innerhalb des Projektes konnten bislang 20 Sorten gesichert werden, von denen auch nach intensiven Nachforschungen nur noch ein bis zwei Bäume bekannt waren. Genannt seien die Ochsenherzbirne, der Fetzer-Apfel, die Apfelsorte Knäller oder die Schweizer Birne (nicht die Schweizer Wasserbirne). Weitere 35 Sorten stehen zur Überprüfung bereit, ob sie Lokalsorten sind oder bekannte Sorten unter lokalem Namen.
Meldungen können direkt über ein Luftbild auf der Internetseite www.sortenerhalt.de oder gleich im Gelände über die Smartphone-App des Projektes eingegeben werden. Die Anleitung zum Installieren der App findet sich ebenfalls auf der Internetseite unter „Sortenerhalt-Mobil“. Auch ein Meldebogen zum Ausdrucken und Ausfüllen per Angabe der Flurstücksnummer steht bereit. Alle angegebenen Daten werden nach geltender Datenschutzrichtlinie gesichert, vertraulich behandelt und nicht veröffentlicht oder weitergegeben.
Ein ausgesprochener Dank richtet sich an die bisherigen Mitwirkenden der vorliegenden über 4000 Meldungen.

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Sorten konnten bislang innerhalb des Projektes „Sortenerhalt“ gesichert werden. Sorten, von denen auch nach intensiven Nachforschungen nur noch ein bis zwei Bäume bekannt waren.Kreis Reutlingen / swp 04.08.2018
11. August 2018 SWP: Ulm

Messe Gartenmesse Diga zieht die Besucher an


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Die weißblühende Rudbeckia gefällt Gerhard und Ute Christian aus Gerstetten besonders gut. © Foto: Volkmar Könneke
Der Industrieverband Gartenbau hat vermeldet, dass die Gärtner in diesem Sommer lieber am Grill stehen, statt das Pflanzholz in die Hand zu nehmen. Da kennt er aber die Stammgäste der Diga nicht. Gestern zur Eröffnung bei angenehmen Temperaturen strömten die Hobbygärtner in den Klosterhof und den nahen Lustgarten. Dort informieren noch heute und morgen 130 Aussteller und Händler über Arbeitsgeräte, Gartenmöbel, Sonnenschutz-Bauelemente und Terrassen-Deko. „Und es gibt eine Riesenauswahl an Pflanzen“, sagt Diga-Geschäftsführer Dieter Maier.
Aber wie haben die Pflanzen in diesem heißen Sommer überhaupt ihre Anzuchtzeit überstanden? „Gut, anfangs haben wir noch viel gegossen, dann aber immer weniger“, sagt Jürgen Gräßle, der in Neuhausen auf den Fildern einen Gartenbaubetrieb und eine Baumschule betreibt. Die Pflanzen hätten sich an die Trockenheit angepasst. Jetzt sei eine gute Pflanzzeit, so lange die Erde noch warm ist.
Es werden große Grills und sogar kleine Steinbackofen gezeigt auf der Diga, aber es werden durchaus auch Gartenwerkzeuge verkauft. „Ja, es wird viel gegrillt, aber wer einen Garten hat, arbeitet darin auch im Hochsommer“, sagt Birgit Engelmayer aus Augsburg. Sie handelt mit in England handgeschmiedeten Handschaufeln und Handgrabegabeln. Sie weist auf einen Spaten hin, bei dem Stiel und Griff aus einem Stück Eschenholz gedrechselt sind und zeigt eine edle Gartenschere mit Rosenholzgriff.
Themawechsel zu den Kräutern wie kriechender Sellerie, Kanadischer Lauch, Zitronenthymian und Heiligenkraut: Mehrmals am Tag wird den Besuchern ein kostenfreies Vortragsprogramm geboten. Es geht um Floristik und wie man welche Kräuter nutzt. Der Schweizer „Pflanzendoktor“ Axel Neulist steht Interessierten täglich bis 16 Uhr zur Verfügung und hält Fachvorträge über den Umgang mit Pflanzen und den Pflanzenschutz. Für 5 Euro erstellt er individuelle Therapiepläne für kranke Pflanzen sowie Bodenanalysen.
Um dieses Angebot zu nutzen, können Gartenbesitzer ein Blatt oder einen Zweig ihrer kranken Pflanze oder 0,5 Liter Erde mitbringen, teilt der Veranstalter, die SüMa Maier Messen Märkte und Events mit. Dieter Maier erwartet an allen drei Tagen bis zu 10 000 Besucher.
Spruchschilder fürs Beet
Für die diesjährige reiche Obsternte in Gärten und auf Streuobstwiesen hat Kurt Rempfer aus Ellwangen vorgesorgt. Er verkauft für die Berliner Online-Firma namens „Gläser und Flaschen“ alle Arten von Einmachgläsern. – mit steigender Tendenz.
Keine Diga ohne Garten-Deko. Es gibt handgemachte Betonrosen, küssende Elfen, bunte Windräder und nach wie vor Tierfiguren aus Edelrost. Denn Letztere müsse man nicht pflegen, sagt Aussteller Stefan Franke aus Diedorf bei Augsburg. Der Renner jedoch seien Spruchschilder im Beet oder an der Haustür.

Kommen und kostenlos parken
Öffnungszeiten Die Diga hat heute, Samstag, von 10 bis 18 Uhr und morgen, Sonntag, von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen nach wie vor 6 Euro, Kinder bis einschließlich 14 Jahre zahlen nichts.
Parkplätze Kostenlos geparkt werden kann auf dem Parkplatz beim Kloster, auf dem Schulhof der Sägefeldschule und auf einem Stoppelacker am Kapellenweg. Ordner weisen die Autofahrer dorthin. Wiblingen / Carolin Stüwe 11.08.2018
24. Juli 2018 SWP:

Südfruchten noch exotisch Aprikosen aus Buxtehude - „Die Ernte ist in vollem Gange“




Aprikosen wachsen auf der Plantage von Peter Stechmann im Alten Land.Foto: Philipp Schulze
Was Peter Stechmann heute macht, wäre während seiner Lehre vor 34 Jahren unmöglich gewesen: In dritter Generation führt der Landwirt den familiären Obsthof in Buxtehude, und als Erster lässt er auf seinem Gelände Nektarinen und Aprikosen wachsen.
„Die Sonne reicht aus, damit die Früchte reif werden“, sagt der Obstbauer. „Die Ernte ist in vollem Gange.“ Noch sind es zwar Exoten. Aber diejenigen, die sich mit dem Anbau von Südfrüchten beschäftigten, sind überzeugt: Davon wird es künftig in Niedersachsen mehr geben.
„Wir haben einen großen Vorteil gegenüber den Anbaugebieten im Mittelmeerraum“, sagt Stechmann. „Wir können reif ernten, das wirkt sich sehr positiv auf den Geschmack aus.“ Etwa 80 Nektarinen- und 350 Aprikosenbäume stehen bei Stechmanns unter einem von ihm selbst entwickelten Ganzjahresdach aus Holz und Spezialfolie. Es schützt die Früchte vor Regen, aber auch vor Frost.
Es gebe zwar mittlerweile frosthärtere Sorten, aber: „Die Aprikose ist und bleibt eine südeuropäische Art“, betont der Landwirt. Weil sie bereits im Februar zu treiben beginnt, können Nachtfröste ihr Blütenorgan zerstören.
Beim sogenannten geschützten Anbau kommen Folien, Dächer, Netze oder Gewächshäuser zum Einsatz. Dieser Trend ist aktuell im Alten Land der wohl größte und auffälligste. Das sagt Matthias Görgens vom Obstbauzentrum in Jork, das zur Landwirtschaftskammer Niedersachsen gehört. Die Forschungs- und Beratungseinrichtung testet an mehr als 40 000 Bäumen den Anbau von rund 300 verschiedenen Sorten und gibt hiesigen Landwirten Empfehlungen für den Obstbau der Zukunft.
Wegen extremerer Wetterverhältnisse gingen die Betriebe dazu über, sich möglichst unabhängig von den äußeren Umständen zu machen, sagt der promovierte Gartenbauer. „Kirschen vertragen keinen Regen, Äpfel keinen Hagel. Beides wird mehr, daher stehen die Bäume unter Folien respektive Netzen.“
Der laut Görgens „zaghafte Trend“ zu Südfrüchten im Alten Land ist auch eine Folge des Klimawandels. In den vergangenen drei Jahrzehnten sei die Durchschnittstemperatur in der Region um fast zwei Grad gestiegen“, sagt er. „Daher können wir heute andere Arten anbauen.“ Zwar handele es sich bei den Pfirsichbäumen im Alten Land noch um eine Anzahl im niedrigen vierstelligen Bereich. „Aber das können sicherlich mehr werden.“
Der Baumobsterhebung 2017 zufolge wachsen in Niedersachsen Aprikosen- und Pfirsichbäume auf einer Fläche von insgesamt vier Hektar. 15 Betriebe haben Aprikosen im Programm, 13 setzen auf Pfirsiche als Nischenobst. Im Großhandel kann man damit nicht mithalten. Zum Vergleich: Äpfel ernten 522 niedersächsische Obstbauern auf insgesamt 8089 Hektar.
Anbau-Experte Görgens sagt: Die Obstbauern müssen aufgrund des Klimawandels auch bei den altbekannten Arten umdenken. Sorten wie etwa Boskop oder Holsteiner Cox mögen die neue Wärme laut Görgens ganz und gar nicht. „Der Holsteiner Cox neigt dazu, aufgrund einer erhöhten Zuckerproduktion glasig zu werden. Dann leidet seine Stabilität.“ Neue Arten anzubauen, ist auch eine langfristige wirtschaftliche Strategie der Obstbauern. „Die Jungen sind experimentierfreudig“, sagt Bernd Eckhoff von der Fachgruppe Obstbau des Landesbauernverbands Niedersachsen. „Sie suchen sich Nischen, um sich von anderen abzusetzen.“
Es sei eine hohe Kunst, die neuen Arten zur Reife zu bringen. „Die Kulturführung von Früchten aus dem Mittelmeerraum ist ganz anders und sehr speziell“, sagt Eckhoff. „Es gibt andere Krankheiten und andere Schädlinge. Mit all dem muss sich der Anbauer intensiv beschäftigen.“ Und selbst intensives Ausprobieren reicht nicht immer aus, um Erfolg mit den neuen Arten zu haben.
Landwirt Torsten Block hat drei Jahre lang Wasser- und Honigmelonen in seinem Gewächshaus in Winsen/Luhe angebaut. „Wir hören auf mit den Melonen“, sagt Block. Die Triebe werden bis zu vier Meter lang, entsprechend hoch müssten die Pflanzen gebunden werden. Liegen die Früchte am Boden, werden sie faulig. Genau das ist Block in diesem Jahr mit den Wassermelonen passiert. Er sagt: „Es lohnt sich einfach nicht für uns.“ Buxtehude/Jork / Von Carolin George, dpa 24.07.2018
23. Juli 2018 Trend

Technik gießt, Mensch genießt


Bayern

Gartenbaumeister Alexander Seufert (r.) und Architekt Claus Arnold zeigen auf der Landesgartenschau in Würzburg den „Zeitsparenden Garten“.Bild: K.-J. Hildenbrand, dpa
Gärten werden digital: Der Rasensprenger schaut online nach dem Wetter, der Rasenmäher wird via App aktiviert. Doch was hat das noch mit Gärtnern zu tun?
Die Arbeitswoche war lang. Im Garten hat mal wieder keiner gegossen. Für Rasenmähen war sowieso keine Zeit. Und am Freitag sind Freunde zum Grillen eingeladen. Für viele Menschen ist das eigene Fleckchen Grün oft mit Stress und Druck verbunden. Dabei hatte man sich den Garten doch zu- oder angelegt, um entspannen zu können. Auf diese Zwickmühle haben sich die Gartenbau- und Gartentechnikbranche seit einigen Jahren eingestellt. So gehören mittlerweile technische Systeme zur Gartenplanung ganz selbstverständlich dazu, die den Garten quasi im Alleingang als blühenden Rückzugsort erhalten können.
Alexander Seufert tippt auf seinem Telefon auf den Button „Regner Rasen Mitte“. Wie von Geisterhand kommen vier kleine Rasensprenger aus der perfekt gewachsenen Rasenfläche und beregnen rotierend das Grün. Ein weiterer Klick des Gartenbaumeisters auf die Handy-Schaltfläche „Chill out“ – und aus den im Beet versenkten Outdoor-Lautsprechern klingt leise angenehme Musik. In einer Ecke der Rasenfläche wartet der Mähroboter auf seinen Einsatz und sogar die kleinen Außenleuchten können bequem über das Smartphone angesteuert werden.
Diese Variante eines „zeitsparenden Gartens“ steht so auf dem Landesgartenschau-Gelände in Würzburg. Er ist einer von mehreren Themengärten. Sie sollen die aktuellen und kommenden Gartentrends zeigen. Der von Seufert und dem Würzburger Architekten Claus Arnold gestaltete Garten zeigt, dass der digitale Garten längst keine Zukunftsvision mehr ist. „Die Menschen legen mehr Wert auf ihren Garten, sie haben aber weniger Zeit dafür. Das ist die Gemengelage, die den Trend derzeit befeuert“, sagt Seufert dazu.
Das ließen sich einige auch durchaus was kosten. Denn billig ist der Umstieg vom analogen zum digitalen Garten nicht, weiß der Experte. Konkrete Zahlen kann er nicht nennen. Das hänge immer stark vom Kunden und seinem Garten ab. Etwa 7,87 Milliarden Euro Umsatz macht die Branche der Garten- und Landschaftsbauer im Jahr. Mehr als die Hälfte dieses Umsatzes kommt dem Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) zufolge von privaten Auftraggebern. „Die Aufträge von privat haben in den vergangenen Jahren ganz stark zugenommen“, sagt BGL-Präsidiumsmitglied Paul Saum dazu.
Auch die Planung der digitalen Gärten ist heute digital möglich: Während digitales Vermessen mit Laser oder GPS längst Alltag ist, ist die 3D-Präsentation mittels Virtual-Reality-Brille der neueste Trend. „Ich kann über dem geplanten Garten Wolken ziehen lassen oder ein Feuer anmachen – einfach alles ist denkbar“, so Saum. Doch Zeitersparnis sei nicht der einzige Grund für den Umstieg. „Auch Nachhaltigkeit ist bei vielen ein Thema“, weiß der Franke Seufert. Dank der Technik können Wasser und Strom gespart werden. „Der Beregnungscomputer hat einen Internetzugang und ruft selbstständig die Wetterdaten ab“, sagt Seufert. Steht Regen an, bleibt der Rasensprenger aus.
Natürlich hat das sogenannte Smart Gardening auch seine Grenzen. Unkraut jäten und Hecke schneiden – das muss der Gartenbesitzer schon noch selbst machen. Der Leiter der bayerischen Gartenakademie, Andreas Becker, geht davon aus, dass es nicht so weit kommen wird, dass dies auch die Technik übernimmt. Denn die richtige Entspannung und Entschleunigung komme eben doch beim Graben und Harken, ist der Agrarwissenschaftler überzeugt. „Rein in die Erde als Gegenbewegung zur Digitalisierung“, so Becker. „Der Stress fällt einfach am besten weg, wenn ich in den Garten gehe, die schnelle, dynamische Welt hinter mir lasse und in Kontakt mit Erde, Natur, Insekten und Pflanzen trete.“ Christiane Gläser, dpa
20. Juli 2018 Neue Trends im Garten

Die Technik gießt und der Mensch genießt




Was alles möglich ist: mit einer App die Bewässerung des Gartens steuern.Bild: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Smartphone statt Gießkanne? Die digitale Technik hält in vielen Gärten Einzug. Der Rasensprenger schaut online nach dem Wetter, der Rasenmäher wird via App aktiviert und selbst die Düngung wird der Technik überlassen. Aber was hat das noch mit Gärtnern zu tun? Die Arbeitswoche war lang. Im Garten hat mal wieder keiner gegossen. Für Rasenmähen war sowieso keine Zeit. Und am Freitag sind Freunde zum Grillen eingeladen. Dieses Szenario treibt so manchem Schweißperlen auf die Stirn.
Für viele Menschen ist das eigene Fleckchen Grün oft mit Stress und Druck verbunden. Dabei hatte man sich den Garten doch angelegt, um entspannen zu können. Diese Zwickmühle haben Gartenbau- und Gartentechnikbranche seit einigen Jahren für sich genutzt. So gehören mittlerweile technische Systeme zur Gartenplanung ganz selbstverständlich dazu, die den Garten quasi im Alleingang als blühenden Rückzugsort erhalten können.
Alexander Seufert tippt auf seinem Telefon auf den Button "Regner Rasen Mitte". Wie von Geisterhand kommen vier kleine Rasensprenger aus der perfekt gewachsenen Rasenfläche und beregnen rotierend das Grün. Ein weiterer Klick des Gartenbaumeisters auf die Handy-Schaltfläche "Chill out" und aus den im Beet versenkten Outdoor-Lautsprechern klingt leise angenehme Musik. In einer Ecke der Rasenfläche wartet der Mähroboter auf seinen Einsatz und sogar die kleinen Außenleuchten können über das Smartphone angesteuert werden.
Diese Variante eines "zeitsparenden Gartens" steht so auf dem Landesgartenschau-Gelände in Würzburg. Er ist einer von mehreren Themengärten. Sie sollen die aktuellen und kommenden Gartentrends zeigen. Der von Seufert und dem Würzburger Architekten Claus Arnold gestaltete Garten zeigt, dass der digitale Garten längst keine Zukunftsvision mehr ist. "Die Menschen legen mehr Wert auf ihren Garten, sie haben aber weniger Zeit dafür. Das ist die Gemengelage, die den Trend derzeit befeuert", sagt Seufert dazu.
Das ließen sich einige auch durchaus was kosten. Denn billig ist der Umstieg vom analogen zum digitalen Garten nicht, erklärt der Experte. Konkrete Zahlen kann er aber nicht nennen, das hänge immer stark vom Kunden und seinem Garten ab. Etwa 7,87 Milliarden Euro Umsatz macht die Branche der Garten- und Landschaftsbauer im Jahr. Mehr als die Hälfte dieses Umsatzes kommt dem Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) zufolge von privaten Auftraggebern. "Die Aufträge von privat haben in den vergangenen Jahren ganz stark zugenommen. Die Leute haben mehr Geld und gleichzeitig weniger Zeit für ihren Garten", sagt das BGL-Präsidiumsmitglied Paul Saum dazu. Deutschlandweit gibt es mehr als 13 000 Betriebe.
Auch die Planung der Gärten ist mittlerweile digital möglich: Während digitales Aufmessen schon längst Alltag ist, ist die 3D-Präsentation mittels Virtual-Reality-Brille der neueste Trend. "Ich kann über dem geplanten Garten Wolken ziehen lassen oder ein Feuer anmachen - einfach alles ist denkbar. Das vermittelt die Emotionen noch besser, die später mit dem zeitsparenden Garten einhergehen sollen", sagt Saum.
Doch Zeitersparnis sei nicht der einzige Grund für den Umstieg. "Auch Nachhaltigkeit ist bei vielen ein Thema", sagt Seufert. Dank der Technik können Wasser und Strom gespart werden. "Der Beregnungscomputer hat einen Internetzugang und ruft selbstständig die Wetterdaten ab." Die Anlage schaltet sich erst dann ein, wenn Wasser wirklich nötig ist. Steht Regen an, bleibt der Rasensprenger aus. "Das Smarte der Technik ist in den vergangenen Jahren dazu gekommen. Die Anlagen werden cleverer."
Das sei auch ein Grund dafür, dass der Trend des "Smart Gardening" immer mehr in der Gesellschaft ankomme. Wobei Seufert dennoch auch Verbesserungspotenzial sieht. "Die verschiedenen Systeme sprechen noch nicht gut genug miteinander."
Martin und Ingrid Scharl aus der Oberpfalz finden den smarten Garten klasse. "Gerade mit zunehmendem Alter, wenn der Körper nicht mehr so recht mitmacht, und für junge berufstätige Leute ist das schon interessant", sagt die 56-Jährige. Die beiden Gartenschau-Besucher haben bereits einen Mähroboter. Gegen mehr Hilfe durch Technik im Garten hätten sie nichts. "Ich finde, das ist eine super Sache. So kann man den Garten einfacher genießen." Dieser Aspekt ist auch Gartenbaumeister Paul Saum vom Bundesverband wichtig. Denn bei aller Digitalisierung müsse immer auch Raum für Seele und Geist bleiben. Damit man bei aller Effizienz "die Natur noch spüren kann", wie er sagt.
Natürlich hat Smart Gardening auch seine Grenzen. Gartenbaumeister Seufert: "Unkraut jäten und Hecke schneiden - das muss der Gartenbesitzer schon noch selbst machen. Aber vielleicht kommt das in den nächsten Jahren auch noch."
Der Leiter der bayerischen Gartenakademie, Andreas Becker, geht indes davon aus, dass es soweit nicht kommen wird. Denn die richtige Entspannung und Entschleunigung komme eben doch beim Graben, Buddeln und Harken, ist der Agrarwissenschaftler überzeugt. "Rein in die Erde als Gegenbewegung zur Digitalisierung", sagt Becker. "Der Stress fällt einfach am besten weg, wenn ich in den Garten gehe, die schnelle, dynamische Welt hinter mir lasse und in Kontakt mit Erde, Natur, Insekten und Pflanzen trete." (dpa)
25. Mai 2018

Datenschutzgesetz: Was ändert sich?



Heute tritt die neue EU-Datenschutzverordnung in Kraft. Bild: Gollnow, dpa
Ab dem heutigen Freitag gilt das neue Recht. Deshalb findet eine Infoveranstaltung statt.
Aufgrund der aktuellen Neuerungen und der vermehrten Anfrage von Vereinen führt das Regionalmanagement des Landkreises in Kooperation mit dem Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement eine Informationsveranstaltung zur EU-Datenschutz-Grundverordnung durch. Ab dem heutigen Freitag, 25. Mai, gilt in der Europäischen Union ein einheitliches Datenschutzrecht. Die inhaltlichen Anforderungen ähneln vielfach dem derzeit geltenden Recht. Gleichwohl bringt die neue Verordnung eine ganze Reihe neuer Anforderungen mit sich, die es dann zu beachten gilt.
Die Informationsveranstaltung gibt einen Einblick, welche Maßnahmen im Verein zu veranlassen sind. Die Veranstaltung richtet sich an Vereinsvorsitzende, Datenschutzbeauftragte der Vereine oder Verwalter von Mitgliederdaten. Als Referent für den Abend konnte der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Datenschutzaufsicht, Thomas Kranig, gewonnen werden. Das Grußwort spricht Landrat Stefan Rößle.
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 28. Juni, um 18 Uhr in der Vhs Donauwörth (Spindeltal 5) statt. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Eine Anmeldung an rm@lra-donau-ries.de mit Angabe des Namens und des Vereins ist daher zwingend erforderlich und wird erst nach Bestätigung durch das Regionalmanagement wirksam. Veranstalter sind das Regionalmanagement des Landkreises Donau-Ries und das Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement. Weiterführende Informationen gibt es im Internet unter donauries.bayern/daten. (pm)
24. Mai 2018

Was Sie zum neuen Datenschutzgesetz wissen müssen


Digital
Die neuen europaweiten Datenschutzrichtlinien der DSGVO gelten auch für private Website-Betreiber. Bild: Daniel Naupold, dpa (Symbol)
Ab Freitag gilt in ganz Europa die neue Datenschutz-Grundverordnung. Auch private Website-Betreiber sind in der Pflicht. Was man zur DSGVO wissen muss. VON ANIKA ZIDAR
Wenn am Freitag die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in Kraft tritt, betrifft das nicht nur Behörden, Unternehmen oder Vereine. Auch private Website-Betreiber müssen ihre Seiten an die neuen Richtlinien anpassen. IT-Fachanwältin Vera Franz aus der Augsburger Kanzlei JuS Rechtsanwälte Schloms und Partner betont: "Wer erst jetzt anfängt, sich mit dem Thema zu befassen, hat in der Vergangenheit schon viel verpasst."
Schon lange vorher hat es ähnliche Gesetze gegeben, sagt auch Rechtsanwalt Thomas Schwenke, der Datenschutzbeauftragter bei Tüv Süd ist. Allzu viel ändere sich im Vergleich zu vorher nicht. Aber: "Das neue Gesetz ermöglicht Internetnutzern, den Schutz ihrer Daten auch aktiv einzuklagen. Außerdem sei der Datenschutz erst durch die EU-Reform wieder ins Bewusstsein der Menschen gelangt.
Doch tatsächlich wissen viele Blogger und Betreiber eigener Internetseiten noch nicht genau, was zu tun ist. Sie fürchten Abmahnungen und hohe Bußgelder. Wir haben bei Experten nachgefragt und bieten einen Überblick über die wichtigsten Änderungen.
Wer ist von der DSGVO betroffen?
An die neuen Datenschutz-Richtlinien müssen sich alle Betreiber von Internetseiten anpassen, die persönliche Daten erheben und verarbeiten - egal ob Unternehmen, Vereine oder Blogger. Ausgenommen seien davon zwar ein paar wenige Blogs, die nur zu persönlichen oder familiären Zwecken dienen, sagt Rechtsanwalt Thomas Schwenke. "Grundsätzlich sollte aber jeder Website-Betreiber davon ausgehen, DSGVO-pflichtig zu sein."
Um welche Daten handelt es sich?
Bei den personenbezogenen Daten geht es nicht nur um Namen, E-Mailadressen oder Kontonummern, sagt Fachanwältin Vera Franz: "Das fängt schon bei der IP-Adresse an, die gespeichert wird, sobald ein Internetnutzer eine Seite besucht." Auch über Kontaktformulare oder externe Tools - zum Beispiel sogenannte Plugins - würden häufig personenbezogene Daten erfasst.
Was müssen Website-Betreiber jetzt konkret tun?
Das Wichtigste ist: "Auf jeder Website müssen Internetnutzer in einer Datenschutzerklärung transparent darüber aufgeklärt werden, was mit ihren personenbezogenen Daten passiert." Der Website-Inhaber muss diese Informationen in einfach verständlicher Sprache und in einem eigens gekennzeichneten Bereich auf seiner Seite platzieren, der für den Nutzer leicht zu erreichen ist - am besten mit nur einem Klick von der Startseite aus, rät Franz. "Die Informationen zum Datenschutz nur im Impressum zu platzieren wäre unzulässig."
Weil an dieser Stelle wirklich jede Auskunft zur Datenverarbeitung und Datenweitergabe dokumentiert werden muss, ist eine Datenschutz-Erklärung in der Regel sehr lang und ausführlich, sagt Rechtsanwalt Schwenke. "Viele Website-Betreiber müssen sich erst genau einlesen." Eine Anleitung erhalten Blogger und private Website-Betreiber online auf Schwenkes Daten-Generator. Hier können sie eine einfache Datenschutz-Erklärung für ihre Seite kostenlos zusammenstellen. Doch Schwenke sagt auch: "Damit die Erklärung vollständig ist, müssen sich Blogger und Website-Betreiber erst einmal Gedanken machen, welche Daten auf ihrer Seite überhaupt erhoben werden."
Wie gehen Website-Betreiber am besten vor?
• Verfügt die Seite über Kommentarfunktion und Kontaktformular, sollten private Betreiber gewährleisten, dass diese über eine verschlüsselte https-Verbindung kommunizieren, sagt Schwenke. Im Zweifel werde spätestens mit der neuen DSGVO ein Umzug nötig.
• Zudem sollten sich Blogger mit ihrem Hosting-Anbieter in Verbindung setzen und mit ihm einen so genannten Auftragsverarbeitungsvertrag schließen. "Dabei sichert der Anbieter dem Website-Betreiber zu, dass die Nutzerdaten bei ihm sicher sind", erklärt Schwenke und sagt: "Die meisten Anbieter haben einen solchen Vertrag bereits vorbereitet."
• Auch nutzen viele Website-Betreiber bewusst oder unbewusst externe Tools auf ihrer Website, die zusätzlich Daten erheben. Beispiele für Statistik-Tools sind etwa Google Analytics, Matomo oder Statify, die für den Seitenbetreiber erfassen, welche Beiträge wie häufig oder wie lange gelesen werden. Ein Beispiel für ein anderes Tool nennt IT-Fachanwältin Vera Franz: "Auch wenn ich eine einfache Karte zur Darstellung der Anfahrt einbinde, werden personenbezogene Daten gesammelt und weitergegeben."
Rechtsanwalt Schwenke rät: "Als privater Blogger sollte man sich überlegen, ob man diese Software wirklich braucht. Falls ja, bedarf es auch hier eines Auftragsverarbeitungsvertrags, den man mit dem jeweiligen Anbieter schließen muss." Zudem müsse man darauf achten, dass alle Tools möglichst rechtssicher eingestellt seien, warnt Schwenke. Bei der Datenweitergabe sollten die IP-Adressen unbedingt verschlüsselt werden.
Wer kann im Falle eines Datenschutz-Verstoßes abmahnen?
Abmahnungen können von verschiedenen Adressaten kommen, sagt Schwenke: "Es können Konkurrenten vorgehen, wenn sie glauben, dass ihnen durch nicht eingehaltene Datenschutz-Vorschriften des Konkurrenten ein Wettbewerbsnachteil entsteht. Auch Verbraucherzentralen und andere Organisationen können klagen, wenn sie einen Verstoß gegen die DSGVO bemerken. Genauso können aber auch Privatleute und alle Internetnutzer klagen, wenn sie sich in ihrem Datenschutz verletzt sehen."
Müssen Website-Inhaber jetzt mit einer Klagewelle rechnen?
Weil die europaweite DSGVO jetzt erst in Kraft tritt, ist noch nicht abzusehen, wie sich das Gesetz in der Praxis auswirkt. Mit einer großen Klagewelle rechnen aber weder IT-Fachanwältin Franz noch Rechtsanwalt Schwenke. Große Unternehmen und Behörden hätten ihre Websites ohnehin längst rechtssicher angepasst, sagt Franz. "Sie klagen aber meist nicht, weil sie anderes zu tun haben und es sich für sie nicht lohnt."
Auch kleineren Wettbewerbern rät die Anwältin von einer Abmahnung ab: "Ihre Klage könnte sich zum Bumerang entwickeln, wenn sie ihre Website selbst noch nicht so gut an die DSGVO angepasst haben. Dann sehen sie sich womöglich selbst mit einer Abmahnung konfrontiert."
Von Seiten der Aufsichtsbehörden drohe privaten Website-Betreibern zunächst auch noch kein Ungemach, sagt Rechtsanwalt Schwenke: "Die Behörden treten Privatleuten in der Regel verständnisvoll und in erster Linie beratend gegenüber. Bußgelder werden da eher nicht oder nur in geringem Maße verhängt."
Auch Schwenke rechnet nicht mit einer Abmahnwelle: "Wer abmahnt, setzt sich immer auch dem Risiko von langen Streitereien vor Gericht aus." Der Schadenersatz, der gezahlt werde, sei womöglich gar nicht so hoch. Wie sich die neue DSGVO am Ende wirklich entwickle, müsse sich aber erst noch zeigen, sagt Schwenke: "Vieles hängt nun von den ersten Gerichtsentscheidungen ab."
24. Mai 2018

Mailflut: Datenschutz-Grundverordnung hilft beim Aufräumen


Digital

Die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) tritt mit einer Fülle neuer Vorschriften für den Daten- und Verbraucherschutz am 25. Mai in Kraft. Bild: Patrick Pleul, dpa
Nie war es einfacher, sein Mail-Postfach zu säubern. Grund dafür ist die Datenschutzgrundverordnung, die am Freitag in Kraft tritt. VON FABIAN KLUGE
Es reicht ein kurzer Moment, eine Unachtsamkeit: Ein Häkchen zu viel gesetzt, einmal unbedacht die Mailadresse angegeben – und schon hat man die lästige Werbung. Dann treffen regelmäßige Erinnerungen eines Modegeschäfts ein, dass der Kauf des letzten Hemdes Tage zurückliegt. Reisegesellschaften drücken sogar auf die Tränendrüse: „Wir vermissen dich“, steht in der Betreffzeile. Dutzende solcher Werbe-Mails verstopfen täglich die Postfächer der Deutschen. Man klickt oder wischt sie weg, doch eigentlich wäre man sie gerne für immer los. Wenn es nur eine einfache Möglichkeit gäbe, die Werbung verschwinden zu lassen… Die gibt es ab Freitag! Die Datenschutzgrundverordnung, das Wort-Ungetüm aus Brüssel, mit dem man jede Partie Scrabble mühelos gewinnt, macht’s möglich.
Viele Versender der Werbemails sehen sich gezwungen, noch einmal das Einverständnis ihrer Kunden einzuholen, die Daten nutzen zu dürfen. Deshalb bricht derzeit eine wahre Mail-Flut über die Kunden herein. Doch das klingt schlimmer, als es ist. Denn für uns Nutzer ergeben sich gleich zwei praktische Gelegenheiten: Viele Mails enthalten eine Option, die Werbung abzubestellen. Zudem sind Kunden aufgefordert, der neuen DSGVO zuzustimmen. Das zahlt sich letztlich im Hinblick auf den Datenschutz aus.
Denn nun müssen Unternehmen deutlich kennzeichnen, wie und wofür sie die Daten ihrer Kunden einsetzen. Wir Nutzer können endlich wieder selber bestimmen, welche Werbung wir sehen wollen.
Für Privatkunden war es zudem nie einfacher, das Postfach aufzuräumen – zumindest, bis das nächste Häkchen falsch gesetzt wird.
24. Mai 2018

Datenschützer wider Willen




Was geschieht mit den Daten der Mitglieder: Mit dieser Frage müssen sich die Vereine laut der neuen Datenschutzverordnung der EU ernsthaft auseinandersetzen. Das bringt große Probleme mit sich. Bild: Sebastian Gollnow, dpa

Auf ihren Websites müssen Vereine erklären, was sie mit den Daten machen.Bild: Jonathan Mayer
Ab Freitag gilt die neue Verordnung der EU. Nicht nur für Firmen hat sie Auswirkungen – sie stellt auch Vereine vor Probleme. In der Region ist der Ärger groß. VON JONATHAN MAYER
Morgen tritt die neue Datenschutz-Grundverordnung (kurz: DSGVO) der EU in Kraft. Die Richtlinien betreffen nicht nur Firmen und Behörden – auch Vereine müssen einiges verändern. Deren Vertreter sind alles andere als begeistert, das ergab eine Umfrage im Landkreis Neu-Ulm.
Vor allem eine Neuerung stellt die Ehrenamtlichen vor Probleme: Der nun zu besetzende Posten des Datenschutzbeauftragten. Der soll sich in Zukunft um die Verarbeitung von Personendaten kümmern. Einige Vereinsvertreter sind jedoch unsicher, ob sie dafür jemanden finden. So wächst etwa beim SC Vöhringen sie Sorge: „Wir wollen, dass ein Vereinsmitglied diese Arbeit übernimmt, aber bisher hat sich aber niemand gemeldet“, sagt Geschäftsstellenleiter Dominik Bamboschek. Ein Externer sei „wenn überhaupt nur eine Notlösung“. Fest stehe aber, dass der Posten im 3000 Mitglieder starken Verein besetzt werden muss. Denn der habe durch das Fitnessstudio ach sensible Daten gesammelt, zum Beispiel zu den Krankheiten von Mitgliedern.
Andere Vereine scheinen in dieser Hinsicht mehr Glück zu haben. So ist man sich beim ASV Bellenberg sicher: „Ein Datenschutzbeauftragter kommt nicht in Frage.“ Das sagt zumindest der stellvertretende Vorsitzende Hilmar Müller. Die ersten Schritte, um sich der neuen Rechtslage anzupassen, habe der Verein bereits unternommen: „Wir haben zuerst einmal die Aufnahmeanträge angepasst.“ Als nächstes müssten die mehr als 900 Mitglieder schriftlich einwilligen, dass ihre Daten gespeichert werden. Viele Dinge seien laut Müller dennoch unklar. Für ihn steht fest: „Solche Regelungen ruinieren das Ehrenamt. Wer soll denn da noch durchblicken?“ Dem Verein falle es ohnehin schon schwer, einen neuen Vorsitzenden zu finden. Denn den gebe es schon seit Längerem nicht mehr. „Durch solche Gesetze wird die Suche für uns nicht leichter.“
Es gibt mehrere Vereinsfunktionäre wie Hilmar Müller, die vor allem bemängeln, dass sie nur wenig über die Verordnung wüssten. Seminare und Vorträge von Dachverbänden gebe es zwar – aber welche Auswirkungen konkret auf die Vereine zukämen, bleibe unklar. Auch von Seiten des Landratsamtes gibt es zur DSGVO wenig zu erfahren. Pressesprecher Jürgen Bigelmayr erklärt auf Nachfrage, dass man zwar gemeinsam mit einer Freiwilligenagentur Seminare geplant habe, um die Vereine zu unterstützen. Mehr sei aber bisher nicht passiert. Eine Umfrage bei den Gemeinden im Landkreis, ob Klärungsbedarf besteht, habe nicht viel ergeben. „Das Thema ist bei uns noch ziemlich jungfräulich“, sagt Bigelmayr.
Vereine wie der ASV Bellenberg behelfen sich mit Übergangslösungen, andere tun es ihnen gleich: Bei der Schwabenbühne in Illertissen geht es laut Vorsitzendem Dirk Tiefenbach vor allem darum, die Webseite „gegen Angriffe von außen“ zu schützen. „Wir haben kein Kontaktformular, keinen Newsletter und auch keine Facebook-Buttons mehr auf der Homepage“, sagt Tiefenbach. So wolle man mögliche Abmahnungswellen von Juristen umgehen. Der Vorsitzende des 138 Mitglieder starken Vereins vermutet: „Bei den Anwälten herrscht jetzt sicher Goldgräberstimmung.“ Er befürchtet, dass viele Kanzleien jetzt auf der Suche nach Regelverstößen sind – und gegebenenfalls klagen. Auch Tiefenbach glaubt, dass die Verordnung das Ehrenamt unattraktiver macht. Und: „Das ist unnötiger Mehraufwand.“ Im Moment sei er zu beschäftigt, um sich um die Umsetzung der DSGVO zu kümmern. „Ich habe eine Tribüne zu bauen. Für so einen Blödsinn habe ich keine Zeit.“ Die neuen Bestimmungen umzusetzen sei „so lästig wie eine Steuererklärung.“
Beim TSV Babenhausen sucht man derweil einen Datenschutzbeauftragten: „Wo wir den finden, wissen wir aber auch nicht“, sagt Präsident Martin Gleich. Die Maßnahmen seien überzogen, er vergleicht sie mit einem „Zirkus“. Deshalb hat er sich einer Online-Petition angeschlossen, die vom bayerischen Blasmusikverband ins Leben gerufen wurde. Sie wolle die Richtlinien für Vereine lockern. Ob das Erfolg hat, ist noch offen. Bisher hat die Petition erst 4400 Unterstützer. Viele weitere müsste noch dazukommen, dass sie deutschlandweit Beachtung findet.
15. Mai 2018 Landkreis

Wird’s was mit der Erdbeerernte?




Für die Erdbeeren in der Region sieht es sehr gut aus. Bild: Uwe Anspach, dpa (Symbol)
Regen sorgt bei den meisten Menschen für Unmut. Eine Berufsgruppe würde sich über mehr davon freuen: Landwirte aus der Region. Wie es um ihre Erträge steht Von Jonathan Mayer
Knallig rot müssen sie sein. Erst dann sind Erdbeeren auch wirklich reif und schmecken besonders gut. In knapp zwei Wochen beginnt die jährliche Saison. Dann gibt es die Erdbeeren auch aus regionalem Anbau wieder zu kaufen – oder zum selber Pflücken auf den Plantagen. Auf die Landwirte kommt jetzt im Frühling wieder besonders viel Arbeit zu – nicht nur wegen der Erdbeeren. Auch Salate und Spargel haben Saison.
Wie viel Aufwand der Frühling mit sich bringt, weiß Andreas Wöhrle, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands in Neu-Ulm, ganz genau. Er sagt: „Wir Landwirte haben um diese Zeit viel zu tun.“ Vor allem in diesem Jahr seien die Frühlingsmonate besonders stressig gewesen. „Wir hatten einen sehr langen und kalten Winter. Als es dann warm wurde, ist die Natur ‚explodiert‘“, erklärt er. Die Feldbesitzer mussten sich in kürzester Zeit um ihre Äcker kümmern und Gülle und Pflanzenschutzmittel ausbringen. „Da geraten vor allem viele der kleinen Betriebe in unserer Region schon mal an ihre Grenzen“, sagt Wöhrle.
Generell kämen durch die aktuelle Wetterlage einige Herausforderungen auf die Landwirte zu: „Die Trockenheit ist ein großes Problem.“ Auch wenn es in den vergangenen Tagen immer wieder geregnet hat, sei das noch zu wenig, damit die Früchte auf den Feldern genug Wasser bekommen. Deshalb hoffe Wöhrle in den nächsten Tagen auf mindestens 30 Liter Regen pro Quadratmeter. „Das würde den Pflanzen gut tun.“ Vor allem die Wintergerste benötige das Wasser. Denn die habe erst vor Kurzem geblüht.
Das Schlimmste an der Wetterlage der vergangenen Jahre sei aber nicht die Trockenheit. „Es sind die Extreme. Die machen uns das Leben wirklich schwer“, sagt der Landwirt. Andauernde Hitze wechsele sich mit teils enormen Regengüssen ab. „Wenn es vier Wochen lang heiß ist und dann vier Wochen am Stück regnet, ist das nicht gut.“ Denn der trockene Boden könne das viele Wasser nicht aufnehmen. Viele Pflanzen, wie auch die Erdbeere, würden dann faulig werden. Derzeit gebe es das Problem aber zum Glück noch nicht. Noch warten die Landwirte auf mehr Regen.
Aber nicht alles am Wetter ist schlecht. Vom vielen Sonnenschein und wenigen Regen profitiert vor allem eine: die Erdbeere. Das bestätigt Rudolf Siehler, Fachberater für Naturschutz und Landschaftsplanung im Landratsamt Neu-Ulm. Er geht davon aus, dass die Ernte in diesem Jahr besonders gut ausfallen wird. „Nachts hat es über Null Grad und nach Frost sieht es auch nicht aus“, sagt er. Nur Frost könne den Erdbeeren, die zur Gattung der Sammelnussfrüchte gehören, noch gefährlich werden, so Siehler. „Gott sei Dank hat es in den letzten Tagen geregnet. Wenn es jetzt noch ein wenig so weiter geht und um Pfingsten wieder die Sonne scheint, wird der Ertrag sehr hoch sein“, sagt er. Landwirt Wöhrle sieht das ähnlich: „Für die Erdbeere ist das aktuelle Wetter sehr gut.“
Für Hobbygärtner, die selbst Erdbeeren anbauen, hat Siehler einen Tipp: „Jetzt sollte man die Pflanzen nicht mehr gießen und auch nicht mehr abdecken.“ Denn durch den Regen sei das nicht mehr nötig.
Nicht nur für die Erdbeeren prognostiziert Siehler reichen Ertrag. Auch andere Pflanzen würden von den milden Temperaturen profitieren: „Vor allem Birnen und Johannisbeeren sehen gut aus.“ Das Wetter nutze aber auch anderem Baumobst. Das sei im vergangenen Jahr anders gewesen. „Da gab es nur sehr wenige Früchte.“ 2017 habe das Wetter einfach nicht mitgespielt.
Andrea Haas, die mit ihrem Ehemann Udo Haas Biolandwirtschaft und eine Erdbeerplantage in Betlinshausen betreibt, erklärt: „Die wochenlange Trockenheit war ein ziemliches Problem für uns.“ Teilweise hätten die Felder sogar künstlich bewässert werden müssen. Dass es jetzt endlich regnet, tue ihrer Plantage deshalb besonders gut. Bisher gehe sie davon aus, dass die ersten Erdbeeren Ende Mai reif sind. Dann werden wohl auch auf ihrer Plantage wieder die roten Früchte gepflückt.
9. April 2018 SWP: VERANSTALTUNGEN

Ökologischer Familientag in Illertissen




Irmelin Reuter-Zanker verkaufte beim Öko- und Regiomarkt am Stand des Kreisimkerverbandes Neu-Ulm allerlei Produkte rund um die Biene. „Schnupperstunde“: Inge von Dechend und Sofia testeten mancherlei Kräuter. © Foto: Manuela Rapp





© Foto: Manuela Rapp
Illertissen / Manuela Rapp 09.04.2018
Wenn es in Illertissen blüht, ist es Zeit für gleich zwei Veranstaltungen. In und um die Schranne herum fand der Öko- und Regiomarkt statt, auf der Jungviehweide hieß es wieder „Kraut und Krempel-Markt“. Henning Tatje, Wirtschaftsförderer der Stadt: Es sei dies der erste Funken der warmen Jahreszeit, „alle fliegen aus auf den Markt.“
Kein Wunder, dass seine Bilanz für den Öko- und Regiomarkt zwei Stunden vor Torschluss mit seinen 35 Ausstellern positiv ausfällt: „Ich bin zufrieden“, sagt Tatje. Und fügt hinzu: „Was soll heute schon schief gehen?“ Überall sehe er fröhliche Gesichter. Mit von der Partei seien Ehrenamtliche ebenso wie Institutionen, Firmen oder Verbände. Das vierköpfige Kernteam um Kulturamtsleiterin Susanne Schewetzky, Marktmeisterin Inken Richter, den Klimaschutzbeauftragten Simon Ziegler und Henning Tatje hatte zum Tag passende Vorträge in der Schranne organisiert und eine Wanderausstellung zum Thema Insekten hergeholt. Nicht außen vor blieben bei der Veranstaltung ebenfalls die örtlichen Geschäfte, die Beschicker des Wochenmarktes und der Kunstverein mit Deko und Aktionen.
Tatjes Absicht, „möglichst viele Leute herzuholen und Illertissen überregional bekannt zu machen“, dürfte sich erfüllt haben: Zwischen 3000 und 5000 Personen, schätzt er, dürften zu dem von der Stadt und der örtlichen Werbegemeinschaft organisierten Veranstaltung gekommen sein. Drei der Besucher sind Diana Liar und ihre beiden Töchter Cynthia und Sina: „Heute ist Familientag“, freut sich das Trio.
Ein positives Bild zeichnen auch die Standbetreiber. „Sehr viele Interessenten“, hat Andrea Träger, zweite Vorsitzende der Illertisser Schwabenbühne wahrgenommen. Gekleidet in historische Kostüme würden sie und ihre Mitstreiter immer wieder angesprochen. Ebenfalls zufrieden ist Irmelin Reuter-Zanker am Stand des Kreisimkerverbandes Neu-Ulm. Die Menschen würden sich sehr wohl fürs Thema Bienen interessieren, hat sie festgestellt.
Ein paar Kilometer Luftlinie entfernt, brummt es auch rund um die Staudengärtnerei Gaißmayer. Auch aus der Schweiz und Österreich sind viele Besucher angereist. Wer nicht selbst zum „Kraut und Krempel-Markt“ samt Flohmarkt fahren wollte, für den stand ein elektrisch betriebener Bus bereit, der zwischen den beiden Orten pendelte. Henning Tatje will beide Veranstaltungen künftig noch mehr zusammenführen möchte.
„Ich bin glücklich, dass es so gut gelaufen ist“, sagt Dieter Gaißmayer. Er spricht von einer idealen Kombination. Die Entfernung von Markt zu Markt sei kein Hindernis, beide Angebote zu genießen. Besucherzahlen kann der Veranstalter nicht nennen. „Die Vorträge waren praktisch alle voll, und auch die Führungen durch die Gärtnerei wurden sehr gut angenommen.“ Rund 20 seiner Angestellten seien an diesem Tag im Dienst, und vom Verein der Förderer für Gartenkultur engagierten sich über der Straße ebenfalls 20 Ehrenamtliche in der Grünwerkstatt, dem Samenlabor oder beim Waffelverkauf. Das Museum präsentierte seine neue Jahresschau. Schwerpunktthemen in der Gärtnerei: Insekten sowie Naschbares aus dem Garten. Dass so etwas ankommt, bestätigt der Staudengärtner Joshua Greifenberg: „Dieses Mal sind sehr interessierte Leute da“, erklärt er an seinem Infostand über Insekten.

ZUSÄTZLICHE AKTIONEN
Bienenmuseum Unterschiedliche Aktionen brachten zusätzlichen Schwung in den Illertisser Öko-und Regiomarkt. Angefangen von den Frühlingsgedichten der Schwabenbühne, einem Verkaufsstand der Lebenshilfe bis hin zur farbigen Straßenkunst des Kunstzirkels. Dieser öffnete auch seine Galerie für eine Schau. Der Wochenmarkt wie auch Gastronomie und Einzelhandel trugen mit vielen weiteren Aktionen ihren Anteil am Gelingen von „Illertissen blüht und summt“ bei. Zum Besuch lud auch das Bayerische Bienenmuseum im Illertisser Schloss ein. man
3. April 2018 SWP: Aktion

Illertissen: Öko- und Regiomarkt



Illertissen / Johannes Braun
Unter dem Motto „Illertissen blüht und summt“ lädt die Stadt Illertissen zum dritten Öko- und Regiomarkt rund um das Rathaus und in die Historische Schranne. „Für jeden soll etwas dabei sein“, nennt Henning Tatje das große Ziel der Veranstaltung. Der städtische Wirtschaftsbeauftragte ist darum bemüht, dass bei der Veranstaltung ein Rad ins andere greift. Seine drei Mitorganisatoren kümmerten sich vorrangig um einzelne Schwerpunkte passend zum Thema. Susanne Schewetzky arbeitete an „Illertissen summt“, Inken Richter ging es um interessante Vorträge und bei Simon Ziegler lag der Blickpunkt auf den ökologischen Aspekten. Herausgekommen ist ein Sammelsurium an vielfältigen Inhalten, das möglichst viele Besucher am Freitagabend sowie am Samstag in der Zeit von 9 bis 17 Uhr ansprechen soll. „Unser Ziel ist es aber auch, eine Sensibilität für das Thema herzustellen“, betont Henning Tatje.
Den Auftakt zum Öko- und Regiomarkt macht bereits am Freitagabend von 19 bis 20 Uhr ein Vortrag über Bienen. Dabei wird Walter Burger den Zuhörern die „faszinierende Welt der Bienen“ vor Augen führen. „Natürlich geht es dabei auch um Bienenprodukte, das ist aber nur ein Rand¬aspekt“, sagt der Vorsitzende des Imker-Kreisverbands. Vielmehr geht es Burger darum, von Bienen das zu berichten, was nicht alltäglich zu lesen ist. Als Einführung gibt es den Film „Bienen – Wunder der Natur“.
Eine ganze Reihe von weiteren Vorträgen ist für den Samstag vorgesehen, abgehalten werden sie in der Historischen Schranne: Um 9 Uhr geht es um Hühner im Garten, um 10 Uhr um Honigmedizin und Naturheilkunde, um 11 Uhr um Heilmedizin nach Hildegard von Bingen, um 13 Uhr um Natur im Garten mit einer möglichst großen Vielfalt und um 14 Uhr um die Reviere und die Nahrung von Fledermäusen.
Pendelbus ist ein E-Mobil
Daneben gibt es zahlreiche Aussteller, die ihre Stände auf dem Schrannenplatz und rund um das Rathaus aufbauen. So gibt es beispielsweise Infostände zu Bodybutter, Biosäften und Cocktails, Erdaufbereitung, Gartendeko, Blumen, Kartoffeln und Obst, Kunsthandwerk, Gedichten, Heilsteinen, zur Baumschule, Biofarbe, Honigwein oder zu Selbstgenähtem. Besonders ist ein Bereich, bei dem Sensen vorgeführt werden. Einige Vereine sorgen für Kulinarisches.
Einige Aussteller widmen sich darüber hinaus dem Thema Energie wie beispielsweise mit dem Stand zu Energiepflanzen oder zur Heizung. Einen besonderen Kniff hat sich der städtische Klimaschutzmanager Simon Ziegler einfallen lassen: Der Pendelbus zum Kraut- und Krempelmarkt, der parallel auf dem Gelände der Gärtnerei Gaissmaier stattfindet, ist ein E-Mobil. „Wir wollen gerade bei einem Ökomarkt auch dieses Thema nicht außer Acht lassen“, sagt Ziegler.
Als Rahmenprogramm beteiligt sich auch der Kunstzirkel am Öko- und Regiomarkt. Neben der Ausstellung „schau-mal-rein“ geht es auf der nahe gelegenen Straße „Auf der Spöck“ um bunte Straßenkreideaktionen für Groß und Klein sowie Jung und Alt. Diese Aktion findet allerdings nur bei gutem Wetter in der Zeit von 12 bis 15 Uhr statt.
Kraut- und Krempelmarkt findet parallel statt
Garten Parallel zum Öko- und Regiomarkt in der Innenstadt findet der Kraut- und Krempelmarkt mit Kräutertag auf dem Gelände der Jungviehweide und der Gärtnerei Gaissmaier statt. Die Aussteller präsentieren unter dem Motto „vergangen, verrostet, vergessen“ schöne, dekorative, nützliche und nicht alltägliche Objekte für den Garten. Im Museum für Gartenkultur eröffnet die neue Ausstellung „Ringel, Reigen, Rosen – Spiele und Spielereien rund um den Garten“. In der Gärtnerei werden zudem Führungen, Vorträge und individuelle Antworten auf Fragen geboten. Der Kraut- und Krempelmarkt beginnt um 9 Uhr.
12. März 2018 SWP: MARKT

Illertissen: Große Auswahl auf dem Saatgutmarkt




Am Stand der Förderer der Gartenkultur gab es eine bunte Auswahl an Blumensamen. © Foto: Vanessa Arslan
Ein Hoch auf die Vielfalt“, schallt es im Museum der Gartenkultur im Chor. Thea Zedelmeier hatte die Besucher dazu aufgerufen den diesjährigen Illertisser Saatgutmarkt mit diesem Ausruf zu eröffnen. Sie ist die Vorsitzende der Förderer der Gartenkultur, die den Markt veranstalteten.
Das Motto heuer: Vielfalt sehen und säen. Damit will der Verein auf den Rückgang alter Sorten aufmerksam machen. Man solle sich zurück besinnen, auch im Hinblick auf die kommenden Generationen. „Die jungen Leute von heute sollen auch noch wissen, wie Tomaten schmecken müssen“, erklärt die Vorsitzende. Die Stadt Illertissen hat das Saatgut-Thema ebenfalls aufgegriffen, gibt Bürgermeister Jürgen Eisen in seiner Rede bekannt. Schon bald könne man zum ersten Mal blühende Landschaften in der Stadt sehen – und das großflächig.
Neuer Ort, neuer Termin
Bisher hat der Saatgutmarkt parallel zu „Kraut und Krempel“ im April stattgefunden. Das Datum ist aber für viele Pflanzensorten zu spät zum Aussäen, daher nun der frühere Termin. Auch der Standort ist neu. Früher gab es den Saatgutmarkt in der Schranne. 2018 feierte er Premiere im und um das Museum für Gartenkultur auf dem Gelände der Staudengärtnerei Gaissmayer. Die neuen Örtlichkeiten kommen gut an, dafür spricht schon die Besucherzahl von fast 700 Gästen. Aber auch die Aussteller wurden mit der neuen Location schnell warm. Michael Schick aus Achstetten kommt seit mehreren Jahren nach Illertissen, er bietet Tomatensamen an. 672 Sorten verkauft er. „Die optimale Zeit zum Aussäen ist jetzt“, erklärt der Gärtnereimeister. Daher hält er den März-Termin für sinnvoll.
Neben Tomatensamen hatten die Marktbeschicker allerlei anderes Saatgut im Angebot: von Kürbis über Salat bis hin zu Gemüse und Blumen. Auch Infostände wie das „Genbänkle“, das Netzwerk für Sortenretter oder die Saatgutinitiative des BUND waren vertreten. Die längste Anreise hatten der „Sortengarten Südtirol“ und Elisabeth Kössler von „Pflanz‘ Gutes“, ebenfalls aus Südtirol. Über die große Vielfalt an Ausstellern freuten sich die Förderer der Gartenkultur besonders. Der Verein selbst bot unter anderem selbstgemachte Lavendel- und Dinkelkissen an. Außerdem informierten die Förderer mit einer Auswahl an Bohnen über deren Vielfalt. 1100 Sorten umfasst die Vereinssammlung. Auf dem Markt war nur ein Bruchteil davon ausgestellt.
Im vergangenen Jahr bekamen rund 100 Besucher Bohnen samt Ziehanleitung geschenkt und wurden zu Bohnen-Paten ernannt. Eine davon ist Beate Lambacher aus Regglisweiler. Die Hobby-Gärtnerin hatte ihre Bohnen angebaut und das gezogene Saatgut am Wochenende wieder mitgebracht. So soll dem Artenschwund entgegengewirkt werden. Lambacher findet die Aktion spitze. Sie besucht die Naturmärkte in Illertissen ohnehin gerne. „Die Vorträge über die Kartoffelvielfalt und die Bienen waren meine Favoriten“, sagt sie.
Vorträge gab es auf dem Markt den ganzen Tag über. Dieter Gaissmayer, Chef der Staudengärtnerei, gab etwa Tipps rund um samenfestes Saatgut. Die Zielgruppe waren dabei nicht nur erprobte Hobby-Gärtner, sondern auch jüngere Besucher, die sich mit dem Thema Artenerhaltung auseinandersetzen. „So langsam findet vielleicht ein Umdenken in den Köpfen der Leute statt“, sagt Zedelmeier. Er hofft, dass künftig wieder mehr im heimischen Garten angebaut wird.
GARTENKULTUR ZUM MITMACHEN
Verein Die Förderer der Gartenkultur riefen 2016 den Saatgutmarkt ins Leben. Aber auch auf „Kraut und Krempel“ und „Gras und Krempel“ ist der Verein vertreten. Er unterstützt außerdem das Museum der Gartenkultur sowie die Stiftung der Gartenkultur. Gärten 20 „improvisierte Gärten“ werden von den Förderern auf dem Museumsgelände gepflegt. In ihrer „Grünwerkstatt“ bieten die Mitglieder Veranstaltungen zum Mitmachen.
7. März 2018 SWP: NATUR

Wer ernten will, muss säen




Wer im Sommer buntes Gemüse ernten will, sollte jetzt aussäen.Saatgut gibt es am Samstag in Illertissen. © Foto: Förderer der Gartenkultur
Die dritte Auflage kommt zeitig im Jahr und losgelöst von „Kraut und Krempel“ und Regio- und Öko-Markt daher: Die Rede ist vom Saatgutmarkt in Illertissen, den erneut die Förderer der Gartenkultur organisieren. Im Einvernehmen mit der Stadt habe man die Entscheidung getroffen, berichtet Thea Zedelmeier, die Vorsitzende. Und zwar aus einem ganz praktischen Grund: Wer im Sommer vollmundige Tomaten aus dem eigenen Garten ernten will, der sollte den Samen schon bald aussähen, am besten noch im März. „Der April-Termin war einfach zu spät“, sagt Zedelmeier im Hinblick darauf, dass der Saatgut-Markt gedacht ist als Forum für Leute, die im eigenen Garten selber anbauen.
„Vielfalt sehen und säen“: Dieses Motto haben die Veranstalter dem Markt gegeben, der sich am Samstag, 10. März, im und um das Museum der Gartenkultur auf dem Gelände der Staudengärtnerei Gaissmayer abspielt. Seit Jahrhunderten vermehrt der Mensch auf der ganzen Welt sein eigenes Saatgut. So entstanden regionale Sorten, die sich den jeweiligen Standorten perfekt anpassten. Von einem „dramatischen Wandel“, der Anfang des 20. Jahrhunderts einsetzte, spricht Zedelmeier. Weltweit gingen seither alte Sorten um 75 Prozent zurück, in Deutschland verschwanden sie gar um bis zu 90 Prozent. „Wer kennt sie denn noch, die alten Gemüsesorten?“, fragt die 53-Jährige. Die Saatgutzüchtung beschränke sich auf wenige Konzerne, die dazuhin ihr Angebot auf wenige Hightech-Sorten reduzierten, oft in Verbindung mit Gentechnik. „Wenn wir unsere Ernährungsvielfalt und -sicherheit halten wollen, müssen wir selber aktiv werden“, mahnt Zedelmeier, die sich in ihrem Garten im Allgäu an vielen Tomaten- und Apfelsorten erfreut. Die Erfolge der beiden Vorgänger-Märkte bestärken den Verein im Vorhaben, dem Schwund gegenzusteuern. Bis heute schwingt der Erfolg der Paten-Aktion für Bohnen vom vergangenen Jahr nach. Etwa 100 Marktbesucher bekamen seinerzeit Samen samt Kulturanleitung geschenkt. Sie versprachen im Gegenzug, die Hülsenfrüchte zu vermehren und einen Teil vom erhaltenen Saatgut weiter zu verschenken. „Sie glauben gar nicht, welche Resonanz wir noch immer darauf haben“, schwärmt Zedelmeier von vielen Briefen und Telefonaten.
Von der Aktion erfuhr zum Beispiel Cordula Metzger. Ganz hoch im Norden Deutschlands betreut die Expertin eine Bohnen-Schatzkiste und einen Online-Atlas mit fast 600 eingestellten Bohnensorten. Metzger war so angetan vom Illertisser Engagement, dass sie gleich 16 Samen-Tüten auf den Weg gen Süden brachte, darunter auch die seltene „Französische Buschbohne“ aus dem Jahr 1910. Sie schien verloren und wird in Europa erst seit 2016 wieder angebaut. Klar, dass solche Raritäten nur in die Hände erfahrener Gärtner gegeben werden. „Drei Kerne stelle ich als Leihgabe für die Markt-Ausstellung zur Verfügung“, kündigt Zedelmeier an. Um die Vermehrung solcher Schätze zu sichern, gibt es ein festes Prozedere.
Ein Drittel der Samen wird verwahrt als eiserne Reserve und zwei Drittel verteilt man auf drei Menschen, die das Saatgut an verschiedenen Standorten aussäen, erklärt Zedelmeier. Eine reiche Ernte und viel frisches Saatgut gab es vergangenes Jahr im Museumsgarten zum Beispiel von der ebenfalls lange verschwundenen „Langenauer Stangenbohne“. Die Förderer der Gartenkultur betreuen sie nun als „Sortenerhalter“ im Auftrag des deutschen „Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt“ (VEN). Keine Frage, dass die Samen der Langenauer Bohne am Samstag auf der Jungviehweide zu haben sind.
20 Marktbeschicker haben zugesagt, darunter so bekannte wie das „Genbänkle“, das Netzwerk für Sortenretter. Auch der Südtiroler Sortengarten ist wieder vertreten, genauso wie das Lavendelhaus oder die „Wilden Gärtner“, die Saatgut-Initiative des BUND. Die Kreis-Imker und das Forstrevier Illertissen sind auch mit von der Partie. Unterstützt von den lokalen Gartenbauvereinen betreiben die Veranstalter unter anderem einen Tausch-Stand. Vom Rettich bis zur Ringelblume ist dort alles zu haben. Persönlich angeschrieben wurden die 100 Bohnen-Paten. Hobby-Gärtnern, die nach dem langen Winter schon alle in den Startlöchern stehen dürften, verspricht Zedelmeier ein vorführlingshaftes „El-Dorado“ in Qualität und Auswahl.
Info: Der Markt wird um 10 Uhr von Bürgermeister Jürgen Eisen eröffnet.
FACHVORTRÄGE AM LAUFENDEN BAND
Ausstellungen und Aktionen. Eckehard Schauz zeigt seine private umfangreiche Bohnensammlung mit einer Leihgabe der seltenen „Französischen Buschbohne“. Aus der Welt der Hummeln berichtet das NEZ Allgäu. Eine Food-Print-Aktion kommt von Rapunzel, einer Initiative für Essen ohne Gentechnik. Getauscht werden kann am Saatgut-Tauschtisch. Vorträge Im Stundentakt gibt es von 10.30 Uhr an Vorträge im Vortragsraum des neuen Gärtnerei-Gebäudes. Da geht es um die Vielfalt von Kartoffeln und Tomaten, die Wunderwelt der Biene, um die Suche alter Gemüsesorten oder das Säen und Pflanzen für die Zukunft.
26. Februar 2018 Landkreis

3. Ich bin ein Star – und bin bald raus



Der Star ist der Vogel des Jahres 2018. Auf der Suche nach Nahrung und Nistplätzen kommt er, wie viele andere Vögel auch, auch in unserer Region vorbei. Doch auch hier wird er seltener. Hilfe findet der Vogel bisweilen nur wenig.Bild: Max Trometer (Symbolbild)

Wie viele ihrer Artgenossen haben es Stare in der Region schwer: Sie finden immer weniger Futter und Höhlen zum Brüten. Dabei könnte den Vögeln leicht geholfen werden. Von Jonathan Mayer
Er hat dunkle Federn und ist dafür bekannt, dass er andere Vögel imitiert: Der Star ist der Vogel des Jahres 2018. Doch sein Lebensraum ist bedroht. Auch bei uns im Landkreis wird es für die Tiere immer schwerer: Noch gebe es zwar viele Stare in der Region. „Aber der Trend geht klar nach unten“, sagt Wolfgang Gaus von der Schutzgemeinschaft für den Neu-Ulmer Lebensraum. Ein Grund dafür sei das Sterben der Insekten.
Denn die fressen die Vögel am liebsten. Wenn sie keine Nahrung mehr finden, müssen sie in andere Regionen ausweichen. Dieses Problem hätten aber nicht nur Stare, sondern auch viele andere Vogelarten wie Schwalben und Spatzen. „Die Nahrungsgrundlage ist deutlich schlechter als früher“, sagt Biologe Gaus. Der Grund für das Nahrungsproblem sei klar: Pestizide und Spritzmittel, die in der Landwirtschaft verwendet werden, um Insekten und Wildkräuter zu vernichten. Diese nehmen den Vögeln damit auch die Lebensgrundlage.
Das sagt auch Ralf Schreiber vom hiesigen Landesbund für Vogelschutz. Aber nicht nur die Landwirtschaft stehe in der Verantwortung. Im Gegenteil: „Es ist ja klar, dass Landwirte auch an betriebswirtschaftliche Aspekte denken müssen“, so Schreiber. Allerdings müsse sich die Politik und die Gesellschaft „auf die Hinterbeine stellen“ und endlich auf die Probleme aufmerksam werden. Den Landwirtschaftsbehörden wirft Schreiber mangelnde Aufklärungsbereitschaft vor: „Diskutiert wird viel, aber gemacht wird wenig“, sagt er. In seinen Augen müssten die Behörden mehr Aufklärung bei den Landwirten betreiben. So sei es wichtig, dass ausreichend Grün- und Brachflächen vorhanden seien, damit die Tiere auf Nahrungssuche gehen können.
Neben dem mangelnden Futterangebot ist vor allem der Lebensraum der Vögel bedroht. Denn Stare hätten es immer schwerer, Höhlen zum Brüten zu finden. „Vor allem abseits von Siedlungsräumen ist die Situation schwierig“, sagt der Experte. Denn es gebe nur noch wenige Streuobstwiesen, die als Lebensraum dienen könnten. „Das ist in Baden-Württemberg wesentlich besser“, findet er. Generell seien alte Bäume ein wichtiger Rückzugsort für Stare. „Man darf nicht jeden alten Baum entsorgen“, sagt Schreiber. Bekannte und bei anderen Tieren beliebte Biotope wie um den Plessenteich bei Gerlenhofen oder das Obenhausener Ried gehören nicht zu den bevorzugten Lebensräumen des Stars. Dort fänden sich eher andere Arten, sagt Gaus.
Aber was kann die Situation für die Stare verbessern? Im öffentlichen Raum stünden vor allem Kommunen in der Verantwortung. „Man sollte öffentliche Grünbereiche wieder verwildern lassen“, sagt Gaus. Das würde den Insekten helfen.
Im Landratsamt Neu-Ulm kennt man noch mehr Möglichkeiten: Fachberater Rudolf Siehler gibt Tipps: „Wichtig ist, dass man den Garten vielfältig gestaltet.“ Viele Bürger in der Region würden aber weder Bäume noch Sträucher anpflanzen. Das erschwere die Nahrungssuche für die meisten Vogelarten enorm. Denn eine artenreiche Bepflanzung sei eben wichtig, damit sich Insekten niederlassen, die dann als Nahrungsquelle dienen könnten. Deshalb solle man möglichst Bäume, Hecken und unterschiedliche Blumenarten anpflanzen. „Ein Teich wertet den Garten für die Insekten noch zusätzlich auf“, sagt Gartenexperte Siehler.
Wer zudem noch Brutkästen aufstelle, hilft den Vögeln besonders. „Viele haben bereits solche Kästen“, sagt Gaus. Wer selbst noch einen aufstellen will, müsse laut Siehler vor allem zwei Dinge beachten: „Das Einflugloch sollte fünf Zentimeter groß sein und die Grundfläche sollte mindestens 20 Quadratzentimeter betragen.“ Alles andere wäre den Staren zu klein. „Dann bringt der Kasten auch nicht viel.“
22. Februar 2018 SWP: Kreis Neu-Ulm

Serie: Bei Winterwetter wird Werkzeug gewartet



Verschneite Winterlandschaft statt Frühlingsgefühlen – auch im Garten von Annelies und Heiner Loop in Tiefenbach. © Foto: Inge Sälzle-Ranz

Für das Säubern des Teichs waren die Minus-Temperaturen ideal. „Alles Unnötige konnte gut raus geschnitten werden, mit der elektrischen Schere“, freut sich Heiner Loop darüber, dass ihm die Kälte der vergangenen Tage doch noch die Arbeit im Garten erleichtert hat. Der plötzliche Wintereinbruch macht ihm keine großen Sorgen. „Eigentlich ist so ein Wetter im Februar ja das richtige“, sagt er. Die warme Phase im Januar sei eher zu früh gewesen. Beim monatlichen Besuch der SÜDWEST PRESSE wird klar, dass es trotz Schnee und Kälte immer etwas zu tun gibt – im und für den Garten.
So müssen beispielsweise die Geräte gewartet werden, damit sie in der Vegetationszeit wieder einsatzfähig sind. Für Heiner Loop bedeutet das viel Arbeit, denn er kümmert sich nicht nur um drei private Rasen- und einen großen Schnittgutmäher, sondern als Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Tiefenbach auch noch um dessen Geräte: zwei Vertikutierer, einen Häcksler, eine Gartenfräse, eine Rasenwalze und einen Säwagen. Ölwechsel, Reinigen oder Austausch der Zündkerzen, Messer schleifen – da kommt einiges zusammen. Brächte er die Geräte zum Fachhandel, wäre er mehrere Tage beschäftigt, meint Loop. Deshalb nimmt der gelernte Bauingenieur solche Jobs lieber selber in die Hand, schließlich kann er es auch.
Zusammen mit seiner Frau Annelies macht sich Heiner Loop in den Wintermonaten außerdem Gedanken, was im Lauf des Jahres im Garten verändert werden soll. Dass aus dem schwer zu bearbeitenden kleinen Hügel an der Einfahrt ein Trockensteinbeet werden soll, steht bereits fest. Alte Thuja wurden schon gefällt. „Sie sind hier erstens keine heimischen Pflanzen, außerdem machen sie sehr viel Schmutz“, sagt Loop. An ihrer Stelle sollen Sträucher wachsen, die für Bienen und Vögel nützlich sind: eine Kornelkirsche beispielsweise und eine Zaubernuss. Auch Mähkanten zur Arbeitserleichterung beim Rasenmähen hat er schon vorbereitet.
Verschieben musste der Tiefenbacher wegen des Kälteeinbruchs hingegen zunächst das Schneiden von Obstbäumen. „Wenn die Temperaturen unter minus fünf Grad fallen, sollte das nicht gemacht werden, da es der Wundheilung schadet.“ Und dann sprudelt Heiner Loop einen Vortrag über den korrekten Schnitt geradezu heraus. „Bäume und Sträucher zu schneiden, setzt auch voraus, zu wissen, was da passiert“, betont er. In früheren Zeiten hätten Tiere die Bäume verjüngt, indem sie sie als Nahrung benutzten. Daran angelehnt, müsse der Mensch bei seinen Eingriffen vorgehen.
Ein Formschnitt könne bei Buchs, Eibe, Hainbuche und Thuja, nicht aber bei Forsythie angewandt werden. Beim Verjüngungsschnitt müsse ganz klar sein, an welchem Holz die Pflanze blüht, „sonst geht das schief“. So mancher habe sich schon gewundert, weil seine Hortensie nicht mehr blühte, habe aber nicht auf den Unterschied zwischen Bauern- und Rispenhortensie geachtet. Erstere blüht am alten Holz, also an den Trieben, die bereits im Vorjahr gebildet wurden, letztere hingegen darf im Frühjahr geschnitten werden. Auch beim Obstbaumschnitt schöpft Heiner Loop aus einem großen Wissensfundus.
Kurz reißt er an, was er am Samstag, 24. Februar, im Tiefenbacher Pfarrgarten beim Schnittkurs erläutern wird. Etwa, dass sich die Größe des Baumes über die Wurzel definiert; dass Süßkirschen nach der Ernte statt im Winter geschnitten werden; welche Rolle Leitäste und Wassertriebe spielen oder dass Äste nicht in Konkurrenz zu anderen stehen sollten. Auch über das richtige, „stets saubere“ Werkzeug, „zu dem vor jedem Schnitt ein Schleifstein gehören sollte“, klärt Loop auf. Und stimmt mit seiner Frau Annelies überein: „Die ganze Arbeit funktioniert vor allem so gut, weil wir sie beide so gern tun.“

Gärtnern mit Plan und Wissen
Werkzeug Eine Amboss-Schere eignet sich nicht zum Schneiden von Obstbäumen. Bei einer Ast-Schere ist es wichtig, dass man eine Zug-Schere nimmt, die man zum Körper hin zieht. Werkzeug muss sauber sein. Ältere Menschen profitieren von Schneidgiraffen. Darüber und über noch viel mehr informiert Heiner Loop am Samstag, 24. Februar, ab 14 Uhr im Tiefenbacher Pfarrgarten beim Baum-Schneidekurs
Übung Heiner Loop kommt aus Hamburg, seine Frau aus Kaufbeuren. Beiden wurde im Elternhaus die Liebe zum Garten in die Wiege gelegt. Annelies Loop hat von klein auf mit gearbeitet, ihr Mann erinnert sich noch genau an die erste Fuhre Mist, die er allein mit Pferd und Anhänger geholt hat.
Wissen Von seinem Studium des Maschinenbaus her bringt Heiner Loop perfekte Voraussetzungen mit für den Umgang mit technischen Geräten. Aber, ist er überzeugt, einen Rasenmäher und einen Vertikutierer kann man auch warten, wenn man einigermaßen technisch begabt ist und sich dafür interessiert. Illertissen / Inge Sälzle-Ranz 22.02.2018
2. September 2017 ILLERTISSEN

Bleibt der Apfelteller heuer leer?



Die Obstbauern am Bodensee beklagen horrende Ernteeinbußen. Auch die Apfelbäume in der Region tragen nicht viele Früchte. Bild: Franziska Wolfinger

Die Ernte fällt mau aus. In den Mostereien stellt man sich auf wenig Arbeit ein. Auf dem Illertisser Wochenmarkt kann eine Händlerin dieses Jahr wohl gar keine Äpfel anbieten VON FRANZISKA WOLFINGER
Herbstzeit ist Apfelzeit. In manchen Jahren wissen Obstbaumbesitzer gar nicht, wohin mit den süßen, manchmal auch etwas sauren Früchten. Eine beliebte Verarbeitungsform ist das Saft pressen. Doch dieses Jahr sind Bäume, deren Äste sich unter der Last der reifen Äpfel in Richtung Boden biegen, ein seltener Anblick. Weil es schon im März milde Temperaturen gab, begann bei vielen Obstbäumen die Blüte schon sehr früh. Frost im April führte dazu, dass die empfindlichen Blüten zum Teil erfroren sind. Auch Unwetter im Sommer haben den Früchten zugesetzt.
Anton Roth, dessen Familie in Oberroth eine Mosterei besitzt, blickt wenig optimistisch auf die gerade beginnende Apfelsaison. Er sagt: „Auf unseren eigenen Bäumen gibt es heuer so gut wie kein Obst. Das ist alles erfroren.“ Sollte die Ernte bei allen Apfelbaumbesitzern so schlecht ausfallen und gar keine Kunden kommen, könne es unter Umständen sogar sein, dass die Mosterei heuer zu bleiben muss, befürchtet Roth. Für gewöhnlich öffnet die Mosterei Mitte September. Bis zum 1. November haben die Saft-Liebhaber dann Zeit, ihr Obst dort verarbeiten zu lassen.
Etwas optimistischer ist Christian Dreier aus Unterroth. Er betreibt seit 2013 eine mobile Saftpresse, mit der er auf jeden Fall auch in diesem Jahr in Unterroth und Umgebung unterwegs sein wird. Der genaue Terminplan richte sich nach den Kundenanfragen, sagt er. Wie viele Leute heuer dann tatsächlich kommen werden, könne er noch nicht genau abschätzen. Auch wer nur wenige Äpfel mitbringt, sei willkommen, sagt Dreier. Seine eigenen Bäume tragen allerdings deutlich weniger Früchte als im Vorjahr. „Wir hatten schon Jahre, in denen es generell wenig Obst gab, auf manchen Bäumen aber dennoch viele Äpfel gewachsen sind“, sagt Dreier. Das komme ganz auf den Standort des Obstbaums an.
Nicht nur Hobbygärtner, die heuer auf Äpfel aus dem eignen Garten verzichten müssen, sind von der schwachen Ernte betroffen. Cilli Bischoff, die auf dem Illertisser Wochenmarkt nur Produkte vom eigenen Hof in Bibertal verkauft, wird diesen Herbst gar keine Äpfel anbieten können – obwohl die Nachfrage der Kunden hoch sei. „Die paar, die wir ernten können, eignen sich nur noch zum Versaften“, sagt sie.
Theresa Wager ist die Juniorchefin der Firma Gartenbau Wager. Sie verkauft Obst und Gemüse auf dem Illertisser Wochenmarkt. Äpfel hat sie natürlich auch im Angebot. Sie bezieht die Früchte aus der Bodenseeregion. Mit ihrem Lieferanten steht Wager in engem Kontakt. Von bis zu 60 Prozent Ernteausfall bei den Äpfel habe der Obstbauer gesprochen, sagt sie. Die Apfelpreise werden wohl für sie als Verkäuferin und auch für ihre Kunden steigen.
Höhere Preise seien in dieser Situation aber gerechtfertigt, findet die Juniorchefin. Vor allem die Obstbauern, die es mit viel Mehrarbeit, zum Beispiel durch Abdecken der Bäume, geschafft haben, ihre Ernteeinbußen geringer zu halten, hätten sich das Geld verdient. Kommendes Jahr wird Wager an ihrem Stand nicht so lange heimische Äpfel anbieten können, wie sonst.
Christian Dreier war ebenfalls schon in Kontakt mit den Händlern am Bodensee. Er stellt in seiner mobilen Presse Saft aus den Äpfeln der Obstbauern zum Verkauf in verschiedenen Supermärkten in der Region her. Auch er hat erfahren, dass zumindest das Angebot bei Mostobst nicht so schlecht ist, wie bei den Äpfeln, die zum Verzehr angeboten werden. Durch Unwetter und Hagel hätten viele Äpfel Druckstellen oder andere Makel bekommen. „Das Obst ist an sich in Ordnung, aber einfach nicht mehr für den Verkauf geeignet“, sagt Dreier. In seiner Saftpresse könne er es aber gut verarbeiten.
In fünf Arbeitsschritten werden Äpfel in haltbaren Saft verwandelt. Als Erstes wird das Obst gewaschen und faule Früchte aussortiert. Im zweiten Schritt ist das Zerkleinern an der Reihe. Erst die so entstandene Maische kommt in die Presse. Um den frischen Fruchtsaft länger haltbar zu machen, wird er erhitzt und heiß abgefüllt. Ob bei der mobilen Obstpresse von Christian Dreier oder bei der Mosterei Roth: Kunden, die ihre Äpfel vorbeibringen, nehmen am Ende den Saft mit, der aus ihrem Obst gemacht wurde.
30. August 2017 SWP: Umwelt:

Insektensterben in der Region: Ohne Vielfalt keine Nahrung



Ein schöner Anblick: Dieser Schwalbenschwanz in einem Garten in Senden fühlt sich offenbar wohl. Doch längst sind die Bedingungen für Insekten auch in der Region schlechter geworden. Die Gründe dafür sind vielfältig und komplex. © Foto: Claudia Schäfer

Seit einiger Zeit ist bundesweit vom großen Insektensterben die Rede. Naturschützer sagen: Auch im Kreis Neu-Ulm sieht es schlecht aus für die kleinen Krabbler.
Wir stellen fest, dass es fast keine Insekten mehr gibt. Weder an den Windschutzscheiben der Autos noch in der Nacht um die Straßenlampen sind noch viele Insekten zu finden.“ Was ein Ehepaar aus Holzheim kürzlich in einer E-Mail an die Redaktion der SÜDWEST PRESSE schrieb, deckt sich mit den Beobachtungen vieler in der Region: Selbst bei längeren Fahrten übers Land zerschellen kaum Insekten an den Autoscheiben. Schmetterlinge sind viel seltener zu sehen als früher.
Alles nur Einbildung? „Nein, es ist definitiv so, dass es viel weniger Insekten gibt“, sagt Wolfgang Döring, Vorsitzender der Neu-Ulmer Kreisgruppe des Bunds Naturschutz. Auch der Sendener Biologe Professor Gerhard Maier, der in der Region mit der Kartierung von Wasserlebewesen betraut und viel in der Natur unterwegs ist, meint. „Wenn man die Situation mit früher vergleicht, ist es erschreckend.“ Und beide sagen: Es handelt sich nicht nur um natürliche Schwankungen in den Beständen.
Die Ursachen, betonen die Naturforscher, sind vielfältig und komplex. So hat der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft nicht nur Auswirkungen auf die als „Schädlinge“ betrachteten Arten, sondern beeinträchtigt auch andere Insekten wie Bienen. Dazu werde die Landwirtschaft immer intensiver, „jede Ecke, jeder kleine Zwickel“ werde bis zum Wegrand bewirtschaftet. Feldstreifen, auf denen sich Wildkräuter und Blumen breit machen könnten oder Brachland gibt es fast nicht mehr.
Zudem, sagt Döring, würden Wiesen sehr oft und sehr früh gemäht. Silagefutter statt Heu laute die Devise. Durch das Mähen schafften es viele Pflanzen nicht zur Blüte oder gar Aussaat und fielen als Nahrungsquelle für Insekten weg. „Nur grün statt bunt“ sei die Kulturlandschaft, erklärt auch Gerhard Maier. Doch mit dem Finger auf die Landwirte zu zeigen, sei zu einfach, betonen beide. Es gebe weitere Faktoren, die den Insekten zusetzten: So seien noch vorhandene Biotope oft „Inseln“ ohne Verbindung mit anderen ökologischen Flächen. Dabei brauche es einen Genaustausch, um Tierbestände dauerhaft zu erhalten.
Auch das Klima macht Wolfgang Döring mit für das Problem verantwortlich: Später blühende Pflanzen seien inzwischen oft früher dran und damit gleichzeitig mit Frühblühern. So gebe es erst ein Überangebot und dann nichts mehr, was etwa Bienen als Nahrung dienen könnte: „Das ist ein großes Problem der Imker.
Auch im Kleinen hat sich viel zum Nachteil für die Krabbeltiere im Landkreis verändert, sagen Döring und Maier. Bunte Hausgärten mit Obstbäumen, Sträuchern, Hecken und Blumen sind Gabionenwänden und zugekiesten Beeten gewichen. „Wahre Wüstenlandschaften“ seien dies und kein Vergleich zu den lebendigen Steingärten früherer Jahre, kritisiert Wolfgang Döring. „Für den Einzelnen wirkt das praktisch und schwäbisch-aufgeräumt“, so der Naturschützer. „In der Summe ist das ganz schlimm für viele Tierarten.“
Am schlimmsten trifft es die Insekten, die auf eine bestimmte Futterpflanze angewiesen sind. Der imposante Schwalbenschwanz etwa braucht Möhren für die Fortpflanzung. Weil es die Wildform laut Döring immer seltener gibt, ist der Falter zur Seltenheit geworden.

Ursachen sind komplex
Gibt es weniger Insekten, bekommen auch andere Tiere Probleme, weil ihnen die Nahrung fehlt. Fledermäuse etwa, die auf die Krabbeltiere angewiesen sind. Kürzlich hat Wolfgang Döring bei einer Exkursion am Roggenburger Weiher keine einzige Fledermaus entdeckt, obwohl Wetter, Umfeld und Uhrzeit ideal waren. Auch bei den Amphibienzählungen im Frühjahr, die der Bund Naturschutz seit vielen Jahren organisiert, finden die Naturschützer seit Jahren immer weniger Tiere. Singvögel haben es ebenfalls schwer, noch ausreichend Nahrung zu finden. Igel, die in Hausgärten keine Krabbeltiere mehr finden, weichen auf Schnecken aus, infizieren sich dabei mit Lungenwürmern oder vergiften sich mit Schneckenkorn.
Das Insektensterben sei zwar ein komplexes Thema, es sei aber jedem Einzelnen möglich, etwas dagegen zu tun, betonen Döring und Gerhard Maier. Es wolle ja niemand, dass hierzulande eines Tages Obstblüten wie in China mit dem Pinsel bestäubt werden müssten. „Eigentlich wissen wir ja, wo die Probleme liegen. Aber wissen reicht nicht, wir müssen etwas tun.“

WIESEN SELTEN MÄHEN, BRUTHILFEN SCHAFFEN
Schutz „Wenn viele ein bisschen was machen, ändert sich im Großen etwas“, davon ist Naturschützer Wolfgang Döring überzeugt. Das sind seine Tipps, um Insekten zu schützen:
Nahrung Im kleinsten Garten und sogar auf dem Balkon lassen sich Pflanzen ziehen, die hübsch aussehen und Insekten als Nahrung dienen. Etwa Gewürze wie Salbei, Majoran und Thymian oder Stauden wie Fette Henne und Sonnenhut.
Weiden Viele blühende Neuzüchtungen bilden keinen Nektar und keine Samen und sind deshalb als Futterpflanzen für Insekten wertlos. Welche Pflanzen Insektenweiden sind (etwa der Sommerflieder), lässt sich bei Naturschutzorganisationen, im Kreismustergarten und guten Gärtnereien erfragen.
Bruthilfe Ein Insektenhotel als Bruthilfe ist schnell aus einem Stück Hartholz gemacht: Einfach mehrere, 15 Millimeter tiefe Löcher von zwei bis acht Millimeter Durchmesser ins Holz bohren und es in Südrichtung aufhängen.
Kräuter Ein selten gemähtes Eck mit Gräsern, Wildkräutern und Wildblumen zieht Schmetterlinge und andere Insekten in den Garten. Kreis Neu-Ulm / Claudia Schäfer 30.08.2017
21. Juli 2017

Durchwachsene Erntebilanz


Bauern und Gartenexperten im Landkreis Neu-Ulm ziehen ein erstes Fazit zur Ernte in diesem Jahr. Vor allem Obstsorten haben unter Frost im Frühjahr gelitten Von Franziska Wolfinger und Regina Langhans

Auf den Feldern von Udo Haas in Betlinshausen wachsen auch Heidelbeeren. Katharina Egger schaut, wie weit sie gediehen sind.

Andreas Vill bei der Erntearbeit in der Nähe des Vöhlinschlosses

Elisabeth Vill zeigt ein Weizenfeld beim Hof ihrer Familie am Ortsrand von Illertissen, das demnächst reif ist und abgeerntet werden kann. Die Fünfjährige hilft in der Landwirtschaft gerne mit.


Die Landwirte in der Region stecken mitten in der Erntezeit. Wobei die Wintergerste schon größtenteils eingefahren ist, sagt Andreas Wöhrle vom Bayerischen Bauernverband. Der Landwirt ist Kreisobmann für den Landkreis Neu-Ulm. Er baut unter anderem Wintergerste und Körnermais an und weiß, auch aus Gesprächen mit anderen Landwirten, wie es um die Ernte in diesem Jahr steht.
Die Erträge bei der Wintergerste seien durchschnittlich gewesen, sagt Wöhrle. Beim Körnerraps, der gerade gedroschen wird, werden die Erträge wohl einigermaßen gut sein. Obwohl es Felder gebe, bei denen bis zu 60 Prozent der Feldfrüchte von Hagel zerstört wurden, sagt Wöhrle. Auch bei Rüben und Mais sieht es dort gut aus, wo die Äcker vom Unwetter verschont blieben. Geerntet werden diese aber erst im Herbst.
Zum Weizen kann Wöhrle derzeit noch nicht viel sagen. Es habe eine trockene Phase zu der Zeit gegeben, als sich das Korn hätte füllen sollen. Auch die Sommergerste und Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen, würden demnächst erst eingebracht. Einige Landwirte hätten dieses Jahr allerdings mit dem Kartoffelkäfer zu kämpfen. Ähnlich wie beim Borkenkäfer sei die Population heuer eher groß. Wie die Knollenernte genau ausfällt, wird sich noch zeigen. Frühkartoffeln seien zum Teil jetzt schon reif, die Hauptsaison für die Nutzpflanze beginne aber erst Ende August, sagt Wöhrle. Sonne und Trockenheit der vergangenen Tage hätten das Getreide schneller reifen lassen und die Landwirte auf Trab gehalten, um die Ernte noch vor dem erwarteten Regen einzubringen, sagen die Schreivogels aus Bergenstetten. Bei Dunkelheit wirken ihre großen Erntemaschinen wie gespenstische Ungetüme, die durch die Landschaft geistern. Wesentlich unspektakulärer geht es da beim Obst und den Beeren zu.
In Bellenberg, wo bei Familie Schweigart traditionell Äpfel, Kirschen, Birnen und Zwetschgen angebaut werden, fällt die Ernte dieses Jahr recht uneinheitlich aus. „Die Erträge unterscheiden sich sogar von Baum zu Baum“, hat die Obstbäuerin beobachtet. „Je nachdem, wie fortgeschritten sie im Wachstum waren.“ Bei den frühen Sorten seien die Blüten beim Kälteeinbruch im Frühjahr erfroren. Die Kirschen sind abgeerntet, als Nächstes kommen Zwetschgen dran. „Im August erwarten wir schon Frühäpfel“, so die Hofbesitzerin, „und im September dann das restliche Obst.“ Generell sei die Ernte heuer nicht so gut wie im Vorjahr, „doch es gibt schon etwas“.
Kreisfachberater Rudolf Siehler zieht seine Schlussfolgerungen aus den Beobachtungen im Kreismustergarten, wo beim Frosteinbruch Anfang Mai sechs Grad Minus gemessen wurden. „Das ist zuviel für die Blüten“, so Siehler, „drei Minusgrade mögen noch angehen.“ So befürchtet er eine schlechte Steinobsternte, kaum Kirschen und bei Zwetschen vielleicht 20 Prozent der gewohnten Menge. Beim Kernobst wie Äpfel, Birnen oder Quitten fielen die Erträge sortenbedingt aus, er kalkuliert im Durchschnitt mit 40 Prozent der normalen Erträge. Die alte Apfelsorte „Gravensteiner“ zum Beispiel sei ein Frühblüher und dem Frost zum Opfer gefallen. Liebhaber unterschiedlicher Apfelbäume könnten womöglich mit besserer Ernte rechnen als die Erwerbsbauern mit großen Plantagen aus wenigen Sorten, die eventuell alle erfroren sind. Bei der Beerenernte verhalte es sich ähnlich: Frühblüher wie die Johannisbeeren hätten im Kreismustergarten dank Vliesabdeckung gut überlebt, allerdings mit weniger Früchten an den Rispen. Die sich später entwickelnden Himbeer- oder Brombeerstauden würden reichlich tragen. Die Erdbeerernte sei in Abhängigkeit von der Bodenqualität ausgefallen, bei trockener Erde waren die Früchte verschrumpelt.
Udo Haas vom gleichnamigen Biobauernhof in Betlinshausen zeigt sich mit seiner Beerenobsternte zufrieden. Die Erdbeeren sind abgeerntet, jetzt werden Heidelbeeren reif. „Die Erträge sind okay, es kann ja passieren, dass gar nichts wächst.“ So wie heuer bei seinen Apfelbäumen. Die Blüten sind beim Frost Anfang Mai erfroren.
27. Mai 2017 SWP: Ehrenamt

Bürgerschaftliches Engagement in Illertissen ausgezeichnet




„So ehre, wem Ehre gebührt!“ – sagte schon Johann Wolfgang von Goethe. In Illertissen wurden 29 ehrenamtlich engagierte Mitbürger von Bürgermeister Jürgen Eisen ausgezeichnet. © Foto: Stadt Illertissen
Der eine sorgt für Grün in der Stadt, der andere pflegt die Historie, wieder jemand kümmert sich um Bedürftige. Solch bürgerschaftliches Engagement wurde in Illertissen ausgezeichnet.
Alle sechs Jahre, in der Mitte einer Amtsperiode, werden in Illertissen Menschen geehrt, die sich ganz besonders für ihre Mitmenschen und die Gemeinschaft in der Stadt einsetzen. Sie tun das in ihrer Freizeit und ohne sie wäre so manches in Kultur und Sport, im sozialen und im kirchlichen Bereich nicht möglich. Bürgermeister Jürgen Eisen zeichnete 29 Mitbürger mit Ehrennadeln, Bürgermedaillen in Silber und Gold und mit dem Ehrenring aus. Auch zwei neue Ehrenbürger wurden ernannt: Josef Kränzle und Heinrich Oßwald.
„In deine Richtung verneige ich mich, hab Dank für dein riesiges Herz“, sang Bernadett Jans zur musikalischen Begleitung durch Manfred Häfele, und Bürgermeister Jürgen Eisen kommentierte: „Treffender hätte man es nicht sagen können, die Musik passt hervorragend zum Anlass.“ Immer wieder bedankte sich Illertissens Verwaltungschef bei den Mitbürgern, denen er Nadeln ans Revers heftete und Medaillen, edle Ringe und Urkunden überreichte. „Sie haben Aufgaben übernommen, mit denen Sie nicht sich selbst bereichern, sondern unsere Stadt“, betonte er, „und das in Ihrer Freizeit, die sie mit Ihren Familien und Freunden verbringen könnten.“ Solch ein Ehrenamt müsse öffentlich wahrgenommen und gewürdigt werden.
„Es ist durchaus etwas ganz Besonderes, die Ehrenbürgerwürde zu verleihen“, betonte der Bürgermeister. Das Ehrenbürgerrecht sei eigens in der bayerischen Gemeindeordnung verankert. Die Leistungen der beiden neuen Ehrenbürger sind vielfältig. Josef Kränzle machte sich nicht nur als Tüftler und Denker oder als Unternehmer einen Namen, der mit einer gebrauchten Drehbank in die Selbstständigkeit startete und dann ein mittlerweile weltweit tätiges Unternehmen für Hochdruckreiniger aufbaute. Als Torhüter für den SSV Ulm und den FVI schrieb er Schlagzeilen. Als Kommunalpolitiker, als Förderer und Mäzen von Vereinen, sozialen Organisationen, kirchlichen Belangen ist er aus Illertissen nicht wegzudenken. Vieles gäbe es ohne ihn nicht so, wie man es heute bestaunen kann: den französischen Anbau des Vöhlinschlosses, das Benefiziatenhaus, das Carillon in St. Martin, den Friedensbrunnen am Martinsplatz und etliches mehr.
Heinrich Oßwald, Auer durch und durch, 30 Jahre lang Stadtrat in Illertissen, engagierte sich vor allem mit Herzblut fürs Vereinsleben in seinem Stadtteil. 22 Jahre lang war er Vorsitzender und finanzieller Förderer der Sportvereinigung Au. Zahlreiche Baumaßnahmen fielen in seine Amtszeit, er ist Ehrenvorsitzender des Vereins, das Stadion ist nach ihm benannt. Oßwald führte auch 22 Jahre lang den Kulturring Au, organisierte das Kinderfest, sorgte dafür, dass der Kulturstadl gebaut werden konnte. Bürgermeister Jürgen Eisen würdigte Oßwald aber auch als herausragenden Unternehmer. Eine besondere Ehrung, die seitens der Stadt verliehen wird, ist auch der Ehrenring. Josef Fackler, drei Jahrzehnte für die SPD-Fraktion im Stadtrat, am Ende zweiter Bürgermeister, 21 Jahre lang Kreistagsmitglied, mittlerweile stellvertretender bayerischer Landesvorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 plus, 14 Jahre lang Vorsitzender des FVI und viele Jahre Präsident des Partnerschaftskomitees Elbogen sowie noch immer sehr aktiv in der Partnerschaftspflege.

30 Jahre lang Stadtrat
Alfred Kuisle gestaltete auf CSU-Seite die Stadtpolitik mit – ebenso 30 Jahre lang als Stadtrat und davon sechs Jahre als Zweiter Bürgermeister. Nachdem er aus der Kommunalpolitik ausgeschieden war, half er, die schwierige Zeit der Wohnungsbau GmbH aufzufangen, er brachte sich in den Stiftungsrat der Bürgerstiftung ein. Im Jahr 2007 wurde Kuisle mit der Verdienstmedaille in Bronze geehrt für seinen besonderen Verdienst um die kommunale Selbstverwaltung. „Tatkräftige Menschen wie Sie leben ihren Idealismus vor und verkörpern damit die Werte, auf denen unsere Gesellschaft und Demokratie ruht“, lobte Bürgermeister Eisen. Von Kuisle habe er viel lernen können, als zum ersten Mal in den Stadtrat gewählt worden sei, fügte der Bürgermeister hinzu.

Die Auszeichnungen bei der Bürgerehrung
Bürgermedaille in Gold Die Bürgermedaille in Gold ging an Peter Althoff (Au) und an Albert Vogt (Illertissen). Althoff wirkte Jahrzehnte lang im Vorstand des örtlichen Alpenvereins, zudem war er lange Kirchenpfleger und Stadtrat. Albert Vogt hat laut Eisen „mit großem persönlichem Einsatz und mit viel Liebe als unermüdlicher Impulsgeber dem heimatlichen Kulturgut gut getan“. Eisen lobte Vogts Einsatz fürs Vöhlinschloss, die Pfarrkirche St. Martin, das Benefiziatenhaus, das Rathaus und vieles mehr.
Bürgermedaille in Silber Die Bürgermedaille in Silber erhielten die Gründer der Stiftung Gartenkultur, Dieter Gaißmayer, Wolfgang Hundbiss und Dr. Reinhard Hemmer, sowie Gerti Kesslinger, die 1997 die ambulante Hospizgruppe „Miteinander unterwegs“ gründete, Franz Münzenrieder, langjähriger Betlinshauser Feuerwehrkommandant, ehemaliger Stadtrat und Präsident des Partnerschaftskomitees Elbogen und „die engagierte Sozialdemokratin und begeisterte Sportfrau“ Marianne Schuler.
16 Ehrennadeln bekamen der „aus dem Jedesheimer Vereinsleben nicht wegzudenkende“ Albert Berger; Ernestine Bettenmann, die sich im Auer Pädagogischen Forum einbringt; der ehemalige Bauhofleiter Johann Biber; Hans-Jürgen Bradler, seit fast 60 Jahren TSV-Mitglied; Raimund Bürzle, der bei der katholischen Pfarrgemeinde hilft; Cordula Echter, die sich seit Jahrzehnten für die SpVgg Au engagiert; Johann Faulhaber aus Jedesheim, der im SVJ und im Verein für Wachkomapatienten, im Vereinsring und bei der Illertisser Tafel aktiv ist; Wolfgang Karger, der sich als Sponsor von Vereinen und im sozialen Bereich engagiert; der Betlinshauser Winfried Mayer, der sich für Vereine und die Dorfgemeinschaft einsetzt; Roswitha Nodin als Initiatorin des Benild-Hospizes; Gisela Oßwald, die sich im Obst- und Gartenbauverein engagiert; Dr. Wolfgang Pfeifer, der sich um den Heimatpflegeverein verdient gemacht hat; der ehemalige Hauptamtsleiter Wolfgang Schlecker, der zusammen mit Johannes Rabker das städtische Archiv pflegt und in der Kirchenverwaltung aktiv ist; Matthäus Schütz, der aus der Auer Feuerwehr und anderen Vereinen nicht wegzudenken ist; Ulrike Tiefenbach, die die Tafel mitbegründet hat; Anton Vogt, der sich um die Jedesheimer Dorferneuerung bemüht; Heribert Wiest, der 44 Jahre im Vorstand der Stadtkapelle war. Illertissen / Inge Sälzle-Ranz 27.05.2017
11. April 2017 SWP: KRAUT

Jakobskreuzkraut: Die gelbe Gefahr wächst in Baden-Württemberg




Mit ihren gelben Blüten sieht das Jakobskreuzkraut gut aus. Doch, Vorsicht: Die Pflanze ist gefährlich! © Foto: ©emer/Fotolia.com


In Baden-Württemberg breitet sich das Jakobskreuzkraut aus. Sein Gift kann Tiere wie Menschen töten. Bauern, Pferdehalter und Imker schlagen Alarm.
Die Gefahr ist bekannt: Sie blüht im Sommer schön gelb, ihre grün-roten Stängel werden locker einen Meter lang, ihre Inhaltsstoffe können Tier wie Mensch töten. Ihr Name: Jakobskreuzkraut.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus Burger hat schon 2014 eine Anfrage zur Verbreitung dieses Krauts an die Landesregierung in Stuttgart gestellt. Die Antwort des damaligen Landwirtschaftsministers Alexander Bonde (Grüne) war: Genaue Zahlen dazu gebe es nicht. Die Ausbreitung des heimischen Jakobskreuzkrautes (JKK) habe wahrscheinlich Mitte der 90er Jahre begonnen und sei seither „langsam aber kontinuierlich“ gestiegen.
Drei Jahre sind vergangen, und die gelbe Gefahr wächst weiterhin. Das genaue Ausmaß der JKK-Verbreitung ist im Südwesten immer noch unbekannt, weil Vorkommen nicht meldepflichtig sind. Man kann aber „von einer massiven Ausbreitung sprechen“, sagt Professor Martin Elsäßer vom Fachbereich Grünland, Futterbau, Futterkonservierung des Landwirtschaftliches Zentrums des Landes in Aulendorf. „Besonders betroffen ist das Rheintal und dort neben den Straßenrändern auch die extensiv genutzten Grünlandflächen.“
Landwirt Gerhard Lohr hat seinen Hof nicht im Rheintal, sondern in Wald im Kreis Sigmaringen. Auch er ist vom JKK betroffen. Er produziert Pferdeheu. „Das musste ich wegen des Krauts schon entsorgen“, sagt er, „weil Pferde sehr stark auf das Gift reagieren.“ Nehmen Tiere über ihre Nahrung zu viele toxische Pyrrolizidin-Alkaloide (PA) auf, die das Kraut produziert, wird die Leber unwiderruflich geschädigt. Mit jeder verunreinigten Mahlzeit lagert sich vom Gift mehr im Körper an, bis irgendwann eine tödliche Dosis erreicht wird, was bei Pferden viel schneller der Fall ist als etwa bei Rindern.
Lohr versucht, das JKK von seinem Land loszuwerden. Aber er hat ein Problem: „Wir haben hier ein Naturschutzgebiet, das wird zum Teil extensiv bewirtschaftet und mein Feldnachbar, der kümmert sich darum nicht.“ Das heißt, Lohr muss besondere Auflagen beachten, etwa darf er nicht flächendeckend spritzen. Zudem fliegen immer wieder neue Samen vom Nachbarn herüber. „Er sagt, ihm macht das nichts, weil er das Gras von seiner betroffenen Wiese eh zu einer Biogasanlage bringt.“ Lohr reißt Pflanzen heraus. Dank einer Sondergenehmigung darf er auch mit einer Rückenspritze auf seinen 1,5 Hektar gegen das Kraut vorgehen.
„Ich habe es im Moment glaube ich schon im Griff“, sagt er, „aber das ist natürlich geschäftsschädigend. Mein Betriebs¬zweig Pferdeheuproduktion wankt, wenn das so weitergeht.“ „Acht bis zehn Prozent“ macht das Heu an seinem Umsatz aus. Was ihn besonders aufregt, sagt er, ist, dass die Behörden sein Problem nicht wirklich ernst nehmen, dass niemand den Nachbar drängt, ebenso konsequent gegen das Kraut vorzugehen.
Nicht nur Lohr, sondern viele Landwirte, Imker und Pferdehalter im Land sind mit ihrer Geduld am Ende. Der Kreisbauernverband Biberach-Sigmaringen und die Pollenvereinigung Allgäu-Bodensee-Oberschwaben sammelten Unterschriften. Im März übergaben ihre Vertreter eine Liste mit mehr als 5700 Namen an Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU). Ihre Forderung: Grün-Schwarz muss verbindliche Regeln erlassen, damit das JKK und andere Kreuzkräuter eingedämmt werden. Vorkommen müssten erfasst, Maßnahmen zur Bekämpfung festgelegt und deren Umsetzung überwacht werden.
Hauk reagierte zurückhaltend. Der Minister hat den Vertretern zugesagt, „die Thematik umfassend zu beleuchten“, sagt ein Ministeriumssprecher. „Er hat Untersuchungen angeregt, bei dem nach wirtschaftlich tragbaren und wirkungsvollen Konzepten zur Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts gesucht werden soll.“
Wer wissen will, was auf den Südwesten zukommen könnte, sollte mit Schleswig-Holsteinern sprechen. In dem Bundesland hat sich das JKK schon weiter ausgebreitet. Seit 2014 gibt es spezielle PA-Sommerhonig-Untersuchungen. 2016 wurden 273 von 236 Imkern freiwillig eingereichte Proben auf JKK-Giftstoffe hin überprüft. Rund jeder fünfte Honig übertraf den Richtwert des Bundesinstituts für Risikobewertung von 140 Mikrogramm PA pro Kilogramm. Eine Probe wies fast 18 000 Mikrogramm auf.
„Ich hab 48 Kilogramm entsorgt“, sagt Imker Dittmar Stöckl. Sein Honig war mit 280 Mikrogramm pro Kilo belastet. „Ich hätte den sogar verkaufen dürfen. Ich hätte nur draufschreiben müssen, wie viel Messerspitzen davon der Durchschnittshonig-Verzehrer pro Tag essen darf. Uns wird jetzt empfohlen, mit unseren Bienen in JKK-freie Gebiete zu ziehen oder den Sommer- mit dem unbelasteten Frühjahrshonig zu mixen. Aber das kann doch alles nicht die Lösung sein.“
Solche Zustände gibt es im Südwesten noch nicht, wie Wissenschaftler Helmut Horn von der Landesanstalt für Bienenkunde an der Uni Hohenheim bestätigt. Wie viele Tiere im Südwesten an JKK-Vergiftungen gestorben sind, ist unbekannt. „Der Nachweis ist sehr schwer“, sagt Martin Elsäßer, „weil die Tiere nicht auf einmal umfallen und sterben. Es ist ein schleichender Prozess mit unspezifischen Symp-tomen, wo nach dem Tod nicht zwingend auf die JKK-Alkaloide hin untersucht wird.“ Verdachtsfälle gab es, aber die Dunkelziffer ist hoch, und sie wächst – mit dem Jakobskreuzkraut.

VERBREITUNG UND BEKÄMPFUNG
Das heimische Jakobskreuzkraut (JKK) ist nicht nur im Südwesten verbreitet, sondern beispielsweise auch in Nordrhein-Westfalen oder Schleswig-Holstein. Jede JKK-Pflanze kann bis zu 100.000 Samen entwickeln, die sich dann mit dem Wind in einem Umkreis von rund 50 Metern verteilen. Befördert wurde die Verbreitung durch die Einsaat von JKK durch Gemeinden an Straßenrändern und sie wird es durch falsche Pflege der Straßenränder, durch landwirtschaftliche Extensivierung oder Grünlandflächen ohne geschlossene Grasnarbe.
Die Bekämpfung des Krauts ist sehr aufwendig. „Ich empfehle das vollständige Ausgraben und die Verbrennung aller Pflanzenteile“, sagt Katharina Bakhaus, Tierärztin und JKK-Expertin am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen. Mähen kurz vor der Samenreife sei okay, aber nicht optimal. Denn die Giftstoffe bilden sich in der Wurzelspitze, und die Pflanze erholt sich nach einem Rückschnitt sehr schnell wieder. Lücken in Grasnarben sollten per Nachsaat geschlossen werden. Für die Bekämpfung sei zudem Aufklärung wichtig, sagt Professor Martin Elsäßer vom Landwirtschaftlichen Zentrums des Landes in Aulendorf. „Wir werden in diesem Jahr alle Straßenbauämter und Straßenverkehrsverwaltungen schulen.“ Ulm / Andreas Clasen
27. September 2016 SWP: LUDWIGSBURG

So kommt das Obst ins Glas




Eingemachtes, wie man es von früher kennt. Zu sehen im Blühenden Barock. © Foto: Richard Dannenmann
Von der Baumpflege bis zur Obstverwertung befasst sich eine Schau im Blüba. Fürs Wochenendprogramm sorgen die Obst- und Gartenbauvereine.
Einmachgläser mit Birnen, Mirabellen, Quitten und anderen Früchten reihen sich im Holzregal in der Orangerie im Blühenden Barock. Bis es soweit ist und das Obst fertig zum Verzehr bereit steht, ist es freilich an langer Weg mit vielen Arbeitsschritten. Um diesen darzustellen, hat Wolfgang Hundbiss vom Museum der Gartenkultur in Illertissen eine Ausstellung konzipiert, in der unzählige Gerätschaften Auskunft darüber geben, was die Besitzer von Streuobstwiesen zu tun haben oder hatten. Der Titel lautet: „Jetzt geht’s ans Eingemachte...“.
Okuliermesser zum Veredeln, Scheren und Sägen zum Schneiden der Bäume, Baumscharren zur Pflege der Rinde, Spritzen zur Bekämpfung von Schädlingen, Leitern und Körbe zur Ernte – Hundbiss, der über einen ausgedehnten Fundus von rund 10.000 Exponaten zum Thema Obst- und Gartenbau ...

...den gesamten Text lesen Sie in der Printausgabe der Bietigheimer, Sachsenheimer und Bönnigheimer Zeitung oder dem Online-Abo. UWE MOLLENKOPF 27.09.2016
16. Juli 2016 SWP: ILLERTISSEN

Fest am Bruckhof für Pflegefamilien




Einer von vielen Programmpunkten beim Sommerfest: Bohnen pflanzen am Bruckhof. © Foto: Jürgen Bigelmayr
Illertissen / MICHAEL JANJANIN 06.07.2016
Ein Sommerfest für Familien, die Kinder zur Pflege aufnehmen: Das hat der Landkreis Neu-Ulm veranstaltet – auf dem Bruckhof bei Illertissen.
„Noch zehnmal schlafen, dann wachsen die Bohnen aus dem Boden heraus“: Rudolf Siehler, der Gartenbaufachberater des Landratsamts, hat mit seinem Kollegen Bernd Schweighofer dieser Tage mit Kindern Stangenbohnen am Bruckhof bei Illertissen eingepflanzt. Mit Tante Jenny, Oma Sandra und Opa Manfred Fehrle haben Lena (6), Elija (10) und Romy (8) ihre Töpfe mit schwarzer Erde aufgefüllt und Bohnenkörner eingesetzt. Die Pflanzaktion war eine von vielen Attraktionen beim jüngsten Sommerfest für Pflegefamilien, das der Fachbereich „Jugend und Familie“ des Landratsamts Neu-Ulm alle zwei Jahre veranstaltet. Diesmal fand es im Bruckhof, dem kreiseigenen Schulland- und Freizeitheim im Illertisser Stadtteil Dornweiler, statt. Das Wetter war ideal, so dass rund 200 Erwachsene und Kinder dort einen vergnügten Tag verbrachten, teilt das Landratsamt mit.
Die Pflegeltern fanden Zeit und Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und persönliche Kontakte zu vertiefen. Für die Kinder war viel geboten: Sack- und Ballhüpfen, Schminken, Rollenrutsche, Singspiel, Schaumkuss-Wurfmaschine, Eierlaufen, Slalom, Dosenwerfen. Jugendamtsleiter Tilman Lassernig sowie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuten die Mädchen und Jungen. Der stellvertretende Landrat Roland Bürzle begrüßte die Gäste und würdigte deren soziales Engagement.
Als besondere Attraktionen hatte das Landratsamt außerdem die Märchenerzählerin Ute Bodenmüller eingeladen. Und die Feuerwehr Illertissen organisierte für die Kleinen einen Löscheinsatz auf eine „Spritzwand“. Zudem gab es Fahrten mit einer Pferdekutsche.
28. April 2016 ILLERTISSEN

Neue Bäume braucht die Stadt




Bauhofleiter Michael Kienast (links) und Gärtnermeister Christian Haller pflanzen eine Hopfenbuche.© Foto: is

Bäume haben es nicht immer leicht. In der Stadt setzen ihnen Hitze, Trockenheit und milde Winter zu. Deshalb werden jetzt Zukunftsbäume gepflanzt.
Früher wurden in Städten oft Bäume gepflanzt, die möglichst schnell wachsen, die Umgebung rasch grüner werden lassen. Heute haben die städtischen Gärtner zunehmend ganz andere Gedanken im Kopf. "Bäume sind in der Stadt besonderem Stress ausgesetzt", sagt der Illertisser Bauhofleiter Michael Kienast: "Nicht alle halten den aus, wir wählen deswegen besondere Arten aus." So wurden in der Memminger Straße neun Hopfenbuchen gepflanzt.
Baum ist nicht gleich Baum und Standort ist nicht gleich Standort. Ein Straßenbaum muss Abgase aushalten, hat manchmal eine sehr kleine Baumscheibe. Dazu kommt das Streusalz im Winter, während im Sommer der heiße Asphalt Wärme abstrahlt. Der Klimawandel mit seinen immer wärmeren Wintern und trockenen Sommern tut das seinige dazu.
Bei der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim wurde deswegen ein neues Projekt gestartet: In drei verschiedenen Klimaregionen wird getestet, welche Bäume für die Herausforderungen der Zukunft geeignet sind. In Kempten, Hof und Würzburg wurden Bäume gepflanzt, deren Entwicklung über längere Zeit jährlich im Frühjahr und Herbst auf Frost- und Trockenschäden, Kronenvitalität, Gesundheit und Zuwachsleistung getestet werden.
Viele Gemeinden experimentieren mittlerweile in dieser Richtung. Auch Illertissen ist laut Michael Kienast "auf diesen Zug aufgesprungen". Deshalb habe man sich entschieden, Bäume zu pflanzen, die ihre Heimat in südlichen Ländern haben und dann genau zu beobachten, wie sie sich unter den gegebenen Umständen entwickeln. In Au am Badesee wächst eine Silber-Linde, die vom Balkan kommt. Wegen der positiven Erfahrungen, die mit ihr als Straßenbaum gemacht wurden, gilt sie als wichtigste Linde für den Klimawandel.
An der Memminger Straße hat Gärtnermeister Christian Haller zusammen mit seinen Helfern neun Hopfenbuchen gepflanzt. Die Hopfenbuche ist eine nahe Verwandte der bestens bekannten Hainbuche. Sie stammt aber aus Südeuropa und Kleinasien. Dort wächst sie auf trockenen und sonnigen Berghängen sowie in lichten Wäldern. Sie ist anspruchslos und bisher ein sehr gesunder Baum.
Im Eschenweg in Illertissen, wo sämtliche Bäume gefällt werden mussten, die der Straße einst den Namen gaben, sollen ebenfalls neue gesetzt werden. Allerdings greifen Kienast und Haller künftig zu einer neuen Sorte: Der Nordamerikanische Rot-Esche werden geringe Ansprüche und hohes Regenerationsvermögen nachgesagt. Illertissen / INGE SÄLZLE-RANZ 28.04.2016
11. April 2016 AKTIONSTAG

Buntes Plädoyer für die Artenvielfalt



Trotz durchwachsenen Wetters kommen viele Menschen zu „Illertissen blüht“. Saatgutmarkt, lang geöffnete Geschäfte und Aktivitäten an Schranne und Marktplatz überzeugen Foto: Alexander Kaya
Käufliche Vielfalt: Saatgut in Bohnenform
Wochenlang liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren, kaum ein Illertisser konnte sich der Werbung für „Illertissen blüht – Saatgutmarkt und Gartenschätze“ entziehen. Am Samstag feierte die Veranstaltung Premiere. Und eine sehr erfolgreiche, wie Petra Schwandt, Wirtschaftbeauftragte der Stadt Illertissen, am späten Nachmittag feststellte: „Die Veranstaltung ist gelungen und hat gezeigt, dass das Thema viele Leute interessiert.“
Der Schwerpunkt drehte sich um mehr als nur um blühende Pflanzen, die Aussteller auf dem Saatgutmarkt auf dem Schrannenplatz engagieren sich alle für den Erhalt alter und seltener Pflanzensorten. Begleitet wurde der Markt von Vorträgen rund um das Säen und den Artenerhalt, denn wie Initiator Dieter Gaißmayer von der gleichnamigen Staudengärtnerei in der Begrüßungsrede sagte: „Das Vortragsprogramm ist wichtig, um das gesammelte Wissen der Aussteller auch weiterzugeben.“ Die Menschen dafür zu sensibilisieren, dass die Artenvielfalt immer weiter schrumpft, sei nur ein erster Schritt. Hobbygärtner davon zu überzeugen, lieber samenfestes Saatgut anzubauen, statt der im Handel üblichen Hybride, war das erklärte Ziel von Gaißmayer und den Ausstellern. Klaus Lang, Hobbygärtner aus Leidenschaft, baut in seiner Freizeit 500 bis 600 verschiedene Kräuter- und Gemüsesorten an. Er bot an seinem Stand in der Schranne Saatgut und Ratschläge an. Woldemar Mammel vom Genbänkle informierte an seinem Stand über die Alb-Leisa-Linse, eine Linsenart, die als ausgestorben galt, bis sie von Hobbygärtner Klaus Lang in der Genbank des Wawilow-Instituts in Sankt Petersburg entdeckt wurde. Heute wird die Sorte wieder von fast allen Biobauern auf der Schwäbischen Alb angebaut – der Sortenerhalt ist geglückt.
Nicht nur für Gärtner, auch für Bummler war am Samstag im Stadtzentrum viel geboten. Die Fahrt mit dem Shuttlebus von „Kraut und Krempel“ in die Innenstadt lohnte sich auch für externe Besucher, der Service wurde gut angenommen. Auf dem Schrannenplatz und auf dem Marktplatz hatten Musiker ihre Instrumente ausgepackt und Kinder und Erwachsene konnten am Standunserer Zeitung gegen eine Spende für die Kartei der Not am Glücksrad drehen.
Das Wetter stand ganz im Zeichen des Aprils. Dennoch war in den Cafés zwischenzeitlich kaum noch ein Platz zu ergattern. Von Orla Finegan
Bei uns im Internet
Weitere Bilder zu „Illertissen blüht“ und „Kraut & Krempel“ unter www.nuz.de/bilder
7. April 2016 SWP: Illertissen

Illertissen blüht am Samstag auf




Rechtzeitig zu "Illertissen blüht": Aus kleinen Gießkannen wurden Kunstwerke. © Foto: Beate Reuter-Manz
Konzertierte Gemeinschaftsaktion für ein blühendes Illertissen: Am Samstag laden Stadt, Einzelhandel und Vereine zum ersten Saatgutmarkt und anderen Aktionen - auch in den bis zum Abend geöffneten Läden.
3000 Narzissen und Tulpen in den Rabatten an den Toren zur Stadt, viele bunt bepflanzte Blumentröge in der Innenstadt - und so gut wie jedes Schaufenster einfallsreich dekoriert mit grünen, blauen und pinken Gießkannen: Illertissen hat sich herausgeputzt für das Frühlingserwachen und ganz speziell für eine Veranstaltung, die sich Gartenfreunde im Kalender notieren. Unter dem Titel "Illertissen blüht" gibt es am Samstag, 9. April, den ersten Saatgutmarkt in der Stadt und parallel dazu den Markt "Kraut und Krempel" auf dem Gelände der Staudengärtnerei Gaissmayer. Die Aktion ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Stadt, der örtlichen Werbegemeinschaft und zahlreicher Vereine.
Dieter Gaissmayer von der gleichnamigen Staudengärtnerei liegen nicht nur Stauden am Herzen. Er registriert schon seit langem: Immer mehr alte und samenfeste Gemüsesorten gehen im Zuge moderner Pflanzzüchtungen verloren. "Das ist umso dramatischer, weil es sich um eine der größten Kulturleistungen der Menschheit handelt", betont der Gärtnermeister und Naturfreund. Aus dieser Sorge heraus entwickelte er zusammen mit den Mitstreitern des Vereins zur Förderung der Gartenkultur die Idee eines lokalen Saatgutmarktes. "Wer kennt sie denn noch, die alten Gemüsesorten?" fragt der Experte bei der Vorstellung des Programms in die Runde. Allenfalls richtig begeisterte Gemüsegärtner. Doch auch die klagen über eine immer geringer werdende Verfügbarkeit, weil wenige große Konzerne den Markt beherrschen. Für den Experten Gaissmaier soll der Saatgutmarkt "ein Forum sein für Leute, die selber anbauen". Der Markt soll sich als Parallelveranstaltung von "Kraut und Krempel" fest etablieren.
Gaissmayer nutzte seine Kontakte in der Branche und konnte für den ersten Saatgutmarkt etliche Betriebe und Einzelpersonen gewinnen, die mit rund 20 Ständen samt Gartenschätzen die Schranne und den Schrannenplatz bevölkern werden; zum Beispiel das "Genbänkle" aus Weilheim, das sich als Netzwerk für Sortenretter versteht, oder "Tomaten-Schick" aus Bronnen bei Laupheim sowie der Raritätenhof Müller mit seinen Kartoffeln in Hülle und Fülle. Der Verein zur Förderung der Gartenkultur ist selbst mit einer Saatgutausstellung vertreten, "damit man einmal die große Vielfalt sieht", wie Gaissmayer betont. Außerem dabei sind "Die wilden Gärtner", die Saatgutinitiative des BUND, der Imker-Kreisverband Neu-Ulm, sowie der örtliche Geflügelzuchtverein. Der Obst- und Gartenbauverein steuert eine Mitmachaktion für Kinder bei. Bei "Ab ins Töpfle" soll begreiflich gemacht werden, was aus einem Samenkorn wird, nachdem es in den Boden kam. Abgerundet wird der Saatgutmarkt durch elf Fachvorträge in der Schranne im Halbstundentakt. Markt-Eröffnung ist um 10 Uhr.
In der Stadt spielt sich an diesem Samstag von 9 bis 17 Uhr aber noch mehr ab, verspricht die Wirtschaftsbeauftragte Petra Schwandt, bei der die Fäden zusammenlaufen und die sich wie der Bürgermeister darüber freut, dass so viele Mitmacher und Unterstützer ins Boot geholt werden konnten. "Das wird was", ist Jürgen Eisen überzeugt. So gibt es ein musikalisches Rahmenprogramm mit Straßenmusikern. Schauspieler der Schwabenbühne sind ebenfalls in der City unterwegs und rezitieren Frühlingsgedichte. Der Kunstzirkel hat eine Kinderaktion gestartet, bei der Kinder kleine Gießkannen künstlerisch gestalten können. 60 Kunststoffkännchen wurden bei Otmar Wirth abgeholt, der Großteil kam bereits "bearbeitet" zurück: von der Badenixe bis zum Lockenkopf. Sogar ein Schäfchen war darunter. Die Werke wurden zuerst im Agrarhandel Wirth ausgestellt und können jetzt in der Kunstzirkel-Galerie "Schau mal rein" bewundert werden. Apropos Gießkannen: Im Großformat sind laut Tobias Walter, dem Vorsitzenden der örtlichen Werbegemeinschaft, 1500 Stück in Umlauf. Das Farbenspiel grün, blau, pink kommt nicht von ungefähr. Es sind die Farben der Initiative "Kauf vor Ort".
Ein fester Termin für Gartenfreunde ist seit Jahren der Gartentrödelmarkt "Kraut und Krempel" der Interessengemeinschaft zur Förderung der Gartenkultur zusammen auf der Jungviehweide. Zum Auftakt der Gartensaison bieten Privatanbieter auf dem Gelände der Staudengärtnerei Gaissmayer an, was daheim keine Verwendung mehr hat. Schwerpunktthemen darüber hinaus sind heuer Blumenzwiebeln und Knollen, Frühjahrsstauden und -kräuter sowie die Wiesen-Schlüsselblume, Blume des Jahres 2016. BEATE REUTER-MANZ 07.04.2016
Info Weiteres unter www.illertissen.de; www.staudengaissmayer.de
Tauschbörse, Pendelbus und verlängerte Öffnungszeiten
Ein Pendelbus verbindet bei "Illertissen blüht" am kommenden Samstag, 9. April, die beiden Veranstaltungsorte Jungviehweide (Kraut und Krempel) und Innenstadt (Saatgutmarkt) mit dem Bahnhof und dem Großparkplatz beim Kleintiermarkt. Er fährt im Halbstunden-Takt.
Selbst geerntetes Saatgut, zum Beispiel von Tagetes und anderen Blumen, aber auch von Gemüse, kann zum Saatgutmarkt mitgebracht werden. An einem Stand wird eine Tauschbörse eingerichtet.
Vor und in der Schranne bewirten der Gartenbauverein Au sowie der Obst- und Gartenbauverein Jedesheim.
Der Wochenmarkt verlängert seine Öffnungszeiten. Einzelhändler haben bis 17 Uhr geöffnet.
16. März 2016 ILLERTISSEN

Bunte Gießkannen warten jetzt auf ihre Abnehmer


Der Countdown zu „Illertissen blüht“ am 9. April hat begonnen

Aktion „Illertissen blüht“ steht in den Startlöchern: Die Gießkannen sowie die Blumenkarten sind ab sofort abholbereit. Unser Bild zeigt Claudia Wirth (links) und die städtische Wirtschaftsbeauftragte Petra Schwandt.
Der Countdown zu „Illertissen blüht – Saatgutmarkt und Gartenschätze“ am Samstag, 9. April, von 9 bis 17 Uhr, hat begonnen. Ein besonderer Farbtupfer werden Gießkannen sein, die zur Schaufensterdekoration in den Geschäften dienen. Einige Firmen und Vereine hatten die Möglichkeit im Vorfeld blaue, pinke sowie grüne Gießkannen und Blumenkarten mit Samentütchen zu bestellen. Die Idee hierzu stammt von der Wirtschaftsbeauftragten der Stadt Illertissen, Petra Schwandt. Die Farben der Gießkannen sind passend zur Initiative der Illertisser Zeitung „Kauf vor Ort - weil deine Stadt alles hat“ gewählt. Diese bunten Plastikbehältnisse können ab sofort beim Gartenfachmarkt Wirth am Illertisser Marktplatz abgeholt werden. Öffnungszeiten sind Montag bis Donnerstag von 8 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 18 Uhr, Freitag von 8 bis 18 Uhr durchgehend und Samstag von 8 bis 12.30 Uhr.
Die Gießkannen sind zudem mit einer bunten Blumenwiese bedruckt und schlagen damit die Brücke zu einem weiteren Teil der Aktion. Wie im Vorjahr, wird die Stadt rund 1000 kostenlose Tütchen mit Blumensamen an die Bürger verteilen. Diesmal kommen die Samen mit den schmucken Blumenkarten in der passenden Aufmachung zur Aktion daher. Die Geschäfte können die Gießkannen ab dem 9. April entweder an ihre Kunden verschenken oder zugunsten der Tribüne der Schwabenbühne verkaufen.
Die Aktion „Illertissen blüht“ feiert heuer Premiere. Sie soll künftig den Markt „Kraut und Krempel“ ergänzen, der bereits einen festen Platz im Veranstaltungskalender hat und alljährlich auf dem Gelände der Staudengärtnerei Gaissmayer und dem benachbarten Museum der Gartenkultur stattfindet. Die Aktion ist eine Kooperation der Stadt, der Werbegemeinschaft sowie der Illertisser Zeitung und wird mit zahlreichen Attraktionen rund um das Thema Garten aufwarten.
In der historischen Schranne wird ein spezieller Saatgutmarkt stattfinden, mit sehr interessanten Vorträgen. Einige Vereine haben sich zum Beispiel bereit erklärt, mit Aktionen die Veranstaltung zu bereichern.
Der Kunstzirkel etwa bietet eine Kunstaktion für Kinder von fünf bis elf Jahren an, bei der sie eigene Gießkannen-Kunstwerke basteln können, welche dann im Nachhinein in der Kunstzirkel-Galerie „Schau mal rein“ ausgestellt werden. Viele Illertisser Geschäfte werden Aktionen anbieten und auch der Samstags-Wochenmarkt auf dem Marktplatz erstreckt sich in den Nachmittag hinein. Es gibt ein musikalisches Rahmenprogramm und zu jeder halben Stunde fährt ein kostenloser Pendelbus, der die Veranstaltung auf der Jungviehweide mit der Stadt, dem Bahnhof und dem Großparkplatz beim Kleintiermarkt verbindet. Der Eintritt ist frei. (az)
Info Das ausführliche Programm sehen sie unter www.illertissen.de/blueht
28. Januar 2016 ILLERTISSEN

Illertissen erblüht im April




Neue Aktion von Stadt, Werbegemeinschaft und Illertisser Zeitung feiert Premiere. Gießkannen spielen eine wichtige Rolle. Foto: Petra Schwandt
Bunte Gießkannen werden für "Illertissen blüht" die Schaufenster der Geschäfte schmücken. „Illertissen blüht“ nennt sich ein neuer Fixpunkt im Illertisser Veranstaltungskalender. Premiere feiert „Illertissen blüht – Saatgutmarkt und Gartenschätze“, wie sich die Veranstaltung insgesamt nennt, am Samstag, 9. April. Dann werden in Kooperation die Stadt, die Werbegemeinschaft und die Geschäfte sowie die Illertisser Zeitung Illertissen mit vielerlei Aktionen in besonderer Weise erblühen lassen.
Derzeit läuft der Countdown für die Anmeldung zu „Illertissen blüht“. Alle Illertisser Geschäfte und Vereine, die an der Aktion teilnehmen möchten, müssen sich bis Montag, 15. Februar, bei der Stadtverwaltung anmelden und Gießkannen sowie Blumenkarten mit Samentütchen bestellen. Die bunten Gießkannen und die Samentütchen spielen am 9. April eine besondere Rolle. Die Aktion ergänzt den Markt „Kraut und Krempel“, der bereits einen festen Platz im Veranstaltungskalender hat und alljährlich auf dem Gelände der Staudengärtnerei Gaissmayer und dem benachbarten Museum der Gartenkultur stattfindet.
In der historischen Schranne wird ein spezieller Saatgutmarkt stattfinden, mit sehr interessanten Vorträgen. Einige Vereine haben sich schon bereit erklärt, zum Gelingen der Veranstaltung beizutragen. Das blühende Illertissen und seine Geschäfte werden in ein buntes Rahmenprogramm aus Märkten und Straßenmusik eingebettet sein. Dazu werden auch die blauen, grünen und pinken Gießkannen benötigt. Die Schaufenster der Geschäfte sollten zwei Wochen vorher mit den mit blauen, grünen und pinken Gießkannen geschmückt sein. laut Petra Schwandt, Wirtschaftsbeauftragte der Stadt, ist angedacht, diese Dekoration mit in die Osterdekoration einzubauen. Von ihr stammt die Idee für die Veranstaltung. Die Farben der Gießkannen sind passend zur Initiative der Illertisser Zeitung „Kauf vor Ort – weil deine Stadt alles hat“ gewählt. Die Gießkannen sind zudem mit einer bunten Blumenwiese bedruckt und schlagen damit die Brücke zu einem weiteren Teil der Aktion.
Wie bereits im Vorjahr, wird die Stadt rund 1000 kostenlose Tütchen mit Blumensamen an die Bürger verteilen. Diesmal kommen die Samen mit den schmucken Blumenkarten in der passenden Aufmachung zur Aktion daher. Die Geschäfte können die Gießkannen ab dem 9. April entweder an ihre Kunden verschenken oder zugunsten eines guten Zwecks verkaufen. Von Franziska Schließer
Info Gießkannen sowie Blumenkarten mit Samentütchen können Geschäfte im Rathaus bei Petra Schwandt noch bis Montag, 15. Februar, per E-Mail an schwandt@illertissen.de oder Fax (07303) 9638-24 bestellt werden. Abzuholen sind die Gießkannen beim Gartenmarkt Wirth am Marktplatz.
11. Dezember 2015 ILLERTISSEN

Die Stadt zieht ein neues Event-Pflänzchen groß


Aktion „Illertissen blüht“ feiert 2016 Premiere. Jetzt suchen die Initiatoren nach Händlern.

Eine gemeinsame Aktion der Stadt, der Werbegemeinschaft und der IZ wird Illertissen einen neuen Festtag bescheren: Die Aktion „Illertissen blüht“ soll die Stadt beleben und Gäste aus nah und fern anlocken. Zentrales Symbol werden bunte Gießkannen sein, die in jedem teilnehmenden Geschäft zu finden sein werden. Als Projektleiterin hat die Wirtschaftsbeauftragte der Stadt, Petra Schwandt (rechts), zusammen mit dem Vorsitzenden der Werbegemeinschaft, Ralf Ettelt, und der Anzeigenleiterin der Illertisser Zeitung, Nicola Richter, gestern „Illertissen blüht“ vorgestellt. Foto: Ralph Patscheider
Die Gießkannen in drei verschiedenen Farben besitzen Symbolkraft. Die Stadt hat sich entschlossen, in Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft und der Illertisser Zeitung ein neues Event zu schaffen und es kräftig zu gießen, bis es sich im Jahreskalender einen festen Platz erobert hat. „Illertissen blüht“ nennt sich die Aktion, die für die Bürger der Stadt, Gäste aus nah und fern und ebenso für den örtlichen Einzelhandel gleichermaßen zu einem Erlebnis werden soll. Der Termin steht schon fest. „Illertissen blüht“ feiert am Samstag, 9. April 2016, Premiere, und das hat seinen Grund. Am selben Tag findet auf dem Gelände der Staudengärtnerei Gaissmayer und dem benachbarten Museum der Gartenkultur der Markt „Kraut und Krempel“ statt. Diese stets gut besuchte Veranstaltung soll nun auch auf die Stadt ausgedehnt werden.
Die Idee stammte von Staudengärtner Dieter Gaißmayer. Stadt und Werbegemeinschaft haben sie aufgegriffen. Seit Juni wird geplant, inzwischen sind die Vorbereitungen weit fortgeschritten. Gestern haben die Organisatoren „Illertissen blüht“ im Illertisser Rathaus vorgestellt und die Präsentation mit einem Aufruf verbunden. Der richtet sich laut Projektleiterin Petra Schwandt an die Illertisser Geschäftswelt mit dem Ziel, dass sich möglichst viele Händler und Gewerbetreibende der Aktion anschließen. Viele der 62 Mitglieder der örtlichen Werbegemeinschaft hätten sich schon zur Teilnahme entschlossen, berichtete deren Vorsitzender Ralf Ettelt. Wenn sich Illertissen am 9. April als blühende Stadt präsentiert, werden die Geschäfte eine wichtige Rolle spielen, eingebettet in ein buntes Rahmenprogramm.
In der Schranne und auf dem Schrannenvorplatz findet ein Markt für Saatgut und Gartenschätze statt. Gartenbauvereine sollen sich daran beteiligen. Mitglieder der Schwabenbühne treten an verschiedenen Stellen auf. Für Straßenmusiker wird die Innenstadt zur offenen Bühne. Die Stände auf dem Wochenmarkt werden über den Mittag hinaus geöffnet bleiben, und bunte Gießkannen in den Schaufenstern sollen an diesem Tag das Stadtbild prägen.
Die Gießkannen-Aktion hat sich die städtische Wirtschaftsbeauftragte Petra Schwandt ausgedacht. Farblich lehnt sich die Idee an die Initiative der Illertisser Zeitung zugunsten des örtlichen Einzelhandels in Städten und Gemeinden mit dem Titel „Kauf vor Ort – weil Deine Stadt alles hat“ an. Und gemäß dem Slogan der Werbegemeinschaft „Gemeinsam sind wir stark“ sollten sich alle teilnehmenden Geschäfte dieser auffälligen und bedruckten Gießkannen in Blau, Grün oder Pink bedienen. Laut Petra Schwandt wünschen sich die Organisatoren, dass nach Ostern, also ein bis zwei Wochen vor „Illertissen blüht“, in möglichst vielen Schaufenstern diese Gießkannen in die Auslage integriert sind. Je nach Branche lasse sich das sehr werbewirksam arrangieren, ist sich Schwandt sicher. Mit dem speziellen Aufdruck – einem Blumenfeld – weisen die Gießkannen auf einen weiteren Teil der Aktion hin. Die Stadt will – wie heuer im Frühjahr erstmals – wieder kostenlos Tütchen mit Blumensamen unter die Leute bringen. Dieses Angebot sei von den Bürgern begeistert aufgenommen worden, sagt die Projektleiterin. Das Bild auf den Gießkannen zeigt die Blumenwiese, die daraus beim Vöhlinschloss entstanden war.
Geschäfte, die Interesse an „Illertissen blüht“ zeigen, können Gießkannen schon jetzt im Rathaus bestellen. Teilnehmende Mitglieder der Werbegemeinschaft erhalten von ihrer Organisation sechs kostenlos. Diese Gießkannen können ab dem 9. April entweder an die Kunden verschenkt oder zugunsten eines guten Zwecks verkauft werden. Petra Schwandt und Ralf Ettelt stellen sich überdies vor, dass die Händler am 9. April mit speziellen Angeboten auf das Thema Garten eingehen – sei es beispielsweise durch den Verkauf bestimmter Kräutertees oder -liköre, Speisen mit besonderen Kräutern, Gartengeräte und -literatur, Pflanzgefäße oder etwa Offerten von Reisen zu Gartenschauen. Von Ralph Patscheider i
14. Juli 2015 SWP: BÖNNIGHEIM

Streuobstwiesen: 641 Bäume warten auf Förderung




OGV Bönnigheim und Stadt haben 671 Hochstämme aufgelistet, deren Schnitt im Rahmen eines Landesprojekts gefördert werden könnten.© Foto: Helmut Pangerl
Das Land hat mit seiner Streuobstkonzeption erstmals eine Prämie für den Baumschnitt von Hochstämmen aufgelegt. In einer gemeinsamen Aktion haben Stadt und OGV einen Förderantrag für 641 Bäume gestellt.
Bei der Kreisversammlung der Obst- und Gartenbauvereine im November 2014 wurde die Streuobstkonzeption des Landes, durch die es erstmals eine Prämie für den Baumschnitt bei der Pflege von Streuobstwiesen in Baden-Württemberg gibt, vorgestellt, und Peter Allmendinger, Vorsitzender des OGV Bönnigheim, wurde hellhörig und aktiv. Bei der Vorbereitung zum Blumenschmuck-Abschlussabend diskutierte er mit Timo Steinhilper, Fachbereichsleiter "Ordnung, Kultur, Jugend und Soziales" in der Bönnigheimer Stadtverwaltung das Projekt, der dem OGV seine Unterstützung zusicherte. Antragsvoraussetzung für die Landesprämie von jeweils 15 Euro für zwei Baumschnitte innerhalb von fünf Jahren ist es, dass die Antragsteller, die zu pflegenden Bäume anmelden und ein kleines Schnittkonzept vorlegen, das mehrere zusammenhängende Flurstücke, Gemarkungen oder Gemarkungsteile umfasst. Das Schnittkonzept besteht aus einer Flurstückskarte oder einem Luftbild, in dem die beantragte Fläche markiert und die Zahl der Bäume angegeben wird, die insgesamt und aufgeteilt in einem Fünfjahreszeitraum geschnitten werden sollen. Voraussetzung für die Förderung ist, dass sich das Schnittkonzept über fünf Jahre erstreckt. Förderfähig sind typische Streuobstbestände außerhalb von Hausgärten mit großkronigen, hochstämmigen, starkwüchsigen Obstbäumen in weitläufigen Abständen. Damit der Aufwand bei Antragstellung, Auszahlung und Kontrolle der Baumschnitt-Förderung in einem guten Verhältnis zum Nutzen steht, sind nur Sammelanträge von Gruppen, Vereinen, Aufpreisinitiativen, Landschaftserhaltungsverbänden, Mostereien und Gemeinden vorgesehen.
"Die Frage war, bekommen wir die mindest geforderten 100 Bäume zusammen?", erinnert sich Allmendinger im Gespräch mit der BZ. Am 28. Dezember organisierte der OGV-Vorsitzende eine Gemarkungsrundfahrt, bei der er sich mit Frank Sartorius, Manfred Häußer, Eberhard Mann und Timo Steinhilper einen Überblick über die vorhandenen Hochstämme auf Streuobstwiesen auf der Bönnigheimer Gemarkung verschaffte. Positiv überrascht sei er dabei über den Zustand der Hochstämme gewesen. "Die Stücklesbesitzer tun etwas für ihre Streuobstwiesen", so Allmendinger.
Auch die Resonanz der Wiesenbesitzer sei positiv gewesen. Nach einem Infogespräch mit Günter Plonka von der Beratungsstelle für Obst- und Gartenbau im Landratsamt, zu der alle Streuobstwiesenbesitzer in Bönnigheim eingeladen waren, beteiligen sich insgesamt 24 Antragssteller, einschließlich der Stadt Bönnigheim, an dem Streuobstwiesenprojekt des Landes. Insgesamt 641 Hochstämme weist der Förderantrag aus, der im Mai von der Stadtverwaltung ans Regierungspräsidium in Stuttgart geschickt wurde.
"Es war ein unkompliziertes Zusammenarbeiten von OGV und Stadtverwaltung", betont Allmendinger, denn der Fachbereich 2 "Ordnung, Kultur, Jugend und Soziales" übernahm für die Beteiligten die Antragsstellung und wird - sofern der Bönnigheimer Antrag als förderfähig eingestuft wird - die Verteilung der Schnittprämien übernehmen. Die Kooperation von Stadtverwaltung und OGV, die es bei den 50 Obst- und Gartenbauvereinen im Landkreis lediglich noch in Ingersheim und Neckarrems gebe, schätzt Steinhilper "als gewisses Alleinstellungsmerkmal ein, das vom RP hoffentlich auch gewürdigt wird". Hinzu kommt, der OGV Bönnigheim will das Projekt "fachlich intensiv begleiten". Allmendinger: "Bei unseren Sommer- und Winterschnittkursen werden wir verstärkt auf die Hochstämme eingehen." Bönnigheim / JÜRGEN KUNZ 14.07.2015
11. September 2014 ILLERTISSEN

Zink und flink




Seite zwei der Biene: ein gestreifter Vogelflügel: quasi die Stripes zu den Stars.Bild: Stefanie Graf

Graffiti-Künstler Marcel Höhlig und sein Silberpfeil in Bienenform: die zinkfarbene Biene mit jugendlichem Charme.

Seite eins der Biene: ein mit Sternen versehener Flügel.
Der Schwarm (12) Die Biene der Firma Karger startet durch

Illertissen Wie ein Starfighter ganz kurz vor dem Starten steht die silber-orange-blaue Biene mit dem leicht aggressiven Blick noch an ihrem Platz. Beinahe entsteht der Eindruck, dass sie mit den Flügeln surrt und endlich losfliegen will, so jung und zinkig, wie sie ist.
Die skurrile Biene mit den Spezialflügeln im abgewandelten Stars-and-stripes-Design und dem Graffitikörper wurde im Auftrag der Firma Karger von Marcel Höhlig gestaltet. Sie ist Teil der sogenannten Illertisser Schwarm-Aktion. Im Auftrag von Paten haben verschiedene Künstler originelle Bienen-Skulpturen geschaffen. Die sind derzeit im Illertisser Museum der Gartenkultur zu betrachten und werden am 18. Oktober versteigert.
Der junge Künstler Marcel Höhlig erzählt, dass ihm Stadtjugendpfleger Lothar Girrbach den Kontakt zu Wolfgang Karger vom gleichnamigen Unternehmen vermittelt habe. „So lernte ich den Paten der Biene kennen und bekam die Chance, meinen ganz eigenen Stil auf die Firmenbiene zu bringen“, berichtet Höhlig und zeigt auf den silbergrundigen Bienenleib, der mit Spray in Blautönen grundiert wurde und viele Graffitibuchstaben von A bis Z auf sich trägt. Die Spezialfarben sind in der Graffiti-Sprayer-Szene bekannt und funktionieren anscheinend nicht nur auf Wänden, sondern auch auf Skulpturen. Der Künstler fügt hinzu: „Es war aber wirklich etwas ganz anderes, so zu arbeiten, denn man muss immer daran denken, dass die Biene eine konische Form hat“. Eine Herausforderung für ihn, die ihm sichtlich Freude bereitet hat.
Eine dynamische Biene ist sie jetzt schon und sticht inmitten der anderen 34 hervor. Später, dann nach der Versteigerung steht fest, dass sie weiterhin frischen Wind in die Stadt bringen wird, denn ihr Platz ist mit Sicherheit ganz nahe an der Jugend, quasi auf dem Rollfeld via Zukunft. Sie soll vor dem Jugendhaus aufgestellt werden. (grafs)
7. August 2014 SWP: ULM

Urban Gardening am Kuhberg: Jäten, Gießen und pflücken erlaubt




Jannika Riemhofer (von links), Leoni Fernholz und Lea Graf jäten im Blumen-Kohlbeet. © Foto: Lars Schwerdtfeger

Urban Gardening im Neunkirchenweg am Kuhberg. Die Stadt Ulm hat der 17-jährigen Schülerin Lea Graf ein Stückchen Land zur Verfügung gestellt. In dem Stadtgarten, an dem jeder mitwirken darf, wachsen Kartoffeln, Erbsen, Karotten und mehr.
Urban Gardening, heißt das Modewort. Übersetzt: Gärtnern in der Stadt. Auf öffentlichem Grund wachsen für jedermann Gemüse und Obst inmitten eines Siedlungsgebiets. So wie am Neunkirchenweg, Höhe Sulzbachweg, am Kuhberg. Makellos wie im schönsten Bildband über biologischen Gartenbau wachsen dort Kohl, Kohlrabi, Kartoffeln (sie blühen gerade), Zuckermais, Erbsen (erntereif), Karotten, Zwiebeln, Lauch, Bohnen. . . Sehr hübsch ist das Feuerbohnentor.
"Letztes Jahr stand hier nur Gras rund um die kleine Kastanie", sagt Lea Graf. Die 17-jährige Schülerin der Waldorfschule am Illerblick freut sich über die prächtige Entwicklung der Pflanzen und zugleich über die "Früchte" ihrer Projektarbeit "Urbanes Gärtnern." Am Samstag wird sie ihr Projekt zwar leider nicht vor Ort, aber in der Schule vorstellen - anhand von vielen Fotos.
Sie wird schildern, dass ihr die Stadt Ulm das Stückchen Land für zwei Jahre zur Verfügung gestellt hat und nur noch die Hainbuchenhecke schneidet, die den Garten auf drei Seiten umgibt. Zum Gießen per Gartenschlauch darf Lea Graf die beiden benachbarten Hydrantenanschlüsse nutzen. Die Stadtwerke Ulm und Neu-Ulm hätten ihr die Grundgebühr und den gesamten Wasserverbrauch "gespendet".
Jedoch hat die Schülerin beim Fräsen der ehemaligen Wiese, beim Lesen der vielen Steine, beim Ausbringen von Kompost und beim Pflanzen oft Hilfe von ihrer Familie und von Freunden bekommen. Um an Samen und Setzlinge zu kommen, hatte sich die Projektgärtnerin etwa an die Baumschule Braun in Eggingen gewandt: Diese sponserte flugs Salatsetzlinge, Tomatenjungpflanzen und Beerensträucher fürs Urban Gardening.
Ziel von Lea Graf ist jedoch nicht, dass nur sie und ihre Klassenkameradinnen Leoni Fernholz und Jannika Riemhofer im Garten jäten, gießen und ernten, sondern schwerpunktmäßig Anlieger sollen sich einbringen. "Keine Anmeldung, pflücken erlaubt", steht auf dem Schild nah am Fußweg. So kamen beispielsweise schon "zwei nette Frauen aus der Saarlandstraße" zum Gießen, ein Hobbykoch holt sich Thymian und Schnittlauch von der Kräuterspirale, und "ein junger Mann mit Hund" hatte Flusskiesel für die Gartenwege übrig.
Lea Graf hofft, dass der Stadtgarten auf Dauer bleibt und bald von einer festen Gemeinschaft gepflegt wird. "Denn ab August bin ich für drei Monate als Austauschschülerin in Frankreich." Ulm / CAROLIN STÜWE 08.07.2014
4. August 2014 Serie (1)

Zwischen Tomaten und Pflaumen




Gleich mehrere verschiedene Sorten Tomaten wachsen in den Gewächshäusern von Josef Rathgeb.

Auch Pflaumen sind jetzt reif.
In unserer neuen Sommer-Reihe stellen wir die Erzeuger regionaler Produkte vom Neu-Ulmer Wochenmarkt vor. Heute: Gemüse- und Obsthändler Josef Rathgeb Von Annika Gonnermann
Josef Rathgeb ist zwischen all den Pflanzen kaum noch auszumachen. Der Gemüsebauer, der auf dem Neu-Ulmer Wochenmarkt seine Ware anbietet, geht zwischen den grünen Wänden hindurch, die sich an Hanfsträngen festgewickelt, bis zum Dach des Gewächshauses strecken. Zu seiner Rechten hängen dicke, rundliche Tomaten, zu seiner Linken deren längliche Verwandte, die Flaschentomate. Einige Früchte sind noch blässlich grün, andere prall und rot. Rathgeb bückt sich und schneidet einen Bund Tomaten direkt vom Strauch. Das Taschenmesser ist der ständige Begleiter des 57-Jährigen – zumindest in der Zeit, die er in seinen drei Gewächshäusern am Ortsrand von Burlafingen verbringt.
Mehrere hundert Quadratmeter hat der gebürtige Ellwanger dort zusammen mit seiner Frau Waltraud bepflanzt – regionale Produkte, angebaut nach Jahreszeit. „Im Moment haben wir hier Tomaten, Paprika, Auberginen, Zucchini oder auch Bohnen. Außerdem Birnen, Zwetschgen, Mirabellen, Aprikosen, Pfirsiche und natürlich Äpfel.“
Die waren auch schon vor 25 Jahren Teil des Angebots, als Rathgeb zum ersten Mal auf den Neu-Ulmer Wochenmarkt gegangen ist. „Ich war wirklich der Kleinste“, erinnert sich der Fachwart für Obst- und Gartenbau schmunzelnd.
Inzwischen ist die Verkaufsfläche von nicht einmal mehr zwei auf 16 Meter angewachsen. „Im Sommer mehr, im Winter ein bisschen weniger.“
Drei Mal die Woche ist er auf Märkten unterwegs, freitags in Dietenheim, mittwochs und samstags in Neu-Ulm. Das bringt einen strengen Tagesablauf mit sich: Um vier Uhr morgens aufstehen und um fünf Uhr zum Markt fahren, um den Stand aufzubauen. „Außer am Sonntag“, meint Rathgeb, der gerade zur Erntezeit auch einmal 16 bis 18 Stunden bei seinen Pflanzen verbringt. „Von der Saat über die Aufzucht der Jungpflanzen bis hin zur Ernte machen wir alles selbst. Wir haben ein paar Erntehelfer, aber die kommen hier direkt aus dem Ort und nicht aus Osteuropa.“
Ohnehin legen die Rathgebs größte Bedeutung auf die Regionalität ihrer Produkte. „Vor ein paar Jahren mussten viele Händler auf dem Wochenmarkt aufhören. Wir haben überlebt, weil wir wirklich nur auf eigene Produkte gehen. Nur über Frische kann man gewinnen.“ Eine Besonderheit seines Standes gleich neben dem Glasaufzug zur Tiefgarage seien unter anderem ausgefallene Früchte. So baut er beispielsweise die Albecker Birne an, eine alte, heimische Birnensorte. Doch auch exotischere Früchte wachsen in seinen Gewächshäusern, wie die selbstgezüchteten Melonen auf deren zuckersüßes Fruchtfleisch Rathgeb besonders stolz ist. Doch die Rathgebs bieten noch weit mehr an: „Wir machen zum Beispiel vier Sorten Apfelsaft selbst, oder fertig geschnittenen Salat.“
Dafür stünden er und seine Frau oft eine halbe Stunde früher auf, um alles so frisch wie möglich zuzubereiten. „Auch unsere Schwarze-Johannisbeer-Marmelade ist sehr beliebt. Die schicken wir sogar bis nach Hamburg. Das wäre eine Todsünde, wenn die uns ausgehen würde. Deswegen kommen die Leute an unseren Stand.“ Und es werden wieder mehr.

Auch junge Kunden kaufen ein
Noch vor ein paar Jahren war sich Rathgeb nicht sicher, ob das Geschäft weitergehen würde. „Vor zehn Jahren hatte ich ganz große Bedenken, weil die Kundschaft immer älter wurde.
Aber inzwischen kommt ein ganz junges Publikum. Das hat sich sehr gewandelt.“ Über die Jahre haben sich die Rathgebs einen festen Kundenstamm aufgebaut, die allermeisten kennen sie mit Namen. Eine Frau hat sich in all den Jahren als besonders treu erwiesen. „Sie war eine unserer ersten Kunden und war damals schon im hohen Alter. Mittlerweile ist sie weit über 90 Jahre alt und im Pflegeheim. Sie schickt aber immer noch eine Pflegerin zu uns, um die Birnen zu holen“, erzählt Rathgeb. Für die Zukunft wünscht sich der Gemüsebauer eigentlich nur eines: „Wenn die Gesundheit weiterhin mitmacht, ist alles gut“, meint Rathgeb und schneidet den nächsten Bund Tomaten für den kommenden Markttag.
6. November 2013 Jubiläum

Für Gartler und Imker




Die Imker Walter Irsigler (links) und Hermann Schuster (rechts) sowie Gartlervorsitzender Hermann Dirr vor der Ausstellung.Bild: Peter Heider

110. Geburtstag mit Ausstellung über Kartoffeln und Vorträgen über Bienen gefeiert
Meitingen Sein 110. Jubiläum feierte der Obst- und Gartenbauverein Meitingen im Bürgersaal Meitingen. Im Mittelpunkt der zweitägigen Veranstaltung standen neben einer Apfel- und Kartoffelausstellung Beiträge des Imkervereins Meitingen zu den Themen „Von der Blüte bis zum Honig“ sowie „Der bienenfreundliche Garten“.
Bürgermeister Dr. Michael Higl dankte dem Gartenbauverein für sein Engagement in der Marktgemeinde. Besonders lobte Higl, dass der Verein die Liebe zur Schöpfung an die junge Generation weitergebe, so an seine Kinder- und Jugendgruppe „Blumenkinder“.
Rupert Sailer, zweiter Vorsitzender des Kreisverbandes Augsburg- Land für Gartenbau und Landespflege würdigte das Engagement der Meitinger Gartler bei der „Schwäbischen Grünen Woche 1999“ in Thierhaupten oder bei der Gartenschau 2008 in Neu-Ulm. Erfreulich fand Sailer, dass der Gartenbauverein Meitingen bei seinem Jubiläum vom Meitinger Imkerverein unterstützt wird. „Ein Garten ohne Bienen ist nicht vorstellbar!“
Der Vorsitzende des Meitinger Imkervereins, Otto Liepert, sprach die geschichtliche Trennung der Gartenbau- und Imkervereine an. Gründer und Pfleger der Imkerei seien Pfarrer und Lehrer gewesen, die sich besonders mit dem Anbau von Apfelbäumen befasst hätten.
Christian Müller referierte über die Geschichte des Kartoffelanbaus, die Noternährung in Krisenzeiten und die Anforderungen an die Böden für reiche Kartoffelernten. Er gab viele Tipps zu Sorten und zur Lagerung von Kartoffeln. Manuela Bernadi, eine leidenschaftliche Imkerin, schlug mit dem Vortrag „Der bienenfreundliche Garten“ eine Brücke zwischen Gartenbesitzern und Imkern. „Bienenfreundliche Blumen und Sträucher sollen bei der Auswahl der Anpflanzung im Garten berücksichtigt werden“, sie empfiehlt eine Bienenweide. (peh)
9. Oktober 2013 Lokales

Holzkunst mit der Motorsäge



Gartenmarkt zum Jubiläum wächst Von Zita Schmid
Illertissen-Jedesheim Der Obst- und Gartenbauverein Jedesheim feiert am Wochenende sein 100-jähriges Jubiläum. Nach dem Festabend am Samstag, 12. Oktober, und dem Festgottesdienst am Sonntag, 13.Oktober, findet – wie berichtet – am Sonntag bei der Gemeindehalle von 11 bis 17 Uhr auch ein „Markt rund um den Garten“ statt. Der Markt wird größer, als die Veranstalter erwartet haben. „Inzwischen haben sich knapp 30 Aussteller angemeldet“, beschreibt Vereinsvorsitzender Christian Haller das große Interesse.
Die Besucher dürfen sich jetzt auf einen Garten- und Künstlermarkt freuen. Neben dem Angebot heimischer Landwirte – Kartoffeln, Liköre, Marmeladen, Kräuteröle, Kürbisse und Honige – bereichern nun auch Hobbykünstler das Angebot. Es gibt Töpferwaren, Vogelhäuser, Kreatives aus Rost, Türkränze, Gartendeko aus Holz oder herbstlichen Tischschmuck, Windlichter und vieles mehr.
Als Höhepunkt wird Holzkünstler Philipp Schad mit seiner Motorsäge sein Können unter Beweis stellen. Die Besucher können auch eine Apfel- und Birnenausstellung bewundern, die einen Einblick in die Sortenvielfalt des heimischen Obstes geben soll. Hauptsächlich aus Jedesheimer Obstgärten stammten die für die Ausstellung bestimmten Äpfel und Birnen, die sich einige Tage vor dem Fest in der Garage von Christian Haller kistenweise sammelten. Mithilfe von Rudolf Siehler, Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege im Landkreis Neu-Ulm, wurden die Sorten bestimmt und in Körbe sortiert. Über 30 Sorten werden zu sehen sein.
23. Oktober 2012 Apfelfest

„Hineinbeißen, und die Sonnenwärme spüren“




Annette Stölzle von der gleichnamigen Baumschule hat 150 verschiedene Apfelbäume in ihrer Gärtnerei stehen.Bild: Langhans
Samstag und Sonntag dreht sich alles ums runde Obst, mit Vorträgen, Sortenbestimmung und Saftmobil Von Regina Langhans
Illertissen Vor zwei Jahren haben der örtliche Gartenbauverein und die Baumschule Stölzle in Illertissen ein Apfelfest veranstaltet, mit Fachvorträgen, der vielseitigen Nützlichkeit von Äpfeln bis hin zum Saftmobil. Jetzt gibt es eine Neuauflage: Am Wochenende, 27. und 28. Oktober, findet jeweils von 10 bis 16 Uhr in der Baumschule Stölzle an der Unterrother Straße in Illertissen das zweite Apfelfest statt.
Auf den Apfel könnte Annette Stölzle nicht verzichten, „besonders, wenn er frisch gepflückt noch die Wärme der Sonne ausstrahlt“. Apfelbäume gebe es für alle Bedürfnisse und wer gar keinen Platz hat, könne sich einen Säulenbaum hinstellen, sagt die Baumschulmeisterin. Für das bevorstehende Apfelfest hat sie über 200 verschiedene Sorten zusammengetragen, allein auf ihrem Gelände wachsen 150 unterschiedliche Apfelbäume. Der viel kleiner Wildapfel stammt aus Asien, weiß die Expertin, schon bei den Germanen sind Reste davon gefunden worden. Der Durchbruch kam mit den Römern, die mit dem Züchten begonnen hatten und ihr Wissen mit nach Deutschland brachten. Der Stellenwert eines Apfels in mittelalterlichen Zeiten lässt sich daran ermessen, dass ein Obstdiebstahl mit dem Tode bestraft wurde.

Aus dem Programm, Vorträge und Ausstellungen
Auf dem bevorstehenden Apfelfest wird der Historie ebenso gedacht wie modernen Bedürfnissen. Neben der Apfelausstellung mit über 200 Exemplaren gibt es eine Sammlung historischer Gartengeräte von Wolfgang Hundbiss, eine Galerie mit Apfelbildern, ein Apfelquiz von Richard Stölzle, eine Buchausstellung oder das Saftpressmobil für eigenen Apfelsaft. Auch das Rahmenprogramm kommt kaum ohne Apfel aus, sei es beim Armbrustschießen der Feuerschützengesellschaft in der Art von Wilhelm Tell oder beim Verkauf von Obst aus der Region.
Samstag 10 bis 16 Uhr Düngeberatung sowie Apfelbestimmung
Sonntag 11 Uhr Max Weber: Der Garten fürs Leben, 13 bis 16 Uhr Anton Klaus: Apfelbestimmung, 14 Uhr Christine Egle: Alles Apfel oder was?, 15 Uhr Fritz Eberhard: Äpfel.
1. März 2012

Den Garten jetzt aufs Frühjahr vorbereiten




Nach dem Winter braucht der Garten eine Kur: Bevor Sonne und warme Temperaturen die Pflanzen zum Treiben anregen, sollten Rasen, Beete, Sträucher und Gehölze vorbereitet und umsorgt werden.
Die letzten kalten Tage sind ideal, um das neue Gartenjahr zu planen: Wo sollten alte Pflanzen ersetzt werden? Welches Gemüse kommt in den Nutzgarten? Kann das Staudenbeet mit fröhlichen Farben ergänzt werden? Und dann geht es los. Denn: Sobald die die Sonne den Boden wärmt, beginnt im Garten die Arbeit.
Gartengeräte: Wer sich im Herbst nicht um die Wartung der Werkzeuge und Maschinen gekümmert hat, muss das jetzt nachholen. "Der Spaten und alle Scheren müssen gesäubert, geölt und geschärft werden", zählt Hartmut Clemen vom Landesverband der Gartenfreunde Bremen auf. Wasserhähne, Schläuche und Dichtungen werden inspiziert.
Rasen: Wurden unter dem ersten Schnee Laubreste auf dem Rasen begraben, müssen diese jetzt weggerecht werden. Im März bekommt der Rasen noch eine letzte Kalkgabe. "Wenn der Frost vorbei und der Rasen höher als fünf Zentimeter gewachsen ist, wird zum ersten Mal geschnitten", sagt Clemen. Dann folgt die erste klassische Düngung.
Beete: Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist, kann es losgehen in den Beeten. "Jetzt werden die letzten alten Stängel vom vergangenen Jahr entfernt. Außerdem sollte kein Laub mehr auf den Stauden liegen. Unter einer feuchten Schicht gammeln und faulen sonst die neuen Triebe", sagt Karen Falch von der Saarländischen Gartenakademie in Lebach zu den Aufgaben im Ziergarten. Brennnessel, Löwenzahn, Schachtelhalm und andere Unkräuter werden entfernt.
Boden: Zwischen den mehrjährigen Pflanzen und auf unbepflanzten Flächen muss nun der Boden vorbereitet werden. "Dazu wird das Erdreich am besten mit einem Sauzahn oder einer Grabgabel gelockert, so dass es gut belüftet wird und Niederschläge aufnehmen kann", sagt Clemen. Schließlich kommt eine zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht aus gesiebtem Kompost des vorvergangenen Herbstes darauf. "Durch diese Humusgabe wird der Boden gepflegt, gleichzeitig werden Nährstoffe zugeführt", erklärt Klaus Krohme, Leiter des Kreislehrgartens in Steinfurt. Auch Sträucher und Gehölze seien für eine solche Zugabe dankbar.
Aussaat: Im Frühbeet oder Gewächshaus können einjährige Sommerblumen wie Löwenmäulchen, Gauklerblumen oder Sonnenhut sowie Kohl, Salat und Radieschen ausgesät werden. Danach kommen geschützte Lagen im Freiland an die Reihe: "Bohnen und Möhren, aber auch Zwiebeln finden hier ihren Platz", sagt Karen Falch. In kalten Nächten sollte allerdings noch ein schützendes Vlies über die Setzlinge ausgebreitet werden.
Sträucher und Gehölze: Sie brauchen einen guten Rückschnitt. "Wichtig ist, dass nicht einfach außenherum abgeschnitten wird: Bei Sträuchern wie Haselnuss oder Weigelie müssen immer mal wieder dicke, alte Triebe bis zum Boden rausgenommen werden", empfiehlt Falch. Auch alle vom Frost geschädigten Triebe und Äste werden bei dieser Gelegenheit entfernt. "Es kann gut sein, dass manches Gehölz heute noch gut aussieht und Frostschäden erst in den kommenden Wochen sichtbar werden", sagt Krohme. Deshalb sei im April ein Kontrollgang angesagt, besonders bei wintergrünen Gehölzen. Für den Obstbaumschnitt ist der März genau der richtige Zeitpunkt. Der Gehölzschnitt wird am besten gehäckselt und als Mulch über den Wurzeln verteilt oder auf den Kompost gegeben.
Rosen: Sie werden ebenfalls im Frühjahr kräftig gestutzt. "Beetrosen werden auf vier bis fünf Augen zurückgeschnitten. Aus allen öfter blühenden Kletter- und Strauchrosen werden alte Zweige komplett entfernt und junge Zweige oder Seitentriebe je nach Wuchsform eingekürzt", sagt der Gärtnermeister Krohme.
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13. September 2011 Innenstadt und Schloss zu Fuß erkunden

Sehenswert



Zum Tag „ohne Auto – mobil“ gibt es auch zwei Führungen in Illertissen
Illertissen Kostenlos Bus und Bahn benutzen und dabei unbekannte Seiten des Landkreises Neu-Ulm entdecken-der Aktionstag „Ohne Auto - mobil“ am Samstag, 17. September, bietet dazu eine Fülle von Gelegenheiten. Das Programm ist auf die Fahrzeiten von Bussen und Bahnen abgestimmt, sodass alle Ausflüge ganz bequem mit dem öffentlichen Nahverkehr unternommen werden können.

Illertissen
Die Stadt Illertissen bietet in Zusammenarbeit mit dem Verein „Heimatpflege Illertissen und Umgebung“ zwei kostenlose Streifzüge zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt an. Um 11.15 Uhr startet am Bahnhof eine Führung durch die Innenstadt. Um 14 Uhr ist am Vöhlinschloss Treffpunkt für eine Führung durch das Vöhlinschloss und das Heimatmuseum.

Shuttle-Zug nach Weißenhorn
Wer mit dem Shuttle-Zug nach Weißenhorn fährt, kann von dort aus eine ganze Menge unternehmen. Die Fuggerstadt bietet eine kostenlose Stadtführung an. Museumsleiter Wolfgang Ott holt die Teilnehmer nach Ankunft des Bahn-Shuttles um 9.34 Uhr direkt am Bahnhof ab. Man kann den Shuttle-Zug auch mit einer Radtour mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) verbinden. Start ist um 9.40 Uhr am Bahnhof in Weißenhorn unter Leitung von Walter Radtke. Auf der mit 20 Kilometern recht gemütlichen Tour zurück nach Ulm werden unter anderem der Kreismustergarten Weißenhorn, die Engelhardmühle in Attenhofen, das Hofgut Neubronn und das „Bärenbräu“ in Neuhausen besichtigt.
Vom Bahnhof Weißenhorn fahren nach Ankunft der Shuttle-Züge aus Ulm um 11.34 und 14.18 Uhr extra Busse zum Kreismustergarten Weißenhorn. Dort bietet Kreisfachberater Rudolf Siehler um 10, 12 und 14.30 Uhr kostenlose Führungen an. Im Anschluss an die 12-Uhr-Führung lädt der Landkreis Neu-Ulm zu einer Genusswanderung mit Andrea Engel-Benz ein. Vom Kreismustergarten aus geht es um circa 13 Uhr weiter über Witzighausen und Attenhofen zurück nach Weißenhorn. Die reine Wanderzeit für die zwölf Kilometer lange Strecke beträgt rund drei Stunden. Für die Radtour und die Wanderung ist eine telefonische Anmeldung unter (0731) 66695 (BUND) erforderlich.
Um 14 Uhr gibt es eine Extra-Führung mit Museumsleiter Wolfgang Ott im Weißenhorner Heimatmuseum durch die aktuelle Ausstellung „… und fehlt auch der Pfaffensegen dabei“.

Roggenburg
Vom Bahnhof Weißenhorn fahren nach Ankunft der Shuttle-Züge auch wieder Extra-Busse zum Kloster Roggenburg. Dort findet im Prälatenhof von 10 bis 17 Uhr der traditionelle Öko-Markt mit über 80 Ständen statt.

Elchingen
Auf den Elchinger Wasserspuren wandern und dabei eine herrliche Aussicht genießen kann man mit Gästeführer Gerold Bosler. Start der rund dreieinhalbstündigen Tour ist um 13.45 Uhr am Bahnhof Thalfingen.

Holzheim
Einen Blick hinter die Kulissen einer kleinen Brauerei kann man beim „Bärenbräu“ in Holzheim-Neuhausen werfen. Die halbstündige Führung beginnt um 14. (az)
Alle Veranstaltungen auch im Internet unter
www.ding.eu oder
www.landkreis.neu-ulm-tourismus.de
19. April 2010 Lokales (Illertissen)

Stadlfest: Planung läuft



Illertissen-Au Wie jedes Jahr zu Christi Himmelfahrt veranstaltet auch heuer der Auer Kulturring sein traditionelles Dorffest im "Stadlgarten" des ehemaligen Bauhofgeländes. Über die Vorbereitungen des Arbeitskreises berichtete Kulturringvorsitzender Martin Binder in der jüngsten Frühjahrssitzung des Vereinsringes, zu der er auch die neu gewählten Vereinsvorsitzenden Willi Schumacher (Musikverein Au), Helmut Zettel (Berg- und Radfreunde Au) und Simon Hornung (Stellvertreter Aktiv e. V.) herzlich begrüßen konnte. Margitta HäuSSler
Als besondere Attraktionen beim Stadlfest sind eine "Oldtimer-Show" und ein "Schaudreschen" geplant. Selbstverständlich ist auch wieder ein spezielles Kinderprogramm mit sportlichen und Bastelangeboten in Vorbereitung. Zwei Musikkapellen spielen auf und werden damit für die besondere Vatertagsstimmung auf dem Festplatz sorgen. Neben dem Unterhaltungsprogramm verwöhnen die einzelnen Vereine die Gäste mit ihren lukullischen Leckerbissen. Mit seinem reichhaltigen, abwechslungsreichen Mittagstisch und dem schon berühmten Kuchenbüffet hofft der Auer Kulturring wieder viele Besucher anzulocken.
Als nächstliegender Termin für die Mitglieder des Kulturrings steht die Maibaumfeier an. Aufgrund eines Sturmschadens im vergangenen Jahr wird ein neuer Stamm gebraucht, der nun bis zur Feier am 30. April vorbereitet wird. Das Kranzen übernimmt wie immer der Gartenbauverein, das musikalische Programm an der Maibaumfeier bestreiten die Grundschule Au, die Kinderturngruppe, der Sportvereinigung, der Musikkapelle und die Hit-Kids und für das leibliche Wohl sorgt der Fischereiverein.
Ferienspaß für alle Altersklassen bietet Herr Hoer mit seiner Mannschaft im August auf dem Gelände des Kulturring-Stadls an. Dazu benötigt er noch Mitarbeiter und Helfer, die sich in dieser wertvollen Arbeit engagieren möchten. Nach einer kurzen Vorstellung des Programms und der Abklärung der versicherungstechnischen Besonderheiten erfolgte die Zustimmung der Versammlung.
In der langfristigen Planung wurde die diesjährige Seniorenweihnachtsfeier an die Pfarrgemeinde, die Theaterveranstaltungen 2010 an den Schützenverein Au vergeben.
29. März 2009 Lokales (Illertissen)

Erst Markt, dann Frühjahr



Altenstadt-Illereichen (lor) - "Enttäuscht bin ich nur vom Wetter", sagt Marktmeister Johann Link und freut sich übers Markttreiben, das sich dank 30 Ständen und treuer Besucher auf traditionsreichem Grund und Boden entwickelte.
Nicht nur eine beachtliche Palette an typischen Marktwaren, die es sonst einzeln oder um diese Zeit gar nicht gibt, war geboten, sondern auch ein Kinderkarussell. So konnten die Besucher sowohl allerletzte warme Leggins, Fleecejacken und Socken erwerben wie auch dekorativen Frühlings- und Osterschmuck. Einzeln zu haben gab es Glückwunschkarten aller Art, Gummibänder, Nadeln, Scheren, Vergrößerungsgläser, Haushaltsbürsten oder Staubsaugerzubehör. Es mangelte nicht an Möglichkeiten, fürs leibliche Wohl zu sorgen wie etwa bei Marianne Schmid mit herzhaften Schmankerln. Osterhasen, Eier und Süßwaren wie etwa von Reinhold Reger, fanden Abnehmer, wenngleich dieser Kritik anmeldete. "Seit Jahren plädieren wir, den Herbstmarkt nach Altenstadt runter zu verlegen, da würden mehr Händler kommen, die dann auch für den Frühjahrsmarkt oben im beschaulichen Illereichen gewonnen werden könnten." Standnachbarin Iris Lutz stimmte ihm zu.
Doch waren weitere Attraktionen geboten, indem die Gartenfreunde Altenstadts wieder eine Pflanzenbörse eingerichtet hatten, wobei um die 80 Töpfe oder Töpflein ihre Besitzer wechselten. Daneben hatte die Gärtnerei Klimmer einen Stand voller Frühlingsblumen gestellt. Den Erlös teilen sich Gartenfreunde und Gärtnerei je zur Hälfte. Interessant auch die Ausstellung der Freien Kunstschule Illereichen, deren Atelier seit Herbst direkt an der Marktstraße liegt.
Höchst erfolgreich waren wiederum Illereichens jüngste Marktverkäufer mit 106 bemalten Ostereiern. Ihren Ärger erregte lediglich der Umstand, dass sie auf vier bestellten Eiern sitzen zu bleiben drohten.
13. Februar 2009 Lokales (Nördlingen)

Heuer ist wieder ein Tomatenfest geplant



Hohenaltheim (gw) - Zur Jahreshauptversammlung des Vereins für Gartenbau und Landespflege Hohen- und Niederaltheim begrüßte Vorsitzende Gretl Weng Mitglieder und Gäste im Gasthaus zum Grünen Baum. Besonders erfreut war man darüber, dass zum ersten Mal Mitglieder der Jugendgruppe anwesend waren.

Ein Blick zurück auf das Jahr 2008
Frau Weng blickte auf Vorjahresaktivitäten zurück. Begonnen hatte man mit einem gemütlichen Nachmittag und einer Bilderschau aus dem Vereinsleben.
Bereits im Februar konnte bei strahlendem Sonnenschein Heidepflege am Ganzenberg durchgeführt werden. 29 Helfer schnitten erhebliches Gehölz und transportierten es mit fünf Gespannen ab. Im Herbst waren dann nur noch Mäharbeiten nötig, zusammen mit dem Rieser Naturschutzverein.
Wie jedes Jahr war man auch heuer wieder beim Maibaumaufstellen mit einem Kaffee- und Kuchenpavillon aktiv.

Zur Landesgartenschau nach Neu-Ulm
Der Vereinsausflug führte bei herrlichem Wetter zur beeindruckenden Landesgartenschau nach Neu-Ulm, wobei viele Anregungen für den häuslichen Garten mitgenommen wurden. Beim 100-Jahre-Jubiläum des Posaunenchors hatte der Verein die floristische Ausschmückung übernommen, wofür sich Chorleiter Werner Tischinger bedankte. Beendet wurde das Jahr mit einem gemütlichen Weinfest.
2009 wird es neben den üblichen Aktivitäten auch wieder ein "Tomatenfest" geben. Mit der Aufzucht vieler Sorten werden Vereinsmitglieder den Sommer über beschäftigt sein. Ruth Limbacher berichtete für das Junggärtnerteam (L. Erhardt, R. Limbacher, G. Schneider, I. Schneider) von nach wie vor gut besuchten Junggärtnernachmittagen. Die Gruppenstunden werden nun nach Wetter- und Arbeitslage spontan abgehalten.

Im Krautgarten ist es lustig
Die Kinder gärteln im Krautgarten am Froschbach. Besondere Ereignisse waren 2008 Muttertagsherzen töpfern, Osterbogen schmücken, Krautgartenwächter aufstellen usw. Für dieses Jahr ist Gärteln in Verbindung mit einer anspruchsvolleren Bastelarbeit beabsichtigt. Geplant sind auch spontane Ausflüge und Besichtigungen.
In ihrer Eigenschaft als Kassierin berichtete sie über die geordneten Vereinsfinanzen. Kassenprüfer Leonhard Gayer bescheinigte eine vorbildliche Arbeit und so wurden Kassier und Vorstandschaft einstimmig entlastet.

Dank und Anerkennung vom Bürgermeister
Bürgermeister Dr. Kavasch sprach dem Verein Anerkennung und Dank aus. Er betrachte mit Freude die schön gepflegten Blumenrabatten, beispielsweise vor der Gemeindekanzlei. Besonders stolz sei er darauf, dass Hohenaltheim mit einem Tomatenfest übers Ries hinaus bekannt sei und der Verein engagierte Jugendarbeit vorantreibe. Er sagte, nicht nur er, sondern auch viele andere Hohenaltheimer Bürger seien von den Aktivitäten des Vereins hellauf begeistert.
Der offizielle Teil wurde mit einer Diaserie "Dorfverschönerung geht uns alle an" beendet, der mit viel Beifall aufgenommen wurde.





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